Entspannungssignale ermöglichen DAX zum Handelsschluss Erholung von Vortagesverlusten
Am Dienstag zeigte sich der deutsche Leitindex mit satten Gewinnen.
Der DAX ging mit einem Abschlag von 0,24 Prozent bei 15.077,32 Punkten in die Sitzung. Neue Entspannungssignale im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine gaben im Handelsverlauf jedoch Auftrieb und schickten den DAX letztlich 1,98 Prozent auf 15.412,71 Punkte nach oben.
Laut Angaben des russischen Verteidigungsministeriums zieht Russland nach Manövern Truppen im Süden und Westen in die Kasernen zurück. Am Aktienmarkt reagierten die Anleger darauf erleichtert. Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda sprach von einem großen Schritt in die richtige Richtung.
Die internationalen diplomatischen Zahnräder drehten sich weiter auf Hochtouren und versuchten die Situation im Ukraine-Konflikt zu entspannen, wovon der DAX profitiere, erläuterte Marktbeobachter Andreas Lipkow vom Online-Broker comdirect. Mit Blick auf die weiteren Schritte Moskaus sei aber weiter erhöhte Vorsicht geboten, die Investoren reagierten sensibel auf die geopolitische Situation, schrieb Analystin Susannah Streeter vom Finanzdienstleister Hargreaves Landsdown.
Die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten hellten sich im Februar erneut auf, wie das Stimmungsbarometer des Mannheimer Forschungsinstituts ZEW zeigte. Allerdings hatten Analysten mit einer noch freundlicheren Entwicklung gerechnet. "Marktteilnehmer hoffen darauf, dass die Corona-Einschränkungen bald gelockert werden und sich die wirtschaftlichen Perspektiven bessern", kommentierte die Helaba. Zwar sorge der Ukraine-Konflikt für Unsicherheit, dennoch steige der Druck auf die Europäische Zentralbank (EZB), von ihrer extrem lockeren Geldpolitik allmählich abzurücken.
Die US-Notenbank Fed hat dies bereits getan. Inzwischen rechnen viele Marktbeobachter im März sogar mit einer Anhebung des US-Leitzinses um 0,50 Prozentpunkte. Neben den geopolitischen Risiken bleibt die schärfere Gangart der Fed zur Bekämpfung der Inflation eine der zentralen Belastungen für den Aktienmarkt. Auf Erzeugerebene verstärkte sich der Preisauftrieb im Januar nochmals deutlicher als von Ökonomen erwartet, wie neue Daten belegten. Am Mittwoch wird das Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung veröffentlicht. Es sollte den Anlegern weiter Hinweise auf den geldpolitischen Straffungskurs geben.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX
Weitere News
Bildquellen: Julian Mezger für Finanzen Verlag