Rocket Internet-Aktie leidet unter fallenden Bewertungen

Niedrigere Bewertungen der Unternehmensbeteiligungen seien auf ein von COVID-19 geprägtes Marktumfeld zurückzuführen, teilte das Unternehmen mit, das überraschend für das erste Quartal einen herben Verlust von 162 Millionen Euro meldete. Im Vorjahr hatte das Unternehmen noch 140 Millionen Euro Gewinn erzielt.

Der Verlust pro Aktie lag im ersten Quartal 2020 bei minus 1,18 Euro. Das Unternehmen erzielte einen Konzernumsatz von 20 Millionen Euro. Vorjahreswerte wurden nicht genannt.

Rocket Internets ausgewählte Unternehmen entwickelten sich trotz der im Quartal einsetzenden Pandemie operativ gut. Global Fashion Group steigerte den Umsatz im ersten Quartal 2020 wechselkursbereinigt um 8 Prozent auf 271 Millionen Euro. Die Anzahl der aktiven Kunden stieg gegenüber dem Vorjahr um 15,5 Prozent auf 13,3 Millionen und das Nettowarenvolumen pro Kunde um 3,9 Prozent auf 136 Euro. Die Bruttomarge betrug 40,6 Prozent, eine Verbesserung um 3,0 Prozentpunkte gegenüber der Vorjahresperiode. Die bereinigte EBITDA-Marge lag bei minus 8,3 Prozent, eine Verbesserung von 1,5 Prozentpunkten.

Home24 konnte den Umsatz bereinigt um 14 Prozent auf 103 Millionen Euro steigern. Die bereinigte EBITDA-Marge verbesserte sich von minus 16 Prozent vor Jahresfrist auf minus 3 Prozent.

Die Ungewissheit in Bezug auf die Entwicklung sehr vieler Portfolio-Unternehmen sei aufgrund der COVID-19 Pandemie stark gestiegen und wirke sich negativ sowohl auf die Bewertungen als auch das operative Ergebnis aus. Dies werde kurz- und mittelfristig so bleiben, warnte das Unternehmen.

Rocket Internet verfügte zum 30. April 2020 über liquide Mittel in Höhe von netto 1,9 Milliarden Euro.

Die Rocket Internet-Aktie verlor im XETRA-Handel am Mittag 1,75 Prozent auf 17,98 Euro. Im Verlauf sank der Kurs weiter und beendete den Handel letztlich 2,97 Prozent tiefer bei 17,96 Euro je Aktie.

FRANKFURT (Dow Jones)