So könnte Warren Buffett auf einen Schlag größter Anteilseigner bei Bank of America werden
Die US-Notenbank Fed hat den amerikanischen Banken am Mittwoch eine solide Krisenfestigkeit bescheinigt. Die Institute dürfen damit ihre geplanten Kapitalmaßnahmen umsetzen. Das könnte auch gewichtige Auswirkungen auf ein Investment von Warren Buffett haben.
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Bankaktien gehören zu den Lieblingen von Star-Investor Warren Buffett. Das Orakel von Omaha ist nicht nur größter Anteilseigner der US-Bank Wells Fargo, deren Aktien eine der größten Positionen in seinem Portfolio darstellen, sondern besitzt über seine Investmentholding Berkshire Hathaway auch Anteile an der Bank of New York Mellon, M&T Bank Corporation und US Bancorp. Doch das ist noch längst nicht alles. Auch in die Bank of America hat Buffett bereits im Jahr 2011 mehrere Milliarden gesteckt - auch wenn diese Beteiligung aufgrund ihrer Beschaffenheit nicht bei seinen anderen Investitionen auftaucht und deutlich weniger im Scheinwerferlicht steht. Das könnte sich jedoch bald ändern.
Aktionäre von Bank of America dürfen sich über Dividendenregen freuen
Am gestrigen Mittwoch wurde bekannt, dass die Bank of America - wie alle anderen getesteten Geldhäuser auch - den Stresstest der US-Notenbank bestanden hat. Ein Grund zum Jubeln - vor allem für die Aktionäre der US-Bank. Denn mit Bestehen des Stresstests hat die Bank nun grünes Licht für Aktienrückkäufe und eine Erhöhung der Dividende erhalten - und kündigte beides umgehend an. Für zwölf Milliarden Dollar will die Bank of America ab Juli eigene Aktien zurückkaufen, die Dividende soll auf zwölf Cent pro Quartal, beziehungsweise 48 Cent pro Jahr steigen. Das entspricht einer Anhebung um satte 60 Prozent.
Von diesen Maßnahmen könnten aber nicht nur die Aktionäre profitieren, sondern auch Investor Warren Buffett. Denn dieser sprang dem damals strauchelnden Institut mitten in der Finanzkrise im Jahr 2011 zur Seite und investierte fünf Milliarden Dollar in die Bank. Im Gegenzug erhielt er dafür jedoch keine Unternehmensanteile in Form von börsengehandelten Aktien, sondern "nur" stimmrechtslose Vorzugsaktien im Wert von fünf Milliarden Dollar. Diese werden nicht an der Börse gehandelt, ihr Wert verändert sich also nicht. Für Buffett waren die Papiere bislang aber dennoch lukrativ, denn sie verbriefen dem Starinvestor das Recht auf eine jährliche Dividende in Höhe von 300 Millionen Dollar - sechs Prozent seines Investments. Kein schlechter Deal, wenn man bedenkt, dass die Bank of America 2011 und in den Folgejahren an die anderen Aktionäre nur eine Dividende in Höhe von einem Cent pro Quartal ausschüttete und die Dividendenrendite weit unter einem Prozent lag.
Doch nicht nur die satte Dividende war Teil von Warren Buffetts Deal mit der Bank. Gleichzeitig erhielt er auch die bis 2021 gültige Option, 700 Millionen Stammaktien zum Gesamtpreis von rund fünf Milliarden Dollar, beziehungsweise für 7,14 Dollar je Aktie zu kaufen. Während Buffet in der Vergangenheit häufig betont hatte, seine Bezugsrechte erst gegen Ende dieser Frist ausüben zu wollen, deutete sich im Februar dieses Jahres ein Umdenken an. Falls Bank of America die jährliche Dividende vor 2019 auf mehr als 44 Cent anheben würde, würde er "einen bargeldlosen Austausch der Vorzugsaktien in Stammaktien in Erwägung ziehen", schrieb Buffett in seinem traditionellen Brief an die Berkshire-Aktionäre. Mit der angekündigten Dividendenerhöhung wäre diese Voraussetzung nun erfüllt.
Einfache Rechnung
Für Buffett würde sich ein Umtausch durchaus lohnen: Bei einer jährlichen Dividende in Höhe von 48 Cent pro Aktie würde er für 700 Millionen Stammaktien einen Gesamtbetrag in Höhe von 336 Millionen Dollar pro Jahr erhalten. 36 Millionen Dollar mehr, als wenn er bei den Vorzugsaktien bleiben würde. Und das Geschäft wird sogar noch besser, wenn man sich den Aktienkurs von Bank of America anschaut. 2011 hat Buffett Vorzugsaktien im Wert von fünf Milliarden erhalten. Da auch das durch die Option verbriefte Geschäft einen Gesamtwert von fünf Milliarden Dollar hätte und er es bargeldlos, also durch einen Tausch der Aktien, abwickeln würde, könnte er damit auf dem Papier einen Gewinn von knapp 12 Milliarden Dollar erzielen.
Doch nicht nur das Finanzielle stimmt. Auch seinen Einfluss könnte Buffett durch das Geschäft auf einen Schlag massiv ausbauen. Denn er würde dann rund sieben Prozent der stimmberechtigten Bank-of-America-Aktien besitzen - und wäre damit größter Anteilseigner vor der Fondsgesellschaft Vanguard, die mit rund 668 Millionen Aktien auf einen Anteil von 6,56 Prozent kommt.
Mit Buffett als Großaktionär wären steigende Kurse schon fast garantiert
Noch ist allerdings nicht bekannt, ob Buffett nun wirklich seine Vorzugsaktien zeitnah gegen Stammaktien eintauschen wird. Der Schritt wäre für ihn allerdings sinnvoll - und würde auch an der Börse gut ankommen. Denn wenn die Investorenlegende als großer Anteilseigner bei einem Unternehmen einsteigt, hat das fast immer steigende Aktienkurse zur Folge. Immerhin zeigt es, dass der Value-Investor Vertrauen in die zukünftige Geschäftsentwicklung hat - und das überträgt sich auch auf andere Börsianer.
Aber auch, falls Buffett bei seinen Vorzugsaktien bleibt, dürften Dividendenerhöhung und Aktienrückkaufprogramm dazu beitragen, den Kurs der Bank-of-America-Aktie steigen zu lassen. Im Mittwochshandel ging es an der US-Börse für das Papier immerhin bereits um rund 2,6 Prozent nach oben. Nachbörslich kam dann noch einmal gut ein Prozent dazu.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: istockphoto / EdStock
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