Freie Fahrt für VW, BMW, Daimler am Mittwoch - Aktien ziehen an
Die Aktien von Automobilherstellern fahren dem Markt weiter davon.
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Angetrieben von der Hoffnung auf eine Entspannung im amerikanisch-chinesischen Handelsstreit zogen die Sektorwerte bis zum Mittwochmittag europaweit um 2,92 Prozent an. Damit waren sie der Spitzenreiter in der Branchenübersicht.
Zur Wochenmitte übersprang der Branchenindex der Automobilhersteller zudem die von Chartexperten viel beachtete 50-Tage-Linie. Sie gilt als Indikator für den kurzfristigen Trend am Markt. Um solche markanten Kursmarken herum platzieren Anleger oft automatische Kaufaufträge, um nach längeren Kursrückgängen wieder einzusteigen. Solche automatischen Aufträge können die Aktienkurse steigen lassen, da dann viele Papiere gleichzeitig nachgefragt werden.
Angetrieben wurden die konjunktursensiblen Autowerte einem Händler zufolge weiter von Berichten vom Dienstag, wonach die Chinesen den Absatz ankurbeln wollen. Dabei gehe es wohl darum, die beim Kauf von Kleinwagen bis 1,6 Liter Hubraum anfallende Steuer zu reduzieren. Entsprechende Pläne hätten bereits 2018 im Raum gestanden.
Von derartigen staatlichen Anreizen dürfte insbesondere Volkswagen profitieren, fuhr der Börsianer fort. Passend dazu zogen die Vorzugsaktien von VW unter den Favoriten im festen deutschen Leitindex DAX 30 um 2,92 Prozent auf 147,18 Euro an. Für die Papiere von BMW ging es um 1,50 Prozent nach oben und die Anteilsscheine von Daimler gewannen fast 4 Prozent.
Allerdings dürfte China dem Händler zufolge nur dann den Automarkt deutlich ankurbeln, wenn die Handelsgespräche mit den Vereinigten Staaten tatsächlich Ergebnisse liefern. Beide Seiten meldeten nach dreitägigen Verhandlungen bereits erste Fortschritte. Bei den Gesprächen geht es um chinesische Zugeständnisse und darum, wie sichergestellt werden kann, dass die Zusagen auch eingehalten werden. Es deutete sich zwar eine gewisse Annäherung an, aber chinesische Experten verwiesen darauf, dass China besonders bei geforderten strukturellen Änderungen im staatlich geführten chinesischen Wirtschaftsmodell hart bleiben wird.
Wie wichtig eine Einigung im Handelsstreit wäre, zeigen aktuelle Branchenzahlen: Der chinesische Automarkt war im vergangenen Jahr angesichts der Zollstreitigkeiten zwischen den USA und China erstmals seit mehr als zwanzig Jahren geschrumpft. Der von US-Präsident Donald Trump vom Zaun gebrochene Handelskonflikt verunsicherte seit der Jahresmitte 2018 chinesische Kunden, die sich in der Folge mit dem Autokauf zurückhielten. China ist der wichtigste Einzelmarkt für die deutschen Autokonzerne Volkswagen, BMW und Daimler.
Derweil bremste die mehrmonatige Absatzflaute im Sommer den Stuttgarter Autobauer Daimler im vergangenen Jahr zwar massiv aus. Diverse Probleme und Verzögerungen, unter anderem die Umstellung auf den neuen Abgasteststandard WLTP, hatten sich auf die Zahlen ausgewirkt. Im Oktober aber legte der Absatz dann wieder zu.
2019 sollte Daimler seine Verkäufe weiter steigern, erwartet der Experte Marc-Rene Tonn vom Analysehaus Warburg Research. Die Käufer dürften insbesondere bei neu aufgelegten Kompaktklasse-Wagen und bei Geländewagen (SUVs) zugreifen./la/men/fba
FRANKFURT (dpa-AFX)
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