IPO: Tele Columbus bietet Aktien zu 8 bis 12 Euro an

Der drittgrößte deutsche Kabelnetzbetreiber hat die Preisspanne auf 8 bis 12 Euro je Aktie festgestezt. Bei dem Börsengang sollen bis zu 37,5 Millionen neue Aktien aus einer Kapitalerhöhung verkauft werden, wie das Unternehmen mitteilte. Tele Columbus will mit den neuen Aktien rund 300 Millionen Euro erlösen. Die Mittel sollen vor allem zum Schuldenabbau verwendet werden.

   Zudem sollen bis zu 15,3 Millionen Aktien aus dem Bestand einer Beteiligungsgesellschaft verkauft werden, die von den Eigentümern von Tele Columbus indirekt gehalten wird. Die mögliche Mehrzuteilung beläuft sich auf bis zu 3,75 Millionen Anteile.

   Der Angebotszeitraum beginnt am 13. Januar und wird voraussichtlich am 21. Januar enden. Die Notierungsaufnahme ist für den 23. Januar geplant.

Im Vorfeld der Eckdaten zum IPO verkündete Tele Columbus, die Surfgeschwindigkeit in seinem Netz deutlich erhöhen zu wollen. Das Berliner Unternehmen will ab April zunächst in Potsdam Downloadgeschwindigkeiten von 400 Megabit pro Sekunde anbieten - doppelt so viel wie andere Kabelnetzbetreiber.

Zwar ist der Nutzwert solch hoher Downloadgeschwindigkeiten bislang begrenzt, allerdings kann er die Börsenstory von Tele Columbus stützen. Der schwerpunktmäßig in den östlichen Bundesländern tätige Kabelnetzbetreiber zählt zahlreiche Wohnungsbaugesellschaften zu seinen Kunden. Der Internetanschluss ist für deren Mieter bereits in den Nebenkosten inbegriffen. Angeboten wird aber nur eine Basisversorgung mit einer niedrigen Bandbreite. Höhere Bandbreiten geben Tele Columbus die Möglichkeit für zusätzliche Umsätze und direkte Beziehungen zu den Endkunden. Höhere Geschwindigkeiten erhöhen in Haushalten auch die zur Verfügung stehende Bandbreite. Das zahlt sich aus, wenn etwa mehrere Familienmitglieder gleichzeitig Videos in hochauflösender Qualität streamen. Gleichwohl geben sich die Tele-Columbus-Mitbewerber bislang mit deutlich niedrigeren Geschwindigkeiten zufrieden.

Marktführer Kabel Deutschland, der jetzt mehrheitlich zu Vodafone gehört, baut sein Netz derzeit auf Downloadgeschwindigkeiten von 200 Megabit pro Sekunde aus. Die Nummer 2 der Branche, Unitymedia, bietet dieses Tempo bereits in ihrem Netz an und will es sukzessive erhöhen. Details mochte eine Unternehmenssprecherin am Montag aber noch nicht nennen. Bei der Downloadgeschwindigkeit sind Kabelnetzbetreiber der Deutschen Telekom deutlich überlegen. In deren Netzen bremst das Kupferkabel auf den letzten Metern zum Haus die zur Verfügung stehende Bandbreite. Auch unter Einsatz der Vectoring-Technologie lassen sich bislang nur 100 Megabit pro Sekunde erreichen.