Bonität reduziert

Fitch entzieht Großbritannien das Spitzenrating

20.04.13 12:30 Uhr

Die Ratingagentur Fitch hat Großbritannien die Bestnote AAA entzogen. Die Kreditwächter verwiesen auf die steigenden Staatsschulden, die aus der schwachen Wirtschaftsentwicklung erwachsen.

Sie senkten das Rating um eine Stufe auf AA+. Der Ausblick wird als stabil bezeichnet, was darauf deutet, dass in nächster Zeit keine weitere Herabstufung droht.

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   Im März des vergangenen Jahres hatte Fitch die Kreditwürdigkeit Großbritanniens auf die Prüfliste gesetzt und mit einem negativen Ausblick versehen. Diese Prüfung ist mit der Herabstufung jetzt abgeschlossen.

   Großbritannien kämpft seit dem Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2008 und dem Platzen der heimischen Immobilienblase mit einer Wirtschaft, die sich nur sehr langsam von dem tiefen Einbruch erholt. Auch die umfangreichen Geldspritzen der Bank of England konnten daran wenig ändern. Nach einer kurzen Erholung rutschte die britische Wirtschaft bereits zwei Mal in eine Rezession zurück.

   Fitch rechnet nun damit, dass die Staatsverschuldung in den Jahren 2015 bis 2016 auf bis zu 101 Prozent des Bruttoinlandsprodukts steigen und dann allmählich zurückgehen wird. Die höheren Budgetdefizite, die nun prognostiziert würden, seien eine Folge der schwachen Wirtschaftsentwicklung in den jüngsten Jahren.

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   Im Februar hatte bereits Moody's dem Land die Top-Bonität entzogen. Standard & Poor's hat vor wenigen Wochen seine Höchstbewertung bestätigt, das Rating aber mit einem negativen Ausblick versehen, sodass auch von dieser Agentur eine Herabstufung droht. Mit einer schlechteren Bonität muss das Land höhere Zinsen bei der Kreditaufnahme zahlen.

   Kontakt zum Autor: andreas.plecko@dowjones.com

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   April 19, 2013 12:32 ET (16:32 GMT)

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Von Andreas Plecko