BVB sucht noch für Abwehr

BVB-Aktie freundlich: Zwei Youngster und Haaland führen BVB zu Sieg - Neue Haaland-Show löst Spekulationen aus

30.08.21 17:26 Uhr

BVB-Aktie freundlich: Zwei Youngster und Haaland führen BVB zu Sieg - Neue Haaland-Show löst Spekulationen aus | finanzen.net

Torgarant Erling Haaland und zwei erst 18 Jahre alte Fußball-Juwele haben Borussia Dortmund vor einem weiteren Rückschlag bewahrt.

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Nach einem wilden Spiel erzielte Haaland in der Nachspielzeit den 3:2 (0:0)-Siegtreffer über die TSG 1899 Hoffenheim und führte sein Team damit zumindest für einen Tag an die Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga. Zuvor hatten die beiden Youngster Giovanni Reyna (48.) und Jude Bellingham (69.) den BVB zweimal in Führung gebracht, doch Christoph Baumgartner (61.) und Munas Dabbur (90.) hatten jeweils eine Antwort parat.

Damit betrieb der BVB Wiedergutmachung für die ärgerliche Niederlage eine Woche zuvor beim SC Freiburg (1:2). Dagegen mussten die Gäste vor 25 000 Zuschauern am Freitagabend im Signal Iduna Park ihren ersten Rückschlag nach zuvor saisonübergreifend neun Partien ohne Niederlage in Serie hinnehmen.

In einem hektischen Spiel konnte dem BVB fehlende Mentalität dieses Mal nicht vorgeworfen werden. Leidenschaft und Engagement stimmten, eher fehlte es den Dortmundern an Balance. Denn bei aller Offensivpower wackelte die Defensive auch oftmals bedenklich.

Das hatte auch Gründe, musste Trainer Marco Rose in der Innenverteidigung doch wieder improvisieren. Neben den Ausfällen von Abwehrchef Mats Hummels sowie dem Langzeitverletzten Dan-Axel Zagadou musste auch noch Emre Can wegen muskulärer Probleme kurzfristig passen. So war wieder der Belgier Axel Witsel als Aushilfe hinten gefragt. "Fakt ist, dass wir dort seit geraumer Zeit einfach eine Baustelle haben", monierte der Coach.

Engagiert gingen die Schwarz-Gelben gegen die robusten Hoffenheimer (drei Gelbe Karten in den ersten 20 Minuten) zu Werke. Doch zunächst gab es eine Schrecksekunde zu überstehen, als Hoffenheims Torjäger Andrej Kramaric früh per Kopf den Pfosten traf (3.).

Nach dem wackeligen Start bekamen die Dortmunder das Spiel zunehmend in den Griff. Doch wie schon in Freiburg mangelte es an Kreativität und Präzision beim Passspiel in die Spitzen. So waren bei aller Überlegenheit die Torchancen im ersten Durchgang nicht zwingend genug, um Hoffenheims Keeper Oliver Baumann zu überwinden. Weder ein Schuss von Reyna (4.), noch ein Kopfball von Manuel Akanji (9.) oder ein Versuch von Neuzugang Donyell Malen (40.) stellten eine Herausforderung für die Nummer eins von Hoffenheim dar.

Anders dagegen die Gäste: Der Dortmunder Angstgegner der letzten Jahre kam nicht oft, dafür aber gefährlich vor das Tor. So rettete Schlussmann Gregor Kobel die Rose-Elf vor einem Rückstand, als er aus kurzer Distanz gegen Baumgartner parierte (39.).

Die zweite Hälfte begann wie die erste: Mit einer Chance von Kramaric (46.). Doch dann war der BVB zur Stelle. Nach einer feinen Kombination über Marco Reus und Bellingham erzielte Reyna in seinem 50. Spiel sein sechstes Tor.

Wer dachte, der BVB bekommt mit der Führung mehr Sicherheit ins Spiel sah sich getäuscht. Hoffenheim dreht auf und hatte bereits durch Kramaric die Riesenchance zum Ausgleich (59.). Kobel rettete aber großartig. Zwei Minuten später war auch der Schweizer geschlagen, nachdem Baumgartner auf Zuspiel von Dennis Geiger den Ball ins lange Eck setzte.

Doch der BVB hatte wieder eine Antwort parat. Nach einer verunglückten Kopfballabwehr setzte Bellingham den Ball aus 14 Metern in das Tor. Doch auch danach gab sich Hoffenheim nicht geschlagen. Ein Freistoß von Kramaric entschärfte Kobel (74.) und es gab weitere brenzlige Szenen. Erling Haaland verpasste dagegen die Vorentscheidung (82. und 87.). Das sollte sich rächen, ehe Haaland am Ende doch jubelte.

Neue Haaland-Show löst Spekulationen aus - BVB sucht noch für Abwehr

Noch bis Dienstag wird Borussia Dortmund die wildesten Spekulationen über einen möglichen kurzfristigen Abgang von Tor-Phänomen Erling Haaland über sich ergehen lassen müssen. Mit Ende der Transferfrist in diesem Sommer soll erst einmal wieder Ruhe sein. Vorerst. Denn dass der 21 Jahre alte Norweger europaweit im Fokus steht, erlebte der BVB erst am Wochenende nach Haalands Last-Minute-Treffer zum 3:2 (0:0) am Freitag gegen 1899 Hoffenheim.

"Unser Standpunkt ist klar, ich muss nicht ständig den Papageien spielen", sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc am Sonntag dem "Kicker". Soll heißen: Auch wenn den Dortmundern noch so viel Geld geboten wird, Haaland bleibt zumindest in diesem Sommer in Dortmund.

Vorausgegangen waren am Wochenende reflexartige Spekulationen aus Frankreich, England und Spanien. Kaum hatte Haaland den BVB am Sonntag in der Nachspielzeit gegen starke Hoffenheimer in der Nachspielzeit zum Sieg geschossen, ging es los. Jetzt, wo sich der Mega-Transfer von Kylian Mbappé von Paris Saint-Germain zu Real Madrid abzeichnet, könnte PSG ein unmoralisches Angebot für Haaland unterbreiten, um den französischen Weltmeister zu ersetzen, hieß es. Mag sein.

"An unserer Position hat sich nichts geändert und wird sich auch nichts ändern", sagte Zorc jedoch auch der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung". Bei allem Geld der Welt wären so kurzfristig sonst alle Saisonplanungen über den Haufen geworfen. Auch wenn diese Aussagen alle nicht neu sind, tätigte Zorc sie gerne noch einmal. Denn auch dem Ex-Profi ist klar: "Ich gehe davon aus, dass wir jetzt noch zwei Tage lang mit wilden Gerüchten konfrontiert werden."

Auch wenn sich bei Haaland nichts mehr tun soll, stehen den Dortmundern noch hektische Stunden bevor. Als Reaktion auf die anhaltende Personalnot in der Defensive, die durch den Ausfall von Nationalspieler Emre Can angewachsen ist, hält der Revierclub Ausschau nach einem Rechtsverteidiger.

Offenbar ist die Wahl auf Diogo Dalot gefallen. Dem Vernehmen nach soll der portugiesische Nationalspieler von Manchester United für ein Jahr mit einer Kaufoption ausgeliehen werden. Ob der Transfer zustande kommt, ist aber offen. "Lasst euch überraschen, was wir noch machen werden", sagte Zorc dazu.

Zum Leidwesen des neuen Trainers Marco Rose erwies sich die Abwehr auch beim glücklichen Sieg am Freitag als anfällig. Weil Mats Hummels (Patellasehne), Emre Can (Oberschenkel) und der Langzeitverletzte Dan-Axel Zagadou weiter fehlten, musste Mittelfeldspieler Axel Witsel erneut als Innenverteidiger aushelfen und der gerade von einer Corona-Infektion genesene Thomas Meunier durchspielen.

Ohne Verstärkungen in der Abwehr drohen weitere Zitterpartien wie gegen Hoffenheim. Nur der brachiale Treffer von Haaland in der Nachspielzeit bewahrte den BVB vor einem weiteren Rückschlag. "Erling ist eine Maschine. Ich kann kaum beschreiben, wie gut er ist. Es ist unglaublich, was er da macht", schwärmte Mitspieler Jude Bellingham voller Freude über den wuchtigen Schuss des Torjägers ins Glück.

Auch für Rose war Haalands dritter Saisontreffer am Freitag Gold wert. Der Last-Minute-Siegtreffer ersparte dem früheren Gladbacher Coach weitere Diskussionen über fehlende Konstanz, die eine Woche zuvor beim 1:2 in Freiburg eingesetzt hatten. "Ich freue mich sehr, dass die Jungs für ihre Leidenschaft belohnt wurden. Wenn man solch ein Spiel 3:2 gewinnt, gibt einem das Ruhe und Zeit. Das ist wichtig vor der Länderspielpause", kommentierte Rose erleichtert.

Die BVB-Aktie notiert am späten Montagmittag via XETRA 2,39 Prozent im Plus bei 6,42 Euro.

DORTMUND (dpa-AFX)

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