SAP-Aktien im Aufwind nach Bericht über Google-Auftrag
Die Aktien des Software-Konzerns SAP haben am Dienstag von einem Medienbericht über einen prestigeträchtigen Auftrag in den USA profitiert.
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Zuletzt ging es um 1,99 Prozent auf 108,90 Euro nach oben. Kurzzeitig kletterte sie sogar bis dicht unter den Widerstand bei 110 Euro von Ende Januar und Anfang Februar. Sollte er überwunden werden, könnte mittelfristig der Bereich für weitere Kursgewinne um die 122 bis 123 Euro liegen. Unter dieses Niveau war das SAP-Papier im Oktober gesackt, nachdem der Konzern wegen Corona und der Kosten für die Ausrichtung auf das Cloud-Geschäft seine Ziele gestutzt hatte.
SAP hat Google als neuen großen Kunden für seine Buchhaltungs-Software gewonnen. Für den deutschen Konzern ist es auch ein Prestige-Erfolg im Wettbewerb mit dem Erzrivalen Oracle, von dem der Internet-Riese zu den Deutschen wechselt. Ein Google-Sprecher bestätigte das Vorhaben in der Nacht zum Dienstag dem US-Sender CNBC. Laut einer internen E-Mail ist der Wechsel für Mai angesetzt. Die Umstellung habe monatelange intensive Vorarbeit erfordert, hieß es unter Berufung auf eine informierte Person.
Google und Oracle sind Konkurrenten im Cloud-Geschäft - und dieser Wettbewerb wurde oft mit harten Bandagen geführt. So weigerte sich Oracle über Jahre, seine Datenbanken-Software für Googles Cloud-Dienste zu zertifizieren. Das hatte zur Folge, dass Oracle-Kunden sich nicht sicher sein konnten, ob sie dafür Googles Cloud nutzen konnten, ohne die Lizenzbedingungen zu verletzen. Der Google-Sprecher betonte bei CNBC, dass der Internet-Konzern eine technische Lösung dafür anbiete. "Aber das ist völlig unabhängig von unserer Entscheidung, als Unternehmenskunde unsere Finanzsysteme von Oracle auf SAP umzustellen."
Über ein Jahrzehnt stritten die Unternehmen auch vor Gericht über gut 11 000 Zeilen Software-Code von Schnittstellen der Programmiersprache Java, die Google für das Smartphone-System Android verwendet hatte. Das Oberste Gericht der USA entschied am Montag in letzter Instanz, dass Google damit keine Urheberrechtsverletzung begangen habe.
Oracle-Gründer Larry Ellison verkündet oft und gern, dass der US-Konzern SAP Kunden abjagen werde. Für den deutschen Rivalen geht es auch um einen Schub für die seine Datenbank-Technik HANA. Von SAP und Oracle gab es zunächst keinen Kommentar.
"Die Ankündigung von Google ist ein schöner öffentlicher Sieg für SAP", kommentierte JPMorgan-Analystin Stacy Pollard. "Google und Oracle haben eine Reihe von Konflikten", erläuterte sie. Unter anderem seien die beiden so genannte "Hyperscaler"-Wettbewerber im Bereich Infrastructure-as-a-Service (IaaS). Hyperscaler sind Anbieter von IT-Ressourcen auf Basis des Cloud Computings. Zudem habe sich Oracle wohl geweigert, seine Datenbanksoftware für die Google Cloud zu zertifizieren, was auf Kosten von Googles Kunden ging, wie Pollard schrieb.
Die JPMorgan-Expertin verwies darüber hinaus auch auf eine gerichtliche Niederlage von Oracle am Vortag. In einem wegweisenden Urteil für die Software-Branche entschied das Oberste Gericht der USA einen Urheberrechtsstreit um das Smartphone-System Android zu Gunsten von Google. Die Verwendung von Schnittstellen sei als "fair use" (faire beziehungsweise angemessene Nutzung) rechtens gewesen, urteilten die Richter mehrheitlich. Damit unterlag der Softwarekonzern Oracle, der von Google wegen der Nutzung dieser Schnittstellen - Java-Software-Codes - rund 9 Milliarden Dollar Entschädigungszahlungen verlangt hatte.
FRANKFURT (dpa-AFX)
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Bildquellen: nitpicker / Shutterstock.com
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