DAX-Bilanz: Infineon und SAP auf Wochensicht am schwächsten

von Jörg Bernhard

Zur Wochenmitte flaute das Kaufinteresse im Zuge eines starken Euros spürbar ab. Am Freitag rutschte der DAX sogar unter die Marke von 13.000 Punkten. Weil hier eine charttechnische Unterstützungszone angesiedelt ist, schrillen nunmehr die "charttechnischen Alarmglocken" besonders laut. Wieder einmal drückte der starke Euro auf die Stimmung der Börsianer und die Regierungskrise in Berlin dürfte die Kauflaune zusätzlich gedämpft haben.

In der abgelaufenen Börsenwoche schwankte der DAX zwischen Wochentief (Freitag) und Wochenhoch (Mittwoch) in einer Bandbreite von 386 Punkten. Das Verhältnis zwischen Kursgewinnern und -verlierern fiel mit 9 zu 21 ganz klar negativ aus. Bei den Titeln von Volkswagen (+2,3 Prozent), Lufthansa (+2,2 Prozent) und Deutsche Börse (+1,5 Prozent) wurden die höchsten Wochengewinne registriert. Am Indexende landeten auf Wochensicht die Aktien von Infineon (-8,9 Prozent), SAP (-4,2 Prozent) und BMW (-3,3 Prozent).

Heftige Gewinnmitnahmen bei Infineon

Ohne fundamentale Meldungen stürzte die Infineon-Aktie nach ihrem am 21. November bei 25,45 Euro markierten Rekordhoch regelrecht ab. Der Aufwärtstrend blieb aber weiterhin intakt. Charttechnisches Ungemach droht im Bereich von 21 Euro. Hier verläuft nämlich neben der mittelfristigen 100-Tage-Linie auch die untere Begrenzung des langfristigen Aufwärtstrendkanals.

Stark gefragt waren hingegen wieder einmal die Aktien von. Das Management stellte für 2017 einen Absatzrekord in Aussicht. Vom Konzernchef Matthias Müller war auf einer Betriebsversammlung am Mittwoch zu hören, dass sich zuletzt alle Marken stark entwickelt hätten. Dennoch warnte Müller vor zu großer Euphorie. Die Herausforderungen seien weiterhin groß und die Dieselkrise noch nicht überwunden. Volkswagen müsse sich weiter verändern. Vor dem Wochenende litten die Aktien von VW in einem schwachen Marktumfeld besonders stark unter Gewinnmitnahmen. Dabei sollte man allerdings nicht vergessen, dass der Autotitel in den vergangenen drei Monaten um in der Spitze mehr als 40 Prozent zugelegt hat.