Warum deutsche Immobilienaktien immer noch interessant sind
Das Brexit-Referendum in Großbritannien hat die Märkte erschüttert und Milliarden-Werte vernichtet. Eine Branche, die hiervon jedoch profitieren könnte, ist der deutsche Immobiliensektor.
Werte in diesem Artikel
Die Immobilienaktien von Vonovia und Deutsche Wohnen konnten im bisherigen Jahresverlauf über 20 Prozent an Wert zulegen und haben die Performance des deutschen Leitindex DAX damit klar geschlagen. Und die Voraussetzungen sind gegeben, dass sich die Branche weiterhin stark entwickelt.
Brexit hilft deutschen Immobilienaktien
Viele Anleger sorgen sich nach dem Votum der Briten für einen EU-Austritt um den britischen Immobilienmarkt und haben seither verstärkt Gelder aus Immobilienfonds abgezogen. Sie befürchten, dass die politische Unsicherheit Finanzdienstleister veranlassen könnte, aus London abzuwandern. Dies könnte die Immobilienpreise in der Metropole unter Druck setzen. Mehrere Immobilienfonds wurden deshalb bereits vorübergehend geschlossen.
Viele Großinvestoren halten aber in ihren Portfolios eine bestimmte Quote an Immobilieninvestments bzw. Immobilienaktieninvestments. Sie könnten nun verstärkt auch auf deutsche Immobilienaktien setzen.
Starke Nachfrage nach Immobilien
Frankfurter Immobilienmakler reiben sich bereits die Hände. Viele rechnen nun mit einem Exodus der Banker aus London. Als Standort der Europäischen Zentralbank (EZB) sieht sich dabei Frankfurt prädestiniert, zum Krisengewinner des Brexit zu werden. Und weil die Banker sowohl Büro- als auch Wohnräume benötigen, erwarten Branchenexperten steigende Immobilienpreise in der Main-Metropole.
Aber auch unabhängig vom Brexit ist Wohnraum in Deutschland gefragt: Nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis), wurde zwischen Januar und Mai dieses Jahres der Bau von insgesamt 148.400 Wohnungen genehmigt - 30,6 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Damit erreichte die Zahl den höchsten Stand seit 16 Jahren. Den stärksten Anstieg verzeichneten dabei Wohnungen in Wohnheimen, zu denen unter anderem auch Flüchtlingsunterkünfte gehören.
Aber auch Baugenehmigungen für Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäuser verzeichneten in den ersten fünf Monaten 2016 hohe Zuwachsraten. Eine Ursache hierfür dürften die derzeit niedrigen Darlehenszinsen sein. Aufgrund der relativ günstigen Finanzierungsmöglichkeiten, wächst das Interesse an einer eigenen Immobilie.
Historisch niedriges Zinsniveau
Immobilienfirmen profitieren in besonderem Maße vom aktuell niedrigen Zinsumfeld. Dieses erlaubt es ihnen, ihre Geschäfte günstig zu finanzieren, was sich positiv in ihren Gewinn-Verlust-Rechnungen und in der Folge auch im Aktienkurs niederschlägt.
Das historisch niedrige Zinsniveau hilft Immobilienkonzernen aber auch noch auf andere Weise: Weil Anleihen und Bankeinlagen kaum noch Rendite abwerfen, suchen Anleger andere Investitionsmöglichkeiten und wenden sich unter anderem deutschen Immobilien zu. Deshalb finden Immobilienfirmen, die Bestände verkaufen wollen, in der Regel schnell Abnehmer und können einen guten Preis erzielen.
Bisher deutet auch nichts darauf hin, dass die Europäische Zentralbank von ihrer Politik des lockeren Geldes abrückt und die Zinszügel bald anziehen wird.
MSCI plant Index für Immobilienaktien
Auch Indexarchitekten sind auf die Chancen bei Immo-Aktien aufmerksam geworden: Im September 2016 will Morgan Stanley Capital International (MSCI), einer der weltweit bedeutendsten Indexanbieter, einen Index für Immobilienaktien starten. Dies dürfte Immo-Aktien Auftrieb verleihen, weil sich hierdurch womöglich auch Fondsmanager veranlasst sehen, spezielle Anlageprodukte auf Immobilienaktien aufzulegen. Auch für andere Investoren dürften Immobilienaktien dadurch attraktiver erscheinen.
Immo-Aktien liquider als Immobilienfonds
Offene Immobilienfonds sind bei Immobilieninvestoren sehr beliebt. Allerdings haben sie auch einen wesentlichen Nachteil: Sie unterliegen gesetzlichen Mindesthaltefristen. Anleger, die ihre Anteile veräußern wollen, müssen dies ein Jahr im Voraus ankündigen, Neuanleger müssen sogar zwei Jahre warten. Dagegen können sich Anleger jederzeit von ihren Immobilienaktien trennen - ein wesentliches Argument für ein Direktinvestment.
Bildet sich eine Blase am Immobilienmarkt?
Angesichts der guten Entwicklung gibt es inzwischen Stimmen, die vor einer Blasenbildung warnen. Eine davon ist Thomas Grüner, Firmengründer und Geschäftsführer der Vermögensverwaltung Grüner Fisher Investments GmbH: "Derzeit erleben wir in Deutschland bereits selektiv eine Immobilien-Blase". Demnach sollten sich Anleger genau anschauen, worin sie investieren.
Alexander Knuppertz, Berater bei der ROI Immo Online GmbH, sieht dagegen keine Blase: "Die deutschen Immobilienaktien sind seit Jahresbeginn sehr gut gelaufen und haben meist eine Prämie auf den NAV (Net Asset Value). Daher fehlt aktuell die Fantasie für weitere starke Kurssteigerungen. Die oft zitierte Blase am deutschen Immobilienmarkt sehe ich nicht. Anleger müssen sich bei den Immobilien-AGs anschauen, wie das jeweilige Portfolio geografisch aufgestellt ist. B-Städte und Berlin dürften weiter Potenzial haben", äußerte er sich vorsichtig optimistisch zu den Chancen der Immo-Aktien.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Alena Brozova / Shutterstock.com, Rufous / Shutterstock.com
Nachrichten zu Vonovia SE (ex Deutsche Annington)
Analysen zu Vonovia SE (ex Deutsche Annington)
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07.01.2025 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Buy | Deutsche Bank AG | |
07.01.2025 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Hold | Jefferies & Company Inc. | |
06.01.2025 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
16.12.2024 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
10.12.2024 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Overweight | JP Morgan Chase & Co. |
Datum | Rating | Analyst | |
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07.01.2025 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Buy | Deutsche Bank AG | |
06.01.2025 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
16.12.2024 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
10.12.2024 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
10.12.2024 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Buy | Goldman Sachs Group Inc. |
Datum | Rating | Analyst | |
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07.01.2025 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Hold | Jefferies & Company Inc. | |
05.05.2023 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Hold | Deutsche Bank AG | |
27.04.2023 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Hold | Deutsche Bank AG | |
30.03.2023 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Hold | Deutsche Bank AG | |
17.03.2023 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Hold | Deutsche Bank AG |
Datum | Rating | Analyst | |
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06.11.2024 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Underperform | Jefferies & Company Inc. | |
03.10.2024 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Underperform | Jefferies & Company Inc. | |
02.08.2024 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Underperform | Jefferies & Company Inc. | |
01.08.2024 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Underperform | Jefferies & Company Inc. | |
07.06.2024 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Underweight | Morgan Stanley |
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