Berkshire Hathaway-Aktie: Hier kommt Buffetts neuer Renditeschub
Die Holdinggesellschaft Berkshire Hathaway von Star-Investor Warren Buffett verdiente im abgelaufenen Geschäftsjahr wieder deutlich mehr, nicht zuletzt dank traditioneller Geschäfte wie Eisenbahnen und Energiefirmen.
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von Florian Hielscher, Euro am Sonntag
Warren Buffett ist unzufrieden. Von seinem favorisierten Status, 100 Prozent des Nettovermögens von Berkshire Hathaway in Aktien zu halten, ist er mit rund 80 Prozent ein ganzes Stück entfernt. Es fehlen passende Investitionsgelegenheiten. Dabei bietet Berkshire Hathaway neben Unternehmensbeteiligungen noch mehr Spannendes. In seinem jüngsten Brief an die Aktionäre hob Buffet die "vier Giganten" des Konglomerats hervor.
Zum einen sind da die Versicherer. Früh begann Buffett, diese zu einem Kerngeschäft des Unternehmens zu machen. Das Geschäftsmodell werde niemals überflüssig werden und die Umsätze mit Wirtschaftswachstum und Inflation weiter steigen, so sein Kalkül. Heute zählt unter anderem die Autoversicherungsgesellschaft Geico zum Konglomerat. 2021 trug das Versicherungsgeschäft rund ein Viertel zum operativen Gewinn von Berkshire bei.
Rund 40 Prozent stammen aus dem Bereich "Eisenbahn, Versorger und Energie". Die Eisenbahngesellschaft BNSF erzielte 2021 einen Rekordgewinn. Das würdigte auch Buffett in seinem Brief an die Aktionäre: "Sie können stolz auf Ihre Eisenbahn sein." Auch die Energiesparte Berkshire Hathaway Energy (BHE) fuhr einen Rekordverdienst ein, sie wurde von Analysten als Juwel im Konglomerat ausgemacht. Die Holdinggesellschaft fokussiert sich mit einem Portfolio an Energieunternehmen auf erneuerbare Energien, Berkshire Hathaway ist seit 2000 an BHE beteiligt und hält inzwischen 91,1 Prozent der Anteile. Die Sparte könnte absehbar weiter in den Fokus rücken. Greg Abel, aktuell Chef von BHE, wurde von Buffett als sein zukünftiger Nachfolger an der Spitze von Berkshire Hathaway bestimmt.
Der vierte Gigant des Konglomerats überraschte, da Berkshire diesen nicht kontrolliert: Apple. Berkshire ist im großen Stil investiert, seine mehr als 900 Millionen Apple-Aktien mit einem Wert von mehr als 160 Milliarden Dollar machen rund 40 Prozent der Aktienbeteiligungen aus. Im letzten Jahr zahlte das Unternehmen aus Cupertino 785 Millionen Dollar an Dividenden an Berkshire. Der enorm gestiegene Börsenwert unter Leitung von Tim Cook, den Buffett jüngst als "brillanten CEO" adelte, sorgt aber für ein gewisses Klumpenrisiko.
Buffett will Werte schaffen
Warren Buffett setzt bei seinen Investments auf Substanz, auch für die Aktionäre. Die langfristige Ertragskraft der kontrollierten Unternehmen soll durch internes Wachstum oder Übernahmen gesteigert werden, allerdings seien die Möglichkeiten dafür im Verhältnis zu den verfügbaren Mitteln des Unternehmens eher gering. Stattdessen kaufte man 2021 Anteile für 27 Milliarden Dollar zurück. Buffett stellte jedoch klar, man werde nur dann eigene Aktien zurückkaufen, wenn diese einen angemessenen Wert böten. Man wolle nicht zu viel für Anteile an anderen Unternehmen bezahlen, Gleiches gelte für eigene Aktien.
Beteiligungen an anderen Unternehmen seien zwar weiterhin attraktiv, trotz Cash-Reserven von 144 Milliarden Dollar gebe es aber aktuell wenig, was Berkshire begeistere. Obwohl Buffett weiter passende Investitionen suchen muss, können sich seine Aktionäre freuen: Die B-Aktie des Konglomerats notiert nahe auf Allzeithoch.
Substanz: Value-Aktien sind
gefragt. Trotz riesiger Apple-Position gibt die breite Diversifikation Stabilität. Qualitätswert.
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Bildquellen: Adam Jeffery/CNB/CNBCU/Photo Bank via Getty Images
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