Corona-Krise

IWF: Staaten geben noch mehr Corona-Hilfen

28.01.21 13:59 Uhr

IWF: Staaten geben noch mehr Corona-Hilfen | finanzen.net

Die weltweiten Hilfen von Regierungen in der Corona-Krise fallen nach Schätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) noch höher aus als bisher angenommen.

Wie der IWF in der Aktualisierung seines Fiscal Monitor schreibt, erreicht die fiskalische Unterstützung bis Ende dieses Jahres 13,8 Billionen US-Dollar - 2,2 Billionen mehr als im Oktober 2020 geschätzt. Zu den fiskalischen Hilfen rechnet der IWF zusätzliche Staatsausgaben, Staatsbeteiligungen, Kredite und Kreditgarantien.

Die im Oktober veröffentlichten Prognosen für Haushaltsdefizite und Schuldenstände bleiben im globalen Schnitt nahezu unverändert. Allerdings gibt es auf Ebene der einzelnen Staaten zum Teil markante Veränderungen. Der IWF rechnet damit, dass das globale Haushaltsdefizit 2021 von 11,8 (bisher: 12,6) auf 8,5 (bisher: 7,6) Prozent der Wirtschaftsleistung sinken wird. Für die Bruttoverschuldung wird ein Anstieg von 97,6 (96,5) auf 99,5 (99,2) Prozent erwartet.

Deutlich geringere Haushaltsdefizite als noch im Oktober angenommen hatten im Jahr 2020 laut IWF Deutschland und Spanien. Für Deutschland veranschlagt die Organisation jetzt nur noch 5,1 (8,1) Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP), für 2021 wird ein geringfügig höheres Defizit von 3,4 (3,2) Prozent prognostiziert. Spaniens Defizit soll demnach von 11,7 (14,1) auf 8,2 (7,5) Prozent zurückgehen.

In den USA fiel das Defizit laut IWF 2020 mit 17,5 (19,7) Prozent etwas geringer als erwartet aus, doch wurde die Prognose für das Defizit 2021 auf 11,8 (8,7) Prozent angehoben. Vor allem in den reichen Industriestaaten wird sich die Verschuldung laut IWF auch im laufenden Jahr erhöhen - in den USA von 128,7 (126,2) auf 132,5 (131,4) Prozent und in Italien von 157,5 (153,2) auf 159,7 (161,1) Prozent.

Ausnahmen von diesem Trend bilden, wenn auch auf sehr unterschiedlichen Niveaus, Japan und Deutschland. So soll Japans Schuldenstand laut IWF bei 258,7 (bisher: 253,4) Prozent des BIP stagnieren, für Deutschland wird sogar ein Rückgang der Verschuldung von 70,0 (66,7) auf 69,9 (67,6) Prozent vorausgesagt.

FRANKFURT (Dow Jones)

Bildquellen: MANDEL NGAN/AFP/Getty Images