Atos-Aktie fällt zweistellig: Atos will Unternehmen möglicherweise aufspalten
Der angeschlagene französische IT-Dienstleister Atos erwägt eine Aufspaltung in zwei börsennotierte Firmen.
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Daraus hervorgehen könnte ein Unternehmen für die Verarbeitung großer Datenmengen (Big Data) und Cyber-Sicherheit namens Evidian. Das schwächelnde IT-Outsourcing und IT-Management würde unter dem Namen Atos weiterlaufen, wie die Franzosen am Dienstag anlässlich eines Investorentages in Paris mitteilten. Die ohnehin schwache Entwicklung der Aktie verschärfte sich noch einmal deutlich - ihr Kurs stürzte regelrecht ab.
JPMorgan-Analyst Varun Rajwanshi merkte zwar an, eine Aufspaltung könne Wert für die Aktionäre freisetzen. Investoren wollten seiner Ansicht nach aber zuerst Ergebnisse sehen, bevor sie in das Unternehmen investierten.
Den Aufspaltungsüberlegungen vorausgegangen war ein Streit um die Strategie des Konzerns. Vorstandschef Rodolphe Belmer konnte sich offenbar mit seinen Ideen nicht durchsetzen - er bekommt zunächst zwei Vizechefs an die Seite gestellt, die die beiden möglicherweise zu trennenden Geschäftsbereiche führen sollen. Der erst seit Anfang des Jahres amtierende Belmer reichte daraufhin zu Ende September seinen Rücktritt ein. Die französische Zeitung "Les Echos" hatte dahingehend bereits zuvor berichtet.
Evidian gilt als das Zukunftsgeschäft des Konzerns und erzielte im vergangenen Jahr 4,9 Milliarden Euro Umsatz. Die Sparte wuchs aus eigener Kraft um 5 Prozent und erzielte eine operative Marge von 7,8 Prozent. Das restliche IT-Geschäft, das unter anderem mit der Deutsche Telekom-Tochter T-Systems konkurriert, schrumpfte hingegen um 12 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro Erlös und schrieb operativ rote Zahlen. Größter Anteilseigner bei Atos ist nach einem Verkauf des eigenen IT-Geschäfts an die Franzosen im Jahr 2011 der deutsche Siemens-Konzern. Er hielt zuletzt knapp 10 Prozent der Anteile.
Die Aktie liegt an der EURONEXT in Paris am Nachmittag mit 26,81 Prozent im Minus bei 13,76 Euro. Seit Ende 2020 hat das Papier nun 80 Prozent Kursverlust angehäuft. Der Börsenwert ist auf 1,75 Milliarden Euro zusammengeschmolzen.
PARIS (dpa-AFX)
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