Wer nicht ausreichend vorsorgt, muss gegebenen falls nacharbeiten
Spare beizeiten, dann hast du in der Not, so sagt der Volksmund seit Jahrhunderten. Und auch ohne akute Not gilt das bis heute; insbesondere bei der Altersvorsorge. Denn das Einzige was bei der staatlichen Rente sicher zu sein scheint, ist, dass sie eben nicht sicher ist; oder wenigstens nicht ausreichend sein wird.
Wer aber angesichts von Negativzinsen und einer steigenden Inflation entspannt seinen Ruhestand genießen will, der muss entsprechend vorsorgen. Ganz zu schweigen vom Damoklesschwert der immer noch im raumstehenden Doppelbesteuerung von Renten und der milliardenschweren Finanzierungslücke im Bund.
Was also tun?
An den Märkten scheint angesichts des bewegten ersten Halbjahres und der zu befürchtenden nächsten Corona-Welle in diesem Jahr die Sommerflaute an den Börsen ausfallen. Darüber hinaus gibt es weiterhin Unsicherheiten über die zukünftige politische Ausrichtung Deutschlands. Selten war ein Bundestagswahlkampf richtungs- und inhaltsloser. Parteien mit tendenziell schwachen Kanzlerkandidaten machen den Menschen nicht gerade Mut.
Dennoch wäre "Sell in May" in diesem Jahr das falsche Gebot gewesen.
Nur wer weiterhin mit seinem Geld arbeitet, es also stetig investiert, wird sein Vermögen im Alter vermehrt haben. Und scheinbar beherzigt ein stetig wachsender Teil der Sparer dieses Mantra. Denn in Bezug auf die Handelstätigkeiten der Anlegerinnen und Anleger mit strukturierten Wertpapieren scheint sich der positive Trend an den Aktienmärkten fortzusetzen. Sowohl die Umsätze aus auch die Kundenorders mit Zertifikaten und Hebelprodukten nehmen weiterhin signifikant zu. Dennoch fehlt bei vielen Anlegerinnen und Anlegern der eigene Antrieb, sich eingehend mit ihren Kapitalanlagen zu beschäftigen.
Ein Dilemma, auf das Finanzexperten gebetsmühlenartig hinweisen.
Bislang ist es trotz umfangreicher Bemühungen der gesamten Finanzbranche noch zu wenig gelungen, Deutschlands Sparer von Wertpapieren wie Aktien, Fonds und auch strukturierten Wertpapieren zu überzeugen. Die Diskussionen um eine tragfähige Rentenreform in Deutschland werden unaufhaltsam zunehmen. Die geburtenstarken Jahrgänge nähern sich in großen Schritten ihrem Ruhestand; und nach wie vor ist rein rechnerisch nicht klar, wie die wenigen Jungen für die vielen Alten die Rentenansprüche bezahlen sollen. Wer also jetzt nicht endlich aufwacht und eigenständig vorsorgt, für den wird es absehbar ein böses Erwachen geben oder er muss womöglich deutlich länger arbeiten als geplant.
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