Analyst rechnet mit "Panik"-Ereignis: Anleger sollten 2019 keine Aktien halten
Nach dem Kursrutsch in der vergangenen Woche sahen viele Experten schon den Bärenmarkt kommen. Doch der Abwärtstrend war nicht von Dauer. Ein Analyst warnt nun davor, wieder zur Tagesordnung überzugehen und prophezeit ein "großes Panik-Ereignis".
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Yves Lamoureux, Präsident und Makroökon bei Lamoureux & Co., glaubt langfristig an eine positive Entwicklung des US-Leitindex Dow Jones.
Dow mit Kurs auf 40.000 Punkte
So traut er dem Börsenbarometer einen Sprung bis auf 40.000 Punkte zu - aktuell wird der Dow bei über 25.000 Punkten gehandelt. "Anleger sollten sich aber nicht zu früh freuen", warnt der Experte. Denn bevor der Leitindex der USA Kurs auf die 40.000-Punkte-Marke nimmt, müssen Anleger zunächst durch ein tiefes Tal gehen und eine massiven Kurseinbruch verkraften.
Panik-Ereignis voraus?
Denn glaubt man Lamoureux, steht ein massiver Aktiencrash bereits vor der Tür. "Wir sehen, dass derzeit ein großes Panik-Ereignis Gestalt annimmt, das sich im kommenden Jahr fortsetzen wird. Das Abschmelzen, das wir vorhergesagt haben, ist eingetroffen, so der Analyst weiter. Für Investoren hat Lamoureux daher einen ganz klaren Rat: "Die meisten Anleger sollten 2019 keine Aktien mehr besitzen".
Falls doch, werden sie Teil eines Kursrutsches, den der Makroökonom vorhersagt: 2019 wird der Aktienmarkt rund ein Drittel seines Wertes verlieren, erklärt er gegenüber Marketwatch. Dieser Crash werde einen massiven Wertverlust bei Finanzanlegern hervorrufen, warnt der Analyst weiter.
Nach dem Crash ist vor der Rally
Doch nach dem massiven Einbruch am Aktienmarkt rechnet Lamoureux mit einem ebenso deutlichen Kursanstieg in Folge, der den Dow Jones Industrial bis auf 40.000 Punkte treiben wird. "Die Fed wird vermutlich schon früh im Jahr 2020 in die Bresche springen und Aktien kaufen".
Die US-Notenbank Federal Reserve hat zum aktuellen Zeitpunkt keine Legitimation zum Kauf von Aktien und ist derzeit in Anlehen und hypothekenbezogenen Anlagen investiert. Doch einige Experten raten bereits seit längerem zu einem Umdenken. So hatte kürzlich Olivier Blanchard, der frühere Chefökonom des IMF, als Maßnahme zur Bekämpfung der nächsten Rezession die Idee ins Spiel gebracht, die US-amerikanischen Währungshüter sollten Aktien erwerben dürfen. Unterstützung bekam der Experte von Eric Rosengren, Präsident der Bostoner Fed: Auch er hält im Krisenfall entsprechende Stützungsmaßnahmen für wünschenswert.
Doch zuvor müsste der Aktienkauf durch die Fed legitimiert werden, aktuell ist den US-Währungshütern - anders als etwa ihren Kollegen von der japanischen Notenbank - untersagt, Devisenreserven für Aktienkäufe aufzuwenden. Sollte sich dies ändern, könnte die Fed insbesondere eine bessere Verzinsung ihres Investments im Vergleich zu Anleihen erreichen: Dividenden könnten direkt weiterinvestiert werden.
Redaktion finanzen.net
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