easyJet-Aktie bricht ein: easyJet rechnet mit schwierigem Geschäft
Der britische Billigflieger easyJet blickt wegen der Brexit-Folgen und des zurzeit schwachen Kundeninteresses vorsichtiger auf die wichtige zweite Hälfte des Geschäftsjahres.
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Die schwache Nachfrage infolge der konjunkturellen Unsicherheiten und der nach wie vor vielen ungelösten Fragen rund um den Brexit drücken auf Ticketpreise in Großbritannien und ganz Europa, wie der Lufthansa-Konkurrent am Montag in Luton mitteilte.
Vor allem in den jetzt anstehenden drei Monaten bis Ende Juni rechnet easyJet mit einer schwachen Nachfrage. easyJet hofft dann auf wieder bessere Geschäfte zum Abschluss des Geschäftsjahres im vierten Quartal - dann sollten zum einen einige Maßnahmen zur Steigerung der Erlöse pro Ticket greifen. Zum anderen hofft der britische Konzern auf mehr Klarheit mit Blick auf den bevorstehenden Brexit.
Luftfahrt-Analyst Damian Brewer zufolge deutet aber bisher alles darauf hin, dass easyJet bei den bisher verkauften Tickets für April noch höhere Preise durchsetzen konnte als ein Jahr zuvor. Für Flüge im Mai gingen die Durchschnittserlöse allerdings bisher nach unten.
Eine Gewinnprognose für das laufende Jahr wagte die easyJet-Führung noch nicht. Im typischerweise ersten Geschäftshalbjahr bis Ende März weitete die Airline ihr Flugangebot im Jahresvergleich zwar um 14,5 Prozent auf 46,2 Millionen Sitze aus. Der Umsatz legte allerdings nach vorläufigen Zahlen nur um gut sieben Prozent auf 2,34 Milliarden Pfund zu. Der um Sonderposten bereinigte Vorsteuerverlust dürfte den Angaben zufolge rund 275 Millionen Pfund erreichen.
Hintergrund sind die Ticketpreise, die im Winterhalbjahr gut sieben Prozent niedriger ausfielen als ein Jahr zuvor. Airlines fliegen in der reiseschwachen kalten Jahreszeit in der Regel Verluste ein. Ihre Gewinne erwirtschaften sie vor allem in der Hauptreisezeit im Sommer. Die endgültigen Zahlen für das erste Geschäftshalbjahr und eine genauere Prognose für die weiteren Monate will easyJet wie geplant am 17. Mai vorlegen.
Für den bevorstehenden Brexit sieht sich der Billigflieger gerüstet. Nach der Übergangsregelung für den Flugverkehr zwischen den britischen Inseln und der EU werde easyJet "weiterfliegen wie gehabt - egal was passiert", sagte Lundgren. Eine Hürde hat die Airline aber noch bei den Eigentumsverhältnissen zu nehmen.
Um auch nach dem Auslaufen der Übergangsregelung Flüge innerhalb der EU durchführen zu dürfen - etwa von Berlin nach Mallorca -, muss die Airline mehrheitlich in der Hand von Aktionären aus dem EU-Wirtschaftsraum sein. Den Angaben zufolge liegt diese Quote mit 49,92 Prozent noch darunter. Allerdings hat das Unternehmen für die Erfüllung der 50-Prozent-Quote nun noch einige Monate Zeit.
easyJet knicken nach Ausblick ein
Die Aktien von easyJet sind am Montag nach einem schwachen Ausblick zwischenzeitlich auf den tiefsten Stand seit April 2017 abgesackt. In London verloren easyJet-Aktien 9,71 Prozent auf 1.009 Pence.
Der britische Billigflieger blickt wegen der Brexit-Folgen und des zurzeit schwachen Kundeninteresses vorsichtiger auf die wichtige zweite Hälfte des Geschäftsjahres.
Die schwächeren Signale für das zweite Halbjahr bestätigten seine skeptische Einschätzung des Kurzstreckengeschäfts im Sommer, schrieb der Experte Daniel Roesk von dem US-Analysehaus Bernstein Research.
Im Sog von easyJet büßten die Papiere des Wettbewerbers Ryanair zwischenzeitlich fast 5 Prozent ein. Für die Anteilsscheine der Lufthansa ging es zwischenzeitlich als Schlusslicht des Leitindex DAX 30 um 1,71 Prozent nach unten.
Die Aktien von Air France-KLM und IAG büßten ebenfalls ein. Damit hinkte die Branche dem freundlichen europäischen Gesamtmarkt hinterher.
/zb/elm/fba
LUTON/LONDON (dpa-AFX)
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