Inflationsdruck nimmt zu: Euroraum-Inflation steigt im Februar auf Rekordhoch von 5,8 Prozent
Der Inflationsdruck im Euroraum hat im Februar deutlicher als erwartet zugenommen.
Laut Mitteilung von Eurostat stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,9 Prozent und lagen um 5,8 (Januar: 5,1) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, was ein neues Allzeithoch war. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen monatlichen Preisanstieg von 0,4 Prozent und eine Jahresteuerung von 5,3 Prozent prognostiziert.
Die Kernverbraucherpreise (ohne Nahrungsmittel und Energie) erhöhten sich auf Monatssicht um 0,5 Prozent überstiegen das Niveau des Vorjahresmonats um 2,7 (2,3) Prozent. Erwartet worden waren Raten von 0,3 Prozent und 2,5 Prozent.
Energie verteuerte sich mit einer Jahresrate von 31,7 (28,8) Prozent, und unverarbeitete Nahrungsmittel verteuerten sich um 6,1 (5,2) Prozent. Industriegüter ohne Energie kosteten 3,0 (2,1) Prozent mehr als im Februar 2021 und Dienstleistungen 2,5 (2,3) Prozent.
Die Europäische Zentralbank (EZB) steht vor dem Problem, dass wegen des russischen Überfalls auf die Ukraine die Energiepreise beschleunigt steigen, was die Inflation in den nächsten Monaten schüren dürfte. Zugleich beeinträchtigt der Krieg aber auch die Zuversicht von Unternehmen und Konsumenten, was das Wachstum und damit mittelfristig auch die Inflation schwächen dürfte.
Analysten sind uneins darüber, ob die EZB in der nächsten Woche ihren Ausstieg aus den Nettoanleihekäufen wie bisher angenommen beschleunigen und damit den Weg für eine Zinserhöhung in diesem Jahr freimachen wird. Die vom volkswirtschaftlichen Stab der EZB ausgearbeiteten Wachstums- und Inflationsprognosen, auf deren Basis die EZB ihre Entscheidung am nächsten Donnerstag fällen wollte, sind vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine fertiggestellt worden.
DJG/hab/apo
FRANKFURT (Dow Jones)
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