Nordex-Aktie schließt im Minus: Nordex steigert Auftragseingang um fast die Hälfte
Der Windkraftanlagenbauer Nordex hat im dritten Quartal Aufträge von insgesamt rund 1,8 Gigawatt für sich gewonnen.
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Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum entspricht dies einer Steigerung von fast der Hälfte, wie das Unternehmen am Donnerstag in Hamburg mitteilte. Die Zahl der Windanlagen stieg dabei von 271 auf nun 389. Der größte Auftrag kam aus Australien. Das dortige Projekt MacIntyre kommt den Angaben nach auf eine Nennleistung von 923 Megawatt. Darüber hinaus erhielt Nordex Aufträge aus elf weiteren europäischen Ländern, unter anderem aus Deutschland, Frankreich und der Ukraine.
So reagieren die Nordex-Papiere
Die Aktien von Nordex haben am Donnerstag nach Auftragsdaten zum dritten Quartal ihren Erholungskurs beibehalten. Jefferies-Analyst Constantin Hesse wertete die Daten als solide. Dabei verwies er als Pluspunkt zusätzlich darauf, dass der Löwenanteil der Aufträge aus den ersten neun Monaten auf die Delta4000-Plattform entfalle, mit der höhere Margen erzielt würden.
Zuletzt verloren die Papiere im SDAX 0,69 Prozent auf 14,34 Euro. Trotz dieser auf den ersten Blick erfreulichen Kursentwicklung blicken Nordex-Anleger - aber auch die gesamte Windenergiebranche - auf ein insgesamt sehr trübes Börsenjahr. Für die Nordex-Aktien ging es seit einem Fünfjahreshoch im April von etwas über 29 Euro beständig abwärts.
Aktien von Wettbewerbern wie die der Siemens-Energy-Tochter Siemens Gamesa, von Vestas oder Orsted teilen dieses Los. Alle drei hatten im Januar noch Rekordhöchststände markiert und dabei von zwei großen Hoffnungsträgern profitiert: Zum einem vom Trendthema Klimaziele, zum anderen von der Erwartung umfangreicherer Wirtschaftshilfen und ökologischerer Infrastrukturausgaben durch die neue Regierung in den USA unter Joe Biden.
Doch die 2021 weiter grassierende Corona-Pandemie und die daraus resultierenden Folgen für die Weltwirtschaft ließen den Optimismus der Anleger zunehmend schwinden. Für die Windenergiebranche ging es an den Börsen in mehreren Schwüngen abwärts. Seither wird immer wieder mit mehr oder weniger Erfolg um eine Erholung gekämpft.
Nordex etwa hatte nach einer Kapitalerhöhung im Dezember 2020 überraschend im Frühsommer eine weitere angekündigt, um so Finanzierungskosten zu senken und künftiges Wachstum finanzieren zu können. Konkurrentin Siemens Gamesa schickte nur rund zwei Wochen später die Anleger mit einer deutlichen Senkung der Gewinnprognose.
Allesamt verwiesen auf die Corona-Pandemie. Nordex nannte unter anderem pandemiebedingte Verzögerungen bei der Fertigstellung von Projekten. Zudem verwiesen die Hamburger auf Lieferkettenprobleme und damit auch darauf, selbst Probleme zu haben, Liefertermine einzuhalten. Deshalb waren zum Teil Entschädigungszahlungen fällig. Zudem wurden die Unternehmen der Windbranche von steigenden Rohstoffkosten, etwa für Stahl, getroffen, und auch höhere Anlaufkosten von Projekten bremsten aus.
Insgesamt blicken die Windkraftanlagen-Hersteller daher aktuell auf ein maues Jahr zurück. So haben die Nordex-Papiere seit ihrem Mehrjahreshoch im April bislang rund 50 Prozent eingebüßt.
Für Siemens Gamesa ging es seit dem Rekordhoch im Januar ebenfalls um nahezu 50 Prozent abwärts und damit rissen diese Aktien die Anteilsscheine der Mutter Siemens Energy gleich mit nach unten. Denn immerhin ist der DAX-Konzern mit zwei Dritteln an dem spanischen Unternehmen beteiligt. Vestas büßten seit ihrem Hoch im Januar rund ein Viertel an Wert ein und Orsted etwas mehr als ein Drittel.
/ngu/stk
HAMBURG (dpa-AFX)
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