DAX-Bilanz: Heftiges Kursgewitter bei Covestro

von Jörg Bernhard

Zeitweise rutschte der deutsche Leitindex mit 11.009 Zählern auf den niedrigsten Wert seit Dezember 2016 ab. Aus charttechnischer Sicht hat sich damit die Lage weiter eingetrübt. Die Liste der Belastungsfaktoren ist lang: Neben den anhaltenden Unsicherheiten hinsichtlich des anstehenden Brexit und der Entwicklung der italienischen Staatsschulden sorgte auch der Ausverkauf bei US-Technologiewerten für schlechte Stimmung. Negative Unternehmensnachrichten verstärkten bei einigen DAX-Werten den Verkaufsdruck. Bei der Aktie der Deutschen Bank führte dies am Mittwoch sogar zu einem Rekordtief von 8,054 Euro.

In der abgelaufenen Börsenwoche schwankte der DAX zwischen Wochentief (Dienstag) und Wochenhoch (Montag) in einer Bandbreite von 410 Punkten. Das Verhältnis zwischen Kursgewinnern und -verlierern fiel mit 13 zu 17 leicht negativ aus. Die höchsten Wochengewinne verbuchten die Aktien von Volkswagen (+4,9 Prozent), Lufthansa (+3,8 Prozent) und Infineon (+3,6 Prozent). Am kräftigsten bergab ging es auf Wochensicht mit den Titeln von Covestro (-15,5 Prozent), Wirecard (-10,7 Prozent) und Fresenius (-7,6 Prozent).

Covestro schockt Anleger mit Verlustwarnung

Dem Kunststoffhersteller Covestro haben Produktionsausfälle und höhere Logistikkosten wegen des niedrigen Wasserstands des Rheins stärker zugesetzt als gedacht. Am Dienstag hat der Vorstand deshalb seine Jahresziele nach unten revidiert. Mittlerweile geht das Management für 2018 von einem operativen Gewinn (Ebitda) leicht unter dem Vorjahreswert von 3,44 Milliarden Euro aus. Bisher wurde eine Steigerung des Ergebnisses in Aussicht gestellt. Die Börsianer straften den Titel ab, was diesem den tiefsten Stand seit über zwei Jahren bescherte.

Dass VW seinen Geschäftsausblick bestätigt hat, kam an der Börse ausgesprochen gut an. Analysten haben daraufhin ihre Kaufempfehlungen "scharenweise" bestätigt. Diese Analyshäuser haben in der vergangenen Handelswoche ihre Kaufurteile bekräftigt: Kepler Ceuvreux, Barclays Capital, Nord LB, Bernstein Research, JPMorgan Chase, Jefferies, Société Générale, Warburg Research, UBS und Deutsche Bank.