Deutlich über Erwartungen

Lufthansa-Aktie stark: Lufthansa nach starkem Sommer auf Rekordkurs

25.10.17 17:53 Uhr

Lufthansa-Aktie stark: Lufthansa nach starkem Sommer auf Rekordkurs | finanzen.net

Mit der Aussicht auf den dritten Jahres- Rekordgewinn in Folge fühlt sich die Lufthansa gut gerüstet für weitere Übernahmen in Europa.

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Höhere Ticketpreise und ein erholtes Frachtgeschäft brachten dem DAX-Konzern in den ersten neun Monaten Bestwerte bei Umsatz und Gewinn ein, wie das Unternehmen am Mittwoch in Frankfurt berichtete. Vorstandschef Carsten Spohr steuert mitten in der Übernahme großer Teile des insolventen Konkurrenten Air Berlin bereits hart auf das nächste Expansionsziel zu - die Alitalia.

Für die Kunden hielt der Manager indes keine guten Nachrichten bereit. Die Ticketpreise steigen seit dem Sommer, unter anderem wegen des lange angekündigten und an diesem Freitag endgültig vollzogenen Aus der Air Berlin. Bis zu 90 der 140 rot-weißen Flieger werden ab Samstag am Boden stehen und Lücken im Flugplan hinterlassen, die selbst Lufthansa so schnell nicht füllen könne.

Knappe Plätze auf vielen Verbindungen von und nach Berlin und Düsseldorf - das lässt auf weiter steigende Preise schließen, auch wenn Lufthansa teure Großraumflugzeuge einsetzt, um der Nachfrage Herr zu werden. Die frei werdenden Start- und Landerechte der Air Berlin würden erst auf einer internationalen Konferenz im November für den Sommerflugplan ab Ende März 2018 koordiniert, so Spohr.

Im laufenden Geschäft war die Lufthansa zuletzt äußerst erfolgreich. Allein im dritten Quartal verdiente der Konzern 1,5 Milliarden Euro. Seine Prognose hob Spohr dennoch nicht an, für den operativen Gewinn stellt der Vorstand weiter nur allgemein eine Steigerung in Aussicht. Allerdings liegt der bereinigte Gewinn schon nach drei Quartalen mit 2,6 Milliarden Euro anderthalb Mal so hoch wie im Vorjahr. Den Umsatz konnte die Lufthansa unter anderem wegen der Übernahme der belgischen Brussels Airlines um 12,1 Prozent auf 26,8 Milliarden Euro steigern.

Die Erträge und weitere Entlastungen der Bilanz sind Spohr und seiner Mannschaft hochwillkommen. "Dadurch erlangen wir die Investitions- und Wachstumsfähigkeit, die wir benötigen, um uns aktiv an der Konsolidierung des europäischen Airline-Marktes zu beteiligen und in die Zukunft unseres Unternehmens investieren zu können", sagte Spohr. Der Konzern wird derzeit an der Börse gefeiert. Allein in diesem Jahr hat die Aktie 120 Prozent an Wert gewonnen. Zum Börsenschluss legte die Kranich-Aktie am Mittwoch im Xetra-Handel 3,67 Prozent auf 27,15 Euro zu.

Spohr konkretisierte seine Pläne für die einstige italienische Staatsairline Alitalia, an der Großaktionär Etihad die Lust verloren hat. "Wenn sich die Chance bietet, eine neue Alitalia zu kreieren - das Modell ist die Wandlung von der Swissair zur Swiss -, dann wäre die Lufthansa mit ihrer Erfahrung daran interessiert."

Den Flugbetrieb in Mailand könnte die Lufthansa-Billigmarke Eurowings übernehmen, erklärte Spohr. Ein fünftes Drehkreuz für den Netzwerk-Verkehr des Lufthansa-Konzerns würde dann wohl in Rom entstehen. Bisher betreibt das Unternehmen Drehkreuze in Frankfurt und München sowie bei seinen Töchtern Austrian in Wien und Swiss in Zürich. Letztere hat sie mit harten Schnitten bei Personal und Verwaltung zur profitabelsten Airline des Konzerns gemacht.

Für Eurowings sind bereits 30 Air Berlin-Jets unterwegs, die samt Personal von der Rivalin gemietet wurden. Spätestens im Januar 2018, so hofft Spohr, kann sich die Lufthansa den Großteil der Flotte einverleiben. Er rechnet zuvor mit wettbewerbsrechtlichen Auflagen durch die EU-Kommission, die das Geschäft kartellrechtlich überprüft.

Man wäre im "vernünftigen Maße" bereit, bestimmte Start- und Landerechte abzugeben. Er rechne damit, dass der Lufthansa- Marktanteil an Flügen von und nach Deutschland um rund 7 Punkte auf 41 Prozent steigen werde. Das sei ein Wert, den andere nationale Gesellschaften in ihren Heimatmärkten längst innehätten.

Die Integration der Air Berlin werde im kommenden Jahr Sonderkosten von rund 50 Millionen Euro verursachen, schätzte Finanzvorstand Ulrik Svensson. Darin seien unter anderem Schulungen für das Personal wie auch Umlackierungen der Jets enthalten. Positive Ergebnisbeiträge erwarte man 2019. Lufthansa will die Eurowings-Flotte um insgesamt 81 Maschinen aus den Beständen der Air Berlin erweitern. Fünf weitere A320 sind bereits bei der Tochter Austrian unterwegs.

Der Lufthansa-Konzern hat zum Jahresende Aussicht auf einen dicken Sondergewinn, so dass der Überschuss im Gesamtjahr weit über die 1,8 Milliarden Euro von 2016 hinausgehen dürfte. Hintergrund ist die Neuregelung der Betriebsrenten für die Piloten. 2016 hatte eine Einigung mit den Flugbegleitern einen ähnlichen Effekt gebracht.

Die schnell wachsende Billigtochter Eurowings steuert derweil schneller als erwartet in die schwarzen Zahlen. Die Gesellschaft soll schon im laufenden Jahr einen operativen Gewinn erwirtschaften. Dieser war eigentlich erst für 2018 geplant, hatte sich aber schon im Sommer abgezeichnet. Im kommenden Jahr soll die Eurowings mit rund 210 Flugzeugen und 10 000 Mitarbeitern rund 40 Millionen Passagiere transportieren. Sie würde damit hinter Ryanair und easyJet zur drittgrößten Billig-Airline in Europa aufsteigen./ceb/stw/DP/stk

FRANKFURT (dpa-AFX)

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