Axel Springer-Aktie legt zu: Axel Springer und United Internet fusionieren Affiliate-Marketing-Töchter

Zunächst wird United Internet seine Tochter Affilinet in die Springer-Gesellschaft Awin einbringen. Die soll dann an die Börse gehen, wie Axel Springer mitteilte, ohne einen Zeitplan zu nennen. Das Affiliate-Marketing-Geschäftsmodell basiert auf dem Zusammenbringen von Werbetreibenden (Advertiser) und Werbeträgern (Publisher) im Internet.

An der künftigen Awin AG mit Sitz in Berlin wird Axel Springer künftig 80 Prozent halten, United Internet wird mit 20 Prozent beteiligt sein. Zuerst übernimmt Springer dafür im Rahmen einer Optionsvereinbarung die derzeit noch von Swisscom gehaltenen Awin-Anteile von 47,5 Prozent. Dafür zahlt der MDAX-Konzern 59,5 Millionen Euro, Finanzvorstand Julian Deutz sprach in einer Telefonkonferenz von einem "sehr vorteilhaften Kaufpreis".

Der Abschluss der gesamten Transaktion ist für das vierte Quartal vorgesehen. Das IPO soll nach einer Integrationsphase stattfinden, nähere Details gab es nicht. "Wir haben für das IPO kein quantitatives Ziel und können den Zeitpunkt nicht festlegen", sagte Axel-Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner. Das hänge auch vom Kapitalmarktumfeld ab. Man werde dann sehen, welche Bewertung erreicht werden könne.

Awin ist mit 15 Standorten, 900 Mitarbeitern und 6.000 Advertisern eines der größten Affiliate-Marketing-Netzwerke der Welt. Der Umsatz betrug im vergangenen Jahr 567,4 Millionen Euro und das EBITDA 25,5 Millionen Euro. Affilinet beschäftigt 200 Mitarbeiter. Der Umsatz lag 2016 bei 151 Millionen Euro, das EBITDA bei 4,9 Millionen Euro. Zusammen wollen beide Unternehmen vor allem das internationale Wachstum beschleunigen.

Anleger zeigen sich optimistisch: Die Aktien des Axel Springer-Konzerns notieren derzeit mehr als 4 Prozent im Plus.

Von Matthias Goldschmidt

FRANKFURT (Dow Jones)