Adva - Profiteur der Megatrends
Der Netzwerkausrüster Adva gehörte 2015 mit einem Kursplus von 272 Prozent zu den am meisten beeindruckenden Börsenstorys.
Zum Jahreswechsel 2016 setzten dann aber umfangreiche Gewinnmitnahmen ein, im Zuge dessen die Aktie von mehr als elf auf unter sieben Euro fiel. Mit Vorlage der 2015er-Zahlen konnte sich die Notiz aber wieder deutlich erholen. Mit einem Umsatz von 111,8 Mio. Euro ist der Netzwerkausrüster im Schussviertel des vergangenen Geschäftsjahres im Rahmen der eigenen Umsatzprognose von 107 bis 117 Mio. Euro gelandet. Das Plus im Vergleich zum Vorjahresquartal liegt bei 28,8 Prozent. Das IFRS-Proforma-Betriebsergebnis landete mit 8,1 Prozent vom Umsatz am oberen Ende der Prognosebandbreite, die zwischen 6,0 und 9,0 Prozent vom Umsatz betrug. Im Gesamtjahr 2015 gingen 441,9 Mio. Euro durch die Bücher - ein Plus von 30,3 Prozent. Das Betriebsergebnis hat sich von 9,5 auf 30 Mio. Euro mehr als verdreifacht. "2015 war für uns ein Ausnahmejahr", sagt Finanzvorstand Ulrich Dopfer. "Doch auch 2016 werden wir von den Megatrends Cloud und Mobility profitieren." Dank des Rekord-Auftragsbestands rechnet der Manager für das erste Quartal 2016 mit Umsatzerlösen zwischen 117 und 127 Mio. Euro sowie einem Betriebsergebnis zwischen 1,0 und 4,0 Prozent vom Umsatz. "Dabei sind auch erste Umsatzbeiträge des neu akquirierten Unternehmens Overture eingerechnet", so Dopfer. Da die Profitabilität im ersten Quartal stets am schwächsten ist, sollten die Margen in den kommenden Quartalen anziehen. Kurzum: Die Chancen, dass die TecDAX-Aktie im Verlauf des Jahres 2016 neue Höchststände erreicht, stehen gut. Anleger setzen darauf mit einem Turbo.
Anders als der Netzwerkausrüster Adva (siehe links) hat der Halbleiter-Konzern Dialog Semiconductor bei der jüngsten Zahlenvorlage enttäuscht. Wegen der Schwäche auf dem SmartSmartphone-Markt ging der Umsatz des Apple-Zulieferers im vierten Quartal vergangenen Jahres um neun Prozent auf 397 Mio. Dollar zurück. Der Gewinn sackte sogar um 29 Prozent auf 52,6 Mio. Dollar ab. Die operative Gewinnmarge ging deutlich zurück, unter anderem stiegen die Kosten für Vertrieb und Verwaltung spürbar. Konzernchef Jalal Bagherli verwies dennoch auf ein insgesamt starkes Jahr mit dem neunten Umsatzzuwachs in Folge. Auf Jahressicht stand beim Erlös ein Plus von 17 Prozent auf 1,36 Mrd. Dollar, beim Gewinn legte Dialog um 28 Prozent auf 177,3 Mio. Dollar zu.
Verhalten fiel allerdings der Ausblick auf das erste Quartal 2016 aus. Für den Zeitraum Januar bis März erwartet das TecDAX-Mitglied einen Umsatz von 230 bis 245 Mio. Dollar - ein deutlicher Rückgang gegenüber dem Vorquartal und gegenüber dem Vorjahresquartal. Im ersten Jahresviertel 2015 gingen bei dem Konzern noch 311 Mio. Dollar durch die Bücher. Neben der Smartphone-Schwäche seien dafür auch saisonale Effekte verantwortlich, teilte das Unternehmen mit. Für das Gesamtjahr 2016 bleibt der Konzern bei seiner Ansicht, dass der Umsatz um eine einstellige Prozentzahl wachsen wird, wobei wie schon in den Vorjahren die Umsatzentwicklung insbesondere vom Verlauf der zweiten Jahreshälfte bestimmt werden wird. Die ambitionierte Prognose eröffnet reichlich Spielraum für negative Überraschungen. Wir haben daher ein Turbo Short-Zertifikat von HSBC in unser wikifolio aufgenommen (ISIN DE000TD56K39, siehe auch Seite 3).
Christian Scheid ist seit rund 18 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist tätig, davon seit circa zehn Jahren als freier Autor. Aktuell schreibt er für mehrere deutschsprachige Fachmagazine und -zeitungen in den Bereichen Aktien und Derivate, darunter Börse Online, Capital, Euro am Sonntag und Zertifikate // Austria. Per 1. Juli 2014 kehrte er zum ZertifikateJournal zurück, wo er bis Ende 2009 schon einmal tätig war und die damalige Österreich-Ausgabe des ZJ verantwortete. Hier können Sie sich zum Gratis-Newsletter anmelden: ZertifikateJournal" target="_blank">ZertifikateJournal
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