Chartanalyse: DAX - Noch kein Kaufsignal in Sicht

Analyse-Datum: Donnerstag, 31. Juli 2014

Diagnose: Mit der abwärtsgerichteten Konsolidierung entfernt sich der DAX mehr und mehr von seinem Allzeithoch bei 10.050 Punkten, das er am 20. Juni markierte. Mit der heutigen Abwärtsbewegung steht ein technisches "Großereignis" auf der Agenda: der Test der maßgebenden 200-Tage-Linie. Diese notiert aktuell bei 9485 Punkten und wurde das letzte Mal am 24. Juni 2013 erfolgreich getestet - d.h. ein weiterer Kursverfall wurde durch den Gleitenden Durchschnitt verhindert - eine Erholung schloss sich an.

Noch immer zeigt sich der Markt recht kraftlos - gut zu erkennen am fallenden Momentum. Der Indikator wies bereits im Juni Schwäche auf und bestätigte damit die neuen Bewegungshochs nicht. Dementsprechend wird sich die Konsolidierung weiter fortsetzen. Dabei sollte es zwischenzeitlich zu einer technisch bedingten Erholungsreaktion kommen, die sich aber nun innerhalb der im Chart blau eingezeichneten Schiebezone abspielt, also zwischen 9800 und etwa 9000 Zähler. Eine Attacke auf das Rekordhoch erwarte ich aufgrund der derzeitigen Indikatorenkonstellation und Saisonalität nicht.

Dies gilt auch für die US-Indizes, die bisher nur leicht korrigierten. Doch auch sie sind reif für eine ausgedehntere Verschnaufpause. Beim S&P 500 könnte die Konsolidierung in den nächsten Wochen zum Test des 1900er-Bereichs führen. Damit würde aber längst noch kein charttechnisches Porzellan zerschlagen. Ganz im Gegenteil: der Markt wäre wieder gesundet und bereit für einen Angriff zur Oberseite - eine gute Einstiegsgelegenheit!

DAX: 12-Monats-Chart, Quelle: tradesignalonline.com
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Prognose: Der DAX genehmigt sich noch immer eine Auszeit - und die wird auch im August noch andauern. Im Anschluss der Konsolidierung winkt für das deutsche Aktienbarometer nach dem signifikanten Überwinden der runden Zahl sowie dem am 20. Juni eroberten Allzeithoch perspektivisch weiteres Potenzial bis in den Bereich um 10.600 Zähler.

Aus mittel- und langfristiger Sicht ist das Bild beim DAX noch immer bullish geprägt - der übergeordnete Trend zeigt gen Norden. Die Lage trübt sich erst ein, wenn sowohl die 200-Tage-Linie sowie im Anschluss der 2012er-Aufwärtstrend um 9200 Punkte signifikant nach unten gebrochen werden - vom aktuellen Niveau noch ein Puffer von rund 300 Punkten! Danach gilt die starke Unterstützung um 8900/9000 Zähler als letzter Rettungsanker der DAX-Bullen.

Zwischenzeitliche, auch heftigere, Konsolidierungen liegen in der Natur der Sache und sollten nicht mit einem Crash verwechselt werden. Denn saisonal gesehen, schwächeln die Märkte in den Sommermonaten, wie auch die Statistik beweist.

von Karen Szola, Technische Analystin Euro am Sonntag

Ziel der Technischen Analyse ist es, aus Kursverläufen künftige Trends vorherzusagen. Die Technische Analystin Karen Szola untersucht an dieser Stelle interessante Aktien und Indizes auf charttechnische Signale und stellt ihre Prognose.