De Guindos: EZB beunruhigt wg Handelsspannungen und US-Fiskalpolitik

20.11.24 11:08 Uhr

Von Hans Bentzien

DOW JONES--Die Europäische Zentralbank (EZB) ist nach den Worten ihres Vizepräsidenten Luis de Guindos besorgt darüber, dass die sich abzeichnenden wirtschaftspolitischen Entscheidungen der neuen US-Regierung die Finanzstabilität gefährden könnten. Bei der Vorstellung des aktuellen Finanzstabilitätsberichts nannte De Guindos die vom gewählten US-Präsidenten Donald Trump angekündigten US-Einfuhrzölle und die Steuersenkungen.

"Man muss berücksichtigen, dass die Gegenseite Vergeltung üben wird", sagte De Guindos unter Bezug auf die Zölle. Man könne so in einen Teufelskreis geraten, der am Ende zu einem Handelskrieg führe. "Das wäre schlecht für Wachstum und Inflation und für die Asset-Bewertungen", fügte er hinzu. Es bleibe abzuwarten, was in den nächsten Monaten passieren werde.

Sorge bereitet der EZB auch Trumps Ansicht, die Steuern zu senken. "Wenn die Renditen lang laufender Anleihen zu steigen beginnen, dann können Sie sicher sein, dass das auch zu Anstiegen in anderen Finanzmärkten führen wird. Das könnte viele Spannungen und Stress auslösen", sagte er. Die Anleihemärkte konzentrierten sich immer mehr auf die Entwicklung der Fiskalpolitik, man merke das bereits jetzt an der Reaktion der Renditen.

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