Corona-Pandemie belastet

JENOPTIK-Aktie verlustreich: JENOPTIK mit Gewinneinbruch im dritten Quartal

10.11.20 11:31 Uhr

JENOPTIK-Aktie verlustreich: JENOPTIK mit Gewinneinbruch im dritten Quartal | finanzen.net

Der Technologiekonzern JENOPTIK hat auch im dritten Quartal die Corona-Pandemie und die schwächere Automobilindustrie deutlich zu spüren bekommen.

Umsatz und Ergebnisse gingen im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurück. "Wie avisiert hat sich der Auftragseingang von JENOPTIK im dritten Quartal auf Vorjahresniveau stabilisiert", sagte Unternehmenschef Stefan Traeger am Dienstag bei Vorlage der Quartalsbilanz. Auch die Ergebnisqualität habe sich im Zeitraum Juli bis September gegenüber den Vorquartalen 2020 spürbar verbessert, dies stimme das Management für die kommenden Monate zuversichtlich. Die erst jüngst angepassten Ziele für das Gesamtjahr bestätigte das SDAX-Unternehmen. Die Aktie verlor am Dienstagvormittag um 4,2 Prozent an Wert.

Wer­bung

Im dritten Quartal brach der Gewinn nach Steuern im Jahresvergleich um 31 Prozent auf 13,9 Millionen Euro ein, wie das Unternehmen mitteilte. Der Umsatz sank um 15,3 Prozent auf 176,1 Millionen Euro - bereinigt um die Entkonsolidierung von Hillos. Während die Geschäfte mit öffentlichen Auftraggebern sowie mit der Halbleiterausrüstungsindustrie von der Pandemie kaum betroffen waren und sogar Zuwächse verzeichnet hätten, sei die Sparte Light & Production stark durch die Entwicklung in der Automobilindustrie beeinflusst worden. Im Jahresverlauf habe sich die Umsatzentwicklung leicht verbessert.

Auch im Tagesgeschäft lief es deutlich schlechter. Der operative Gewinn (Ebit) sank um mehr als ein Drittel auf 17,1 Millionen Euro. Bereinigt um Sondereffekte wie etwa Sparmaßnahmen blieben beim Gewinn vor Zinsen und Steuern 20 Millionen Euro hängen. Der bereinigte Auftragseingang erreichte den Vorjahreswert von rund 177 Millionen Euro.

Wer­bung

Wegen der anhaltend schwachen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und eines "deutlich erhöhten Risikos weiterer einschneidender Maßnahmen" im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie hatte das JENOPTIK-Management erst jüngst das Umsatzziel für das Gesamtjahr reduziert. Die Erlöse sollen nun auf 730 Millionen bis 750 Millionen Euro sinken. Dies entspreche einem Rückgang um 10 bis 13 Prozent im Vergleich zum bereinigten Vorjahr. Anfang August hatte JENOPTIK nach einem schwachen zweiten Quartal auf eine etwas stärkere Erholung in der zweiten Jahreshälfte gesetzt und hatte einen Umsatz von 770 bis 790 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Inklusive der erst jüngst übernommenen Trioptics peilt JENOPTIK einen Umsatz zwischen 755 und 775 Millionen Euro an.

Da sich die Profitabilität in den Monaten Juli bis September im Vergleich zum Vorquartal verbessert hat, geht JENOPTIK von einer bereinigten operativen Marge (Ebitda) am oberen Ende der Spanne von 14,5 bis 15,0 Prozent aus. Im Vorjahr hatte JENOPTIK noch 15,7 Prozent erzielt. Inklusive Trioptics soll die bereinigte Ebitda-Marge 15,0 bis 15,5 Prozent betragen.

Wer­bung

Automobilkrise sorgt für Jobverlust bei JENOPTIK

Der Technologiekonzern JENOPTIK reagiert auf sinkende Aufträge aus der Automobilindustrie mit Umstrukturierungen, die zu Arbeitsplatzverlust führen werden. Betroffen sei hauptsächlich der Bereich industrielle Messtechnik, sagte der Vorstandsvorsitzende der JENOPTIK AG, Stefan Traeger, am Dienstag bei der Vorlage von Geschäftszahlen in Jena. Es gebe Gespräche mit dem Betriebsrat. Die Kosten in diesem Bereich müssten der Umsatzentwicklung angepasst werden. Grund sei weniger die Corona-Pandemie, sondern die Investitionszurückhaltung der Automobilindustrie.

"Es ist nicht so, dass wir jetzt Massenentlassungen vorhaben", sagte Traeger. "Es gibt punktuelle Anpassungen." Der gesamte Bereich Messtechnik beschäftigt nach seinen Angaben im In- und Ausland 500 bis 800 Mitarbeiter, davon etwa die Hälfte in Deutschland. Wie viele Arbeitsplätze wegfallen könnten, wollte Traeger mit Verweis auf die laufenden Verhandlungen nicht sagten.

Insgesamt hat der JENOPTIK-Konzern rund 4000 Beschäftigte. Davon seien derzeit 400 bis 600 in Kurzarbeit, allerdings nicht zu 100 Prozent.

JENOPTIK-Aktien verlieren am Vormittag im XETRA-Handel zeitweise 5,36 Prozent auf 22,94 Euro.

/mne/eas/fba

JENA (dpa-AFX)

Bildquellen: TOBIAS SCHWARZ/AFP/Getty Images

Nachrichten zu JENOPTIK AG

Wer­bung

Analysen zu JENOPTIK AG

DatumRatingAnalyst
31.01.2025JENOPTIK BuyBaader Bank
30.01.2025JENOPTIK HoldHauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG
28.01.2025JENOPTIK BuyDeutsche Bank AG
13.01.2025JENOPTIK BuyJefferies & Company Inc.
09.01.2025JENOPTIK HoldHauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG
DatumRatingAnalyst
31.01.2025JENOPTIK BuyBaader Bank
28.01.2025JENOPTIK BuyDeutsche Bank AG
13.01.2025JENOPTIK BuyJefferies & Company Inc.
17.12.2024JENOPTIK BuyUBS AG
13.12.2024JENOPTIK BuyDeutsche Bank AG
DatumRatingAnalyst
30.01.2025JENOPTIK HoldHauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG
09.01.2025JENOPTIK HoldHauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG
02.12.2024JENOPTIK HaltenDZ BANK
13.11.2024JENOPTIK HoldHauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG
12.08.2024JENOPTIK HaltenDZ BANK
DatumRatingAnalyst
09.08.2019JENOPTIK VerkaufenIndependent Research GmbH
13.05.2019JENOPTIK VerkaufenIndependent Research GmbH
22.03.2019JENOPTIK VerkaufenIndependent Research GmbH
14.02.2019JENOPTIK VerkaufenIndependent Research GmbH
10.08.2018JENOPTIK VerkaufenIndependent Research GmbH

Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für JENOPTIK AG nach folgenden Kriterien zu filtern.

Alle: Alle Empfehlungen

Buy: Kaufempfehlungen wie z.B. "kaufen" oder "buy"
Hold: Halten-Empfehlungen wie z.B. "halten" oder "neutral"
Sell: Verkaufsempfehlungn wie z.B. "verkaufen" oder "reduce"