TecDAX-Check: Welche Aktien jetzt ein Kauf sind
Nach den Kursverlusten bei deutschen Technologie-Aktien setzen etliche Werte zur Aufholjagd an. €uro am Sonntag nennt die Gründe für die Korrektur - und hat den Index einem Qualitätscheck unterzogen.
Werte in diesem Artikel
von Peter Schweizer, Euro am Sonntag
Die vergangenen Wochen hatten es für Börsianer in sich. Uns zwar speziell für jene, die gern in Technologieaktien investieren. Markierte der TecDAX, in dem die 30 größten börsennotierten Technologieunternehmen Deutschlands vereint sind, am 19. Juni noch ein Allzeithoch von 1.337 Punkten, ging es seitdem in der Spitze um fast 15 Prozent nach unten. Der DAX sorgte mit seinem 1.000-Punkte-Sturz zwar für mehr Schlagzeilen, hat mit einem Minus von 11,4 Prozent aber deutlich weniger verloren.
€uro am Sonntag hat die Korrektur zum Anlass genommen, die 30 TecDAX-Aktien auf den Prüfstand zu stellen. In die Analyse sind neben konjunkturellen Aspekten vor allem die Berichte der Unternehmen zum abgelaufenen Quartal und die darin enthaltenen Ausblicke eingeflossen. Bei der Ermittlung der Kursziele und Stoppkurse spielte auch die charttechnische Verfassung eine Rolle.
Eins vorweg: Fundamental gesehen sind die Aussichten bei den meisten Unternehmen völlig intakt. Dies spiegelt sich auch in unseren Empfehlungen wider: Bei 16 der 30 Aktien sieht die Redaktion Einstiegsgelegenheiten, während wir neunmal für "Halten" votieren. Fünf Aktien stuft die Redaktion mit "Verkaufen" ein (siehe unten).
Mit anderen Worten: Die Gründe für den plötzlichen Absturz liegen weniger bei den Unternehmen als vielmehr in allgemeinen Belastungsfaktoren wie der Ukraine-Krise, dem Irak-Konflikt und der drohenden Zinswende in den USA. Für Anleger, die seit Längerem im TecDAX investiert sind, boten sie einen willkommenen Anlass, Gewinne einzustreichen. Denn Profit hat der Index in den vergangenen Jahren reichlich abgeworfen.
Die Siegesserie des TecDAX begann Anfang vergangenen Jahres. Seither kann ihm kein anderes Auswahlbarometer das Wasser reichen. Allein im vergangenen Jahr legte der Tech-Index um 40,9 Prozent zu. Selbst der MDAX, der 50 Unternehmen aus dem deutschen Mittelstand umfasst, lag mit 39 Prozent Plus dahinter. SDAX und DAX blieben mit Zuwächsen von 29,3 und 25,5 Prozent weit abgeschlagen.
Im laufenden Jahr zeigte sich bis zum Beginn der Korrektur ein ähnliches Bild: Mit einem maximalen Plus von 14,6 Prozent hängte der TecDAX den Rest der DAX-Familie deutlich ab. Nur der SDAX konnte mit einem Zuwachs von 11,5 Prozent noch einigermaßen mithalten. In der Outperformance der Technologiewerte spiegelt sich die zunehmende Qualität der im Index enthaltenen Unternehmen wider. Gerade bei internationalen Anlegern hat sich der TecDAX neben dem MDAX als vollwertiger investierbarer Nebenwerteindex etabliert.
Gemäß einer Studie von Cometis, einer Beratungsgesellschaft für strategische Finanz- und Unternehmenskommunikation, und des globalen Investor-Relations-Beraters Ipreo ist der Anteil der ausländischen Investoren am TecDAX-Streubesitz zwischen dem vierten Quartal 2007 und dem dritten Quartal 2013 von 58 auf 70 Prozent gestiegen.
Kein Wunder: Auf der Suche nach Anlagemöglichkeiten in den zukunftsträchtigen Sektoren Internet, Medizintechnik und Biotechnologie führt am TecDAX kein Weg vorbei. Mit milliardenschweren Konzernen wie United Internet, Qiagen, Telefónica Deutschland und BB Biotech sind Unternehmen von internationalem Rang im Index vertreten, deren Aktien die Redaktion teilweise als Basisinvestments betrachtet.
Hausgemachte Probleme
Dennoch sind Anleger auch bei den Technologiestars nicht vor Enttäuschungen gefeit. In der abgelaufenen Berichtssaison wurden mehrere Gewinnwarnungen ausgegeben. Besonders drastisch fiel sie bei SMA Solar Technology aus.
Der Hersteller von Wechselrichtern für Solaranlagen musste wegen des anhaltenden Preisdrucks und des rückläufigen Absatzes in Europa eingestehen, dass die 2014er-Prognose nicht mehr zu halten ist. Statt eines operativen Gewinns von bis zu 20 Millionen Euro erwartet der Konzern nun im Worst Case einen Verlust von 45 Millionen Euro.
Im Zuge der Gewinnwarnung sind alle Dämme gebrochen. Gegenüber dem Jahreshoch hat die Aktie in der Spitze um fast 62 Prozent an Wert verloren - das größte Minus eines TecDAX-Einzeltitels.
Auch bei den anderen Hauptverlierern waren Gewinnwarnungen der Auslöser für die heftigen Kursstürze: Während bei der Software AG das Geschäft schwächelt und keine Trendwende in Sicht ist, belastet Drägerwerk gleich ein ganzes Bündel an Negativfaktoren.
Heiße Turnaround-Spekulation
Auch bei LPKF Laser erwarteten Anleger mit Vorlage des Quartalsberichts eine Gewinnwarnung. Mit einem Minus von 46 Prozent gegenüber dem Jahreshoch hat es die Aktie des Laserspezialisten arg gebeutelt. Als der Vorstand jedoch die Prognose bestätigte, kam es zu einer Kurserholung. Der Titel ist eine der heißesten Spekulationen auf einen Turnaround - aber auch extrem riskant. Denn noch ist die Gefahr einer Gewinnwarnung nicht gebannt. Ein aussichtsreicherer Turnaround-Kandidat ist zudem Kontron.
Zahlreiche Aktien haben sich außerordentlich gut gehalten. Besonders auffällig ist die relative Stärke von Qiagen. Gegenüber dem Jahreshoch büßten die Anteile gerade mal 7,5 Prozent ein. Zudem ist ein Großteil des Verlusts bereits wieder aufgeholt: Aktuell notiert das TecDAX-Schwergewicht knapp unterhalb des Tops. Ähnlich stabil zeigten sich unter anderem die Anteilscheine von Stratec, Nemetschek und der Biotechfirma Morphosys.
Apropos gut gehalten: Auch in
der laufenden Erholung hat der TecDAX mit einem Plus von etwa neun Prozent verglichen mit dem Jahrestief unter den deutschen Auswahlindizes am besten abgeschnitten. Wenn die Aufholjagd weitergeht, sind Anleger mit Indexzertifikaten, wie sie HypoVereinsbank (ISIN: DE 000 787 368 9) oder Commerzbank (ISIN: DE 000 703 684 0) anbieten, eins zu eins dabei. Die Papiere eigenen sich insbesondere für Anleger, die das Risiko von Investments in Einzelaktien scheuen.
30 TECDAX-Aktien auf einen Blick (pdf)
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Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
Name | Hebel | KO | Emittent |
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Bildquellen: Julian Mezger für Finanzen Verlag
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Datum | Rating | Analyst | |
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21.11.2024 | SMA Solar Hold | Jefferies & Company Inc. | |
19.11.2024 | SMA Solar Hold | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
15.11.2024 | SMA Solar Hold | Deutsche Bank AG | |
14.11.2024 | SMA Solar Verkaufen | DZ BANK | |
14.11.2024 | SMA Solar Hold | Jefferies & Company Inc. |
Datum | Rating | Analyst | |
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22.04.2024 | SMA Solar Kaufen | DZ BANK | |
29.02.2024 | SMA Solar Kaufen | DZ BANK | |
29.01.2024 | SMA Solar Kaufen | DZ BANK | |
24.06.2023 | SMA Solar Buy | Jefferies & Company Inc. | |
12.05.2023 | SMA Solar Buy | Jefferies & Company Inc. |
Datum | Rating | Analyst | |
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21.11.2024 | SMA Solar Hold | Jefferies & Company Inc. | |
19.11.2024 | SMA Solar Hold | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
15.11.2024 | SMA Solar Hold | Deutsche Bank AG | |
14.11.2024 | SMA Solar Hold | Jefferies & Company Inc. | |
07.10.2024 | SMA Solar Hold | Jefferies & Company Inc. |
Datum | Rating | Analyst | |
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14.11.2024 | SMA Solar Verkaufen | DZ BANK | |
11.08.2022 | SMA Solar Underperform | Jefferies & Company Inc. | |
08.08.2022 | SMA Solar Underperform | Jefferies & Company Inc. | |
25.07.2022 | SMA Solar Underperform | Jefferies & Company Inc. | |
19.05.2022 | SMA Solar Underperform | Jefferies & Company Inc. |
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