Börse Frankfurt: DAX verkleinert nach US-Arbeitsmarktbericht Verluste und geht nur etwas leichter ins Wochenende
Anleger am deutschen Aktienmarkt waren am Freitag nach Inflationszahlen für die Eurozone überwiegend im Verkaufsmodus.
Der DAX eröffnete die Freitagssitzung 0,68 Prozent niedriger bei 16.504,88 Zählern. Nach einem durchwachsenen Handel - zeitweise drehte der DAX leicht ins Plus - verabschiedete sich der DAX bei einem Schlussstand von 16.594,21 Punkten (minus 0,14 Prozent) von einer insgesamt eher schwachen Woche.
Damit setzt sich das Auf und Ab der jüngsten Konsolidierung fort. Diese läuft seit dem Rekordhoch knapp über 17.000 Punkten Mitte Dezember.
Inflation und US-Arbeitsmarkt im Blick
Das Interesse richtete sich auf Inflationszahlen aus dem Euroraum am Vormittag sowie auf den monatlichen US-Arbeitsmarktbericht am frühen Nachmittag. Die Jahresendrally an den Aktienbörsen hatte von der Hoffnung auf baldige Zinssenkungen profitiert. Vor allem mit Blick auf die Fed waren jüngst aber einige Zweifel aufgekommen, ob die Währungshüter wirklich schon früh im Jahr 2024 eine erste Leitzinssenkung vornehmen werden. Das lastete auf den Kursen.
Mittlerweile herrsche zwar Konsens, dass EZB und Fed am Zinshochpunkt sind und die Leitzinsen nur noch fallen könnten, ausschlaggebend sei aber das Timing der ersten Zinssenkung, erklärt Devisenexpertin Antje Praefcke von der Commerzbank die Bedeutung der Daten. Gleichwohl werde ein Anstieg der Dezember-Inflationszahlen in der Eurozone kaum jemanden überraschen.
US-Arbeitsmarkt im Dezember stärker als erwartet
Der US-Arbeitsmarkt hat sich im Dezember besser als erwartet präsentiert. Wie das US-Arbeitsministerium berichtete, entstanden in der Privatwirtschaft und beim Staat 216.000 zusätzliche Stellen. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Zuwachs um nur 170.000 erwartet. Allerdings wurden die Angaben für die beiden Vormonate kumuliert um 71.000 Jobs nach unten revidiert: Das Ministerium meldete für Oktober nun ein Stellenplus von 105.000 (vorläufig: 150.000) und für November von 173.000 (vorläufig: 199.000).
Eurozone: Inflation verstärkt sich wieder
Die Inflation in der Eurozone hat sich Ende des vergangenen Jahres erstmals seit September wieder beschleunigt. Die Verbraucherpreise lagen im Dezember 2,9 Prozent höher als ein Jahr zuvor, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag in Luxemburg nach einer ersten Schätzung mitteilte. Im November lag die Inflationsrate deutlich niedriger bei 2,4 Prozent und damit auf dem niedrigsten Stand seit dem Sommer 2021. Analysten hatten den Anstieg der Teuerung im Dezember im Schnitt erwartet.
Deutsche Inflation zieht im Dezember wieder an
Bereits am Donnerstag hatten Daten für Deutschland einen Anstieg der Verbraucherpreise zum Jahresende gezeigt, auch weil vor einem Jahr der Staat einmalig die Kosten für den Abschlag der Gas- und Fernwärmekunden übernommen hatte - ein preisdämpfender Effekt, der im Dezember 2023 entfiel. Viel wichtiger für die EZB dürften laut Praefcke daher die Januar-Daten werden.
Mit Blick auf die USA schreibt die Commerzbank-Expertin: "Für das Timing der ersten Zinssenkung wird wichtig sein, dass nicht nur der Stellenzuwachs in den nächsten Monaten weiter abnimmt, sondern dass auch die Inflation in den USA weiter fällt. Dann wäre der Weg frei für erste Zinssenkungen."
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Dow Jones Newswires
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