Henkel-Aktie fällt nach Umsatzrückgang deutlich
Der Konsumgüterkonzern Henkel hat im ersten Quartal trotz Belastungen durch die Corona-Pandemie nur einen leichten Umsatzrückgang verzeichnet.
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Probleme bereiteten vor allem das stark konjunkturanfällige Klebstoffgeschäft sowie die Kosmetiksparte. Dennoch sieht sich das Unternehmen gut auf die Krise vorbereitet, auch wenn sich im zweiten Quartal die Entwicklung noch einmal verschlechtern dürfte. An seiner erst im März vorgestellten Strategieplanung will der Hersteller von Marken wie Persil, Schwarzkopf, Pril oder Pritt festhalten.
Die Aktie verlor am Montag im XETRA-Handel letztlich 2,74 Prozent auf 77,42 Euro. Insgesamt habe das Unternehmen besser abgeschnitten als anfangs befürchtet, erklärte Molly Wylenzek vom Analysehaus Jefferies. Im zweiten Quartal dürfte es aber nochmal deutlicher nach unten gehen, vor allem im Klebstoff- und Beautybereich.
"Ich bin zuversichtlich, dass wir die Herausforderungen, die vor uns liegen, gut meistern werden", sagte Konzernchef Carsten Knobel in einer Telefonkonferenz. Dabei könne das Unternehmen auf eine starke finanzielle Basis bauen. "Wir verfügen über eine sehr starke Bilanz und hohe finanzielle Flexibilität." Das Unternehmen habe außerdem gute Finanzierungsmöglichkeiten. Eine Inanspruchnahme von staatlichen Krediten durch die Förderbank KfW stehe daher derzeit nicht zur Debatte, so Knobel. Im ersten Quartal hatte Henkel vz zudem dem Konzernchef zufolge keine Kurzarbeit. "Auch sehen wir dafür aktuell keinen Anlass."
Im Gegensatz zu vielen anderen Unternehmen hält Henkel zudem an seiner Dividende von 1,85 Euro je Vorzugsaktie für 2019 fest. Die Hauptversammlung soll am 17. Juni online stattfinden. Die aktuelle Strategie hat ebenfalls Bestand, so würden die Desinvestitionspläne für Produkte mit einem Umsatz von 500 Millionen Euro fortgeführt, hieß es. Auch an der Möglichkeit von weiteren Zukäufen hält Henkel fest.
Dennoch stellte Knobel auch auf ein schwieriges zweiten Quartal ein. So sehe sich das bereits unter Druck stehende Klebstoffgeschäft einem deutlich stärkeren Gegenwind ausgesetzt als in den ersten drei Monaten, erklärte er.
Im ersten Quartal waren die Erlöse um 0,8 Prozent auf 4,9 Milliarden Euro gesunken. Die Corona-Pandemie belastete den Umsatz mit 100 Millionen Euro, hieß es in der Telefonkonferenz. Negative Währungseffekte insbesondere in den Schwellenländern drückten dabei auf die Entwicklung ebenso wie sinkende Preise in den Konsumentengeschäften.
Während sich das Geschäft mit Wasch- und Reinigungsmitteln robust entwickelte, musste die Klebstoffsparte wegen einer deutlich sinkenden Nachfrage in der Autoindustrie Einbußen hinnehmen. Auch das Kosmetikgeschäft verlief schwächer - hier belastete die Schließung von Friseursalons im Zuge der Corona-Krise. Ergebniszahlen nennt der DAX-Konzern erst zum ersten Halbjahr.
Henkel hatte bereits Anfang April vorläufige Zahlen veröffentlicht und im Zuge dessen die Prognose für 2020 zurückgezogen. Einen neuen Ausblick gab Henkel nicht.
/nas/mne/fba
DÜSSELDORF (dpa-AFX)
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