Börse Frankfurt vor US-Zinsentscheid: DAX schließt in der Gewinnzone
Vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed wagten sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt aus der Deckung.
Der DAX begann die Mittwochssitzung 0,27 Prozent im Plus bei 15.703,09 Punkten und konnte seine Gewinne im Verlauf weiter ausbauen. Letztlich notierte er 0,75 Prozent höher bei 15.781,59 Zählern. Trotzdem blieb die Spanne, in der sich der Leitindex schon seit Wochen bewegt, unverändert eng.
DAX bleibt in seiner Range
Seit Wochen schon ist der DAX wie gefangen im Bereich zwischen rund 15.500 bis etwa 16.000 Punkten, und laut Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, ist zu befürchten, dass diese Lethargie auch nach den Ergebnissen der US-Notenbank-Sitzung andauern wird. Schließlich herrscht unter Volkswirten und Marktteilnehmern inzwischen große Einigkeit darüber, dass die Fed die Zinsen nicht weiter anheben wird. Für Unsicherheit sorgte hingegen der ungewisse geldpolitische Ausblick. Ist das Zinsplateau erreicht oder wird es künftig weitere Anhebungen geben, lautet die zentrale Frage.
Der Grund für die verhaltenen Ausschläge am Aktienmarkt ist laut Molnar aber nicht allein der Unsicherheit rund um die Geldpolitik geschuldet. "Vielmehr gibt es - egal, ob Zinspause oder nicht - aktuell keinen wirklichen Grund, an der Börse auf große Einkaufstour zu gehen. Die konjunkturellen Indikatoren sprechen eine eindeutige Sprache, insbesondere in Europa und Deutschland stehen die Zeichen auf Rezession."
Deutsche Erzeugerpreise im Sinkflug
Das haben ihm zufolge auch die Erzeugerpreise hierzulande signalisiert, die im August so stark fielen wie noch nie seit Erhebungsbeginn im Jahr 1949. Vieles davon sei zwar dem Basiseffekt geschuldet, - der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hatte die Energie- und viele Rohstoffpreise extrem hochgetrieben - dennoch bestätigen laut Molnar die "deflationären Tendenzen" bei den Erzeugerpreisen die trüben Aussichten für die deutsche Wirtschaft.
Hochspannung vor Fed-Zinsentscheid
Bei der am Abend (20 Uhr MESZ) erwarteten US-Zinsentscheidung gingen die meisten Marktteilnehmer davon aus, dass die Währungshüter am Mittwoch den Schlüsselsatz in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent belassen. Darüber hinaus wurde gerätselt, ob die Fed im Kampf gegen die Inflation dieses Jahr nachlegt oder die wohl bevorstehende Pause das Ende der Zinserhöhungsära markiert.
China: Leitzins trotz schwacher Konjunktur unangetastet
In China ließ die Zentralbank trotz der konjunkturellen Flaute bei ihrem monatlichen Zinsentscheid die Leitzinsen wie erwartet unverändert. Analysten gehen davon aus, dass sich die Wirtschaftsdaten für China im vierten Quartal weiter verbessern werden.
Redaktion finanzen.net / Reuters / dpa-AFX
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