Nach Mercedes-Brand: Offenlegung von Batterieherstellern gefordert
Die Aufregung um ein Elektroauto von Mercedes-Benz, das in diesen Monat in Südkorea in Flammen aufging, betraf nicht nur den Brandschutz.
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Die Empörung richtete sich auch gegen den weniger bekannten chinesischen Batteriehersteller Farasis Energy. Nun hat Südkorea einen neuen Vorschlag gemacht, um die Ängste der Öffentlichkeit abzubauen: Die Autohersteller sollen freiwillig offenlegen, welche Batteriemarke in ihren E-Autos steckt.
Diese Information ist weltweit nicht allgemein bekannt, obwohl die Nutzer von Elektroautos großen Wert auf die Lebensdauer und die Qualität der Batterien legen.
Gleichzeitig brennen Lithium-Ionen-Batterien im Brandfall bei deutlich höheren Temperaturen als Brände in konventionellen Benzinern und stellen eine besondere Herausforderung für die Feuerwehr dar.
In den USA geben die Hersteller von Elektroautos nur selten an, von welcher Marke die Batterie ist. Die Europäische Union hat im vergangenen Jahr die Einführung eines verpflichtenden "Batteriepasses" für Elektroautos beschlossen, in dem Hersteller und Herkunft der Materialien angegeben werden müssen. Er tritt 2027 in Kraft.
Am Dienstag hat Südkoreas oberstes politisches Büro den Autoherstellern empfohlen, mehr Transparenz bei den Marken von E-Fahrzeugbatterien zu schaffen. Nächsten Monat soll ein umfassender Plan für die Sicherheit von Elektrofahrzeugen vorgelegt werden. In den vergangenen Tagen haben Hyundai Motor, Kia, BMW Korea und Mercedes-Benz Korea freiwillig auf ihren Webseiten veröffentlicht, wer die Batterien für ihre Elektrofahrzeuge herstellt.
Der Brand am 1. August brach in einer Tiefgarage aus, wie sie für dieses dicht besiedelte Land typisch ist. Etwa 40 Autos in der Nähe fielen den Flammen zum Opfer, etwa 100 weitere wurden angesengt. Einige Wohnkomplexe erwägen, Elektrofahrzeuge aus ihren Tiefgaragen zu verbannen. Lokale Regierungen prüfen, ob öffentliche Ladestationen die Batterien von Elektrofahrzeugen nicht auf über 80 Prozent aufladen sollten, um die Brandgefahr zu verringern. Lokale Medien berichten von einer plötzlichen "EV-Phobie" im Land.
Die Reaktionen der südkoreanischen E-Auto-Besitzer konzentrierten sich vor allem darauf, dass der Mercedes-Benz EQE - dessen Preise in Südkorea bei etwa 67.000 Dollar beginnen - mit einer Farasis-Batterie ausgestattet wurde. Mercedes hatte nicht nur auf lokale koreanische Optionen verzichtet, sondern auch auf bekanntere chinesische Firmen wie CATL. Brandgefahr durch Farasis-Batterien wurde als Grund für den Rückruf von rund 32.000 Elektrofahrzeugen durch das chinesische Unternehmen BAIC im Jahr 2021 genannt.
Die südkoreanischen Behörden müssen die genaue Ursache des Mercedes-Brandes noch ermitteln. Die lokale Mercedes-Benz-Niederlassung erklärte, sie werde bei den Ermittlungen kooperieren. Farasis reagierte nicht auf eine Bitte um Stellungnahme.
Die Mercedes-Aktie notierte im XETRA-Handel am Dienstag letztlich 0,07 Prozent im Minus bei 57,44 Euro.
Von Jiyoung Sohn
SEOUL (Dow Jones)
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