Jim Paulsen: Der Aktienmarkt muss noch viel deutlicher korrigieren
Der Oktober hat für US-Anleger bislang eine negative Bilanz gebracht. Der S&P 500 erlebt den schlechtesten Börsenmonat seit rund drei Jahren. Und das Schlimmste ist noch nicht vorbei, fürchtet Marktstatege Jim Paulsen.
Die Kursverluste bei Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 im aktuellen Börsenmonat haben Anleger nervös gemacht. Viele Experten fürchten einen anrollenden Bärenmarkt, die lange Erfolgsserie der Finanzmärkte könnte nachhaltig beendet sein.
Das Schlimmste kommt noch
Rund fünf Prozent hat der S&P 500 im Oktober bislang verloren, während der Dow Jones mehr als vier Prozent eingebüßt und der Techwerteindex Nasdaq Composite sogar satte sieben Prozent verloren hat. Doch Einstiegskurse sieht Experte Jim Paulsen noch in weiter Ferne. Der Chefanlagestratege der Leuthold Group glaubt, den Märkten steht noch eine schlimmere Korrektur bevor.
"Ich gehe davon aus, dass wir eine noch größere Korrektur als bisher sehen werden", so Paulsen gegenüber CNBC. Damit der längste Bullenmarkt der Geschichte seine Fortsetzung findet, müssten die Börsen zunächst einen noch deutlicheren Rücksetzer hinnehmen. Paulsen glaubt, dass "eine 15-prozentige Korrektur das Ticket sein könnte, um den Bullenmarkt zu verlängern".
Dies sei nötig, um das sich verändernde Marktumfeld widerzuspiegeln, erklärte der Experte. Steigende Zinsen, rekordhohe Unternehmensgewinne und ein langsameres Wirtschaftswachstum müssten ihre Entsprechung auch in der Entwicklung des Aktienmarktes finden. "Was wir brauchen, ist eine niedrigere Bewertung, um ein Umfeld aufrecht zu erhalten, in dem sich eine Erholung fortsetzen kann", so der Stratege gegenüber CNBC weiter.
Anleger sollten mehr auf Sicherheit setzen
Anlegern rät Paulsen zu einer weniger aggressiven Trading-Strategie. Es sei an der Zeit, eine defensivere Position einzunehmen, so der Experte. Im aktuellen Börsenumfeld sieht der Leuthold Group-Stratege Aktien von Versorgern, Herstellern von Grundbedarfsgütern und Immobilienfonds als gute Anlagemöglichkeiten. Von zyklischen Aktien rät Paulsen unterdessen ab, schließlich haben defensive Anlagen in den vergangenen drei Monaten besser performt als etwa Tech-ETFs. Dies sei eine harte Kehrtwende am Markt, was seiner Meinung nach auch auf wirtschaftliche Probleme hinweise. "Ich denke, dies deutet darauf hin, dass sich das Wirtschaftswachstum verlangsamen wird, und zwar deutlicher, als die Wall Street darauf vorbereitet ist.
Redaktion finanzen.net
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