Trotz Fed-Zinsentscheid: Experte prognostiziert kommende Rezession
Obwohl die US-Notenbank Fed erst kürzlich den Leitzins erneut senkte und die Wirtschaft damit weiter ankurbeln will, zeigt sich ein Ökonom pessimistisch für die zukünftige Entwicklung.
• Rosenberg erwartet eine Rezession
• Auch die Fed kann die Wirtschaft nicht retten
• Nur eine Frage der Zeit bis die Wirtschaftsdaten schlechter werden
David Rosenberg, Stratege bei The Gluskin Sheff, verlautete bei CNBCs Futures Now, dass die nächste Rezession in den kommenden zwölf Monaten bevorsteht. Er ist der Meinung, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis die Wirtschaftsdaten schlechter werden und die Fed zu weiteren geldpolitischen Lockerungen gezwungen wird.
Fed senk Leitzins erneut
Die US-Notenbank Federal Reserve lockerte vergangene Woche den Leitzins erneut um 0,25 Prozentpunkte. Damit liegt die Spanne derzeit bei 1,75 - 2,00 Prozent. "Eine Schwäche des globalen Wachstums und die Unsicherheit der Handelspolitik haben die Wirtschaft belastet und stellen weiterhin ein Risiko dar", meinte Notenbankchef Powell zur Begründung für die weitere Zinssenkung.
Er gab bekannt, der Leitzins würde nur weiter gesenkt werden, wenn es neue Hinweise darauf geben sollte, dass sich die wirtschaftliche Lage weiter verschlechtere - er selbst rechne aber nicht damit. Doch laut Rosenberg ist Powells positiver Ausblick einzig und allein dem Gegenwirken der Fed geschuldet: "Der einzige Grund, warum er gesagt hat, dass er optimistisch für den Ausblick ist, ist genau das, was die Fed macht, nämlich der Wirtschaft neue Impulse zu geben."
Steht die Rezession bevor?
Rosenberg, der schon seit Jahrzehnten als Wall Street-Bär bekannt ist, warnte bereits für 2019 vor einer Rezession. Der Dow Jones und der S&P 500 weisen seit Jahresbeginn dennoch eine positive Entwicklung aus. Während der Dow Jones bisher mehr als 15 Prozent zulegen konnte, stieg der S&P 500 mehr als 19 Prozent. Rosenberg bleibt dennoch pessimistisch. Seiner Meinung nach könne die Fed den Leitzins sogar bis auf null senken, die Rezession sei dennoch nicht aufzuhalten. Das Wirtschaftswachstum würde sich schneller als die meisten Investoren erwarteten ins Negative umkehren. Dies würde zu einem fatalen Markteinbruch führen.
Rosenberg steht mit seiner Negativprognose nicht alleine da, auch Bondking Jeffrey Gundlach warnte erst kürzlich, die Wahrscheinlichkeit für eine Rezession in den nächsten 15 Monaten sei sehr hoch. Ob die Märkte derzeit tatsächlich, wie im Oktober 2007, an den Rosenberg im Juli dieses Jahres erinnerte, erneut nur einen Peak erreichen, bevor der große Zusammenbruch kommt, bleibt fraglich. Doch auch wenn der Fall noch nicht wie angekündigt eingetreten ist, Rosenberg ist sich sicher, die Rezession wird kommen.
Redaktion finanzen.net
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