Deutliche Signale

Marktexperte: Ein deutliches Zeichen deutet auf den möglichen Tod des Bullenmarktes hin

29.07.19 14:27 Uhr

Marktexperte: Ein deutliches Zeichen deutet auf den möglichen Tod des Bullenmarktes hin | finanzen.net

Der längste Bullenmarkt der Geschichte ist trotz der jüngst erfolgten leichten Kursrückgänge intakt. Doch Experten warnen immer vehementer vor einer Verschlechterung der fundamentalen Bedingungen. Jesse Felder sieht noch ein weiteres Anzeichen für ein baldiges Ende des Bullenmarktes.

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• Felder warnt vor ähnlicher Marktsituation wie bei Finanzkrisen der jüngeren Geschichte
• Divergenz von Aktienkursentwicklung, Volatlität, Risikobereitschaft und Spreads
• Warnung an Anleger: Seid vorsichtig

Auf seinem Blog TheFelderReport macht der Experte Zusammenhänge zur Finanzkrise 2007 deutlich und warnt vor ähnlichen Bedingungen im Jahr 2019.

Wichtige Indikatoren laufen nicht synchron

Im Rahmen seines Blogeintrags verweist er darauf, dass Anleger Risiken nicht in dem Maße eingehen, wie es für weitere nachhaltige Aktienmarktgewinne nötig wäre. In einem Chart stellt er die Entwicklung des US-Index S&P 500 der Risikobereitschaft der Aktienmärkte gegenüber. Beide sollten sich üblicherweise synchron bewegen: Steigende Aktienkurse würden von steigender Riskobereitschaft, sinkender Volatilität und sinkenden Renditespannen bei Unternehmensanleihen gestützt. Gehen diese in unterschiedliche Richtungen, "kann dies ein gutes Frühwarnzeichen dafür sein, dass sich das Umfeld ändert und die Preise dabei sind, niedriger zu werden", so Felder.

Situation erinnert an 2000 und 2007

Dabei verweist Felder darauf, dass ein ähnliches Signal auch im März 2000 zu sehen gewesen sei. Während das Maß für die Risikobereitschaft mit den Aktienkursen konform lief, sei dies bei der Volatilität und den Spreads nicht so gewesen. 2007 schließlich hätten alle drei Faktoren eine andere Richtung als die Aktienkurse eingeschlagen - ebenso wie 2015, bevor ein Flash Crash die Märkte heimsuchte.

Da auch zum aktuellen Zeitpunkt Aktienkurse nicht synchron mit der Risikobereitschaft, Volatilität und Spreads gingen, könne dies als Hinweis darauf zu verstehen sein, dass sich das Investitionsumfeld ändert - langfristige Anleger sollten vor diesem Hintergrund Vorsicht walten lassen, rät Felder.

Bullenmarkte sterben an Euphorie

Diese seltene Divergenz sollte Marktteilnehmer seiner Ansicht nach dazu veranlassen, ihre Haltung zum alternden Bullenmarkt zu überdenken. Zur Untermauerung seiner These zitiert Felder Sir John Templeton, der sagte: "Bullenmärkte entstehen durch Pessimismus, sind durch Skepsis gewachsen, reifen durch Optimismus und sterben durch Euphorie". Indikatoren der Risikobereitschaft in Bezug auf Aktien, Optionen und festverzinsliche Wertpapiere helfen seiner Ansicht nach, dies zu veranschaulichen. Insbesondere zu einem Zeitpunkt, an dem Optimismus und Euphorie erschöpft sind und die Falltür zu niedrigeren Aktienkursen durch eine deutliche Rückverlagerung in Richtung Risikoaversion geöffnet wird.

Redaktion finanzen.net

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