Deal or no deal?

JPMorgan: Fed und Handelskrieg könnten Aktienmärkte Rekordpunkte kosten

15.07.19 18:07 Uhr

JPMorgan: Fed und Handelskrieg könnten Aktienmärkte Rekordpunkte kosten | finanzen.net

Der politische Handelsstreit zwischen China und den USA hat immer weitreichendere Auswirkungen. Nun äußerte sich der JPMorgan Top-Stratege Dubravko Lakos-Bujas zur Gefahr für Aktien.

Lakos-Bujas rechnet mit einem Minus

Dubravko Lakos-Bujas äußert sich gegenüber MarketWatch kritisch über die möglichen Auswirkungen potenzieller Handelsergebnisse und merkt an, dass bei einem Handelsdeal und einer möglichen Übereinstimmung mit ein oder zwei Zinssenkungen der Fed, ein Abwärtsszenario zu erwarten sei. In einem Interview gab er zu bedenken, dass eine Lösung auf die ein oder andere Weise die Differenz von bis zu 800 Punkten zum S&P 500-Aktienindex bedeuten könnte. Der Stratege prophezeit zudem allgemein hohe Einbußen, sobald es zu einer Eskalation des Handelsstreits kommt. Er rechnet mit einem Minus von insgesamt 2.500 Punkten, also einem Rückgang von 16,6 Prozent (Stand: 12.07.2019). Dem Analysen Lakos-Bujas und seinen Kollegen zufolge, haben neue Zölle, unter Beachtung aller Anteilscheine im Index, unter dem Strich den Gewinn pro Aktie im S&P 500 um 5 US-Dollar einbrechen lassen. Eine dritte Tarifrunde würde ihren Berechnungen nach dafür sorgen, dass das Gesamt-EPS im breit gefächerten Index um weitere 4 US-Dollar sinke.

Die Fed als zweitwichtigster Faktor

Obwohl Lakos-Bujas zwei Zinssenkungen der Fed in diesem Jahr prognostiziert hatte, ist er nicht davon überzeugt, dass eine niedrige Anleihenrendite oder eine kurzzeitige Umkehrung der 3-Monats-Treasury-Rechnung den Anlegern darüber Aufschluss geben wird, was für die zukünftige Wirtschaft von Bedeutung sein wird. Doch für Lakos-Bujas bleibt die Fed-Politik der zweitwichtigste Faktor für die Märkte in den kommenden Monaten, die Bandbreite der Ergebnisse dürfte jedoch viel geringer ausfallen. "Wir sind der Ansicht, dass wir im Juli und wieder im September Kürzungen bekommen", sagte er gegnüber MarketWatch, "aber die zweite Kürzung ist das, worüber die Leute debattieren."

Fed macht Hoffnung auf Zinssenkungen

Der US-Notenbankchef Jerome Powell äußerte sich ebenfalls zu den jüngsten Ereignissen und den Folgen rund um die Handelskonflikte. Er stieß weitere Spekulationen auf sinkende Zinsen an und verdeutlichte die Bereitschaft der Fed "angemessen zu handeln", um ein nachhaltiges Wachstum zu generieren. Infolgedessen erreichten Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq 100 neue Rekordmarken. Der Dow konnte zeitweise auf 27.248,71 Punkte vorrücken, während der S&P 500 erstmals die 3.000er-Marke knacken konnte. Der Nasdaq 100 erreichte sein Hoch bei zuletzt 7.934,60 Zählern (Stand: 12.07.2019).

Redaktion finanzen.net

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