Börsenbrief geplant

Comeback für Florian Homm: Deutschlands bekanntester Firmenjäger ist wieder da

27.06.16 13:20 Uhr

Comeback für Florian Homm: Deutschlands bekanntester Firmenjäger ist wieder da | finanzen.net

Florian Homm: Der Name dürfte vielen Anlegern noch in unguter Erinnerung sein. Der Börsenspekulant und Hedgefonds-Manager hatte Millionen mit Leerverkäufen verdient. Inzwischen spricht er von einem Sinneswandel und plant sein Comeback am Finanzmarkt.

Werte in diesem Artikel

Florian Homm, der sich zu Beginn des Jahrtausends als Hedgefonds-Manager einen zweifelhaften Ruf aufgebaut hatte, will offenbar wieder am Markt einsteigen. Wie das "manager magazin" berichtet, ist sein Comeback für den Herbst geplant. "Wir werden ab Oktober einen Börsenbrief für professionelle Anleger veröffentlichen, mit einem Musterportfolio und Short-Empfehlungen", wird Homm zitiert.

Transparenter Short-Research

Seine Erfahrungen in diesem Bereich dürften Homm bei seinen Plänen von Nutzen sein, denn bereits Mitte der 90-er Jahre hatte er mit seinem Hedgefonds Short-Attacken auf große deutsche Werte unternommen und Unternehmen wie Sixt und MLP massiv finanziell geschadet. Damals waren es kritische Berichte und Analysen, mit denen sein Hedgefonds dafür gesorgt hatte, dass die Aktien der Unternehmen unter Druck gerieten. Er selbst hatte sich im Vorfeld "short" positioniert und damit von den Kurseinbrüchen profitiert.
Mit seinem neuen Börsenbrief will er aber einiges anders machen als vor 20 Jahren. Wie er dem "manager magazin" erklärte, wolle er bei den Empfehlungen in seinem Börsenbrief "extrem transparent sein" und stets darüber informieren, in welchen Werten er selbst investiert ist.

Wandlung vom Saulus zum Paulus

Die neue Transparenz ist nicht selbstverständlich, denn in den 90-ern war es gerade die Nichttransparenz, mit der Homm Anleger um Millionen gebracht haben soll. Doch zwischenzeitlich ist aus dem schillernden Leerverkäufer, der auf Kosten anderer Millionen verdient hat, eigenen Angaben zufolge ein neuer Mensch geworden. Bezeichnete ihn Sixt-Chef Erich Sixt noch als "Antichrist der Finanzwelt", weil er das Unternehmen mit einer Short-Attacke an den Rand der Pleite gebracht hatte, gibt sich Homm selbst heute als geläutert. "Die Barmherzigkeit der Jesusmutter" habe ihm eine Bestimmung gegeben, heißt es nun. Bei öffentlichen Auftritten wird er nicht müde zu betonen, dass Geldverdienen an sich nichts Schlimmes sei. Doch das Geld müsse für Gutes eingesetzt werden.

Short-Attacken weiter in der Kritik

Ob der unheilbar an Multipler Sklerose erkrankte Homm mit seinem geplanten Börsenbrief tatsächlich einen anderen Weg einschlagen wird als in den 90-er Jahren, bleibt abzuwarten. Fakt ist: Short-Attacken auf Unternehmen sind auch heute noch vielversprechend. Erst im April hatte die deutsche Werbefirma Ströer einen solchen Angriff erlebt: Der US-Investor Muddy Waters hatte das Unternehmen mit einer gezielten Attacke unter Druck gesetzt, indem behauptet wurde, Ströer habe falsche Angaben zu Wachstum und Cashflow gemacht. Die Aktie war daraufhin um ein Drittel eingebrochen, während Muddy Waters Ströer-Aktien leer verkauft und auf fallende Kurse gesetzt hatte. "Ich habe bisher noch niemanden getroffen, der Aktienresearch für wohltätige Zwecke betreibt. Wir wollen mit unseren Analysen Geld verdienen"; verteidigte der Gründer von Muddy Waters dieses Vorgehen.
Auch Aktien des Zahlungsdienstleisters Wirecard sind vor wenigen Wochen aufgrund einer Short-Attacke massiv unter Druck geraten. Der Börsenwert sackte in der Spitze um 1,3 Milliarden Euro ab. Hintergrund des Einbruches war der bis dato unbekannte Research-Dienst Zatarra, der schwere Vorwürfe gegen Geschäftspraktiken des Unternehmens erhoben hatte. Zwar dementierte der Konzern umgehend, der Schaden war aber angerichtet. Erneut stand der Verdacht im Raum, ein deutsches Unternehmen sei Ziel eines professionellen Shortsellers geworden.

Homm hat Banken im Visier

Florian Homm hat sich für seinen Börsenbrief speziell Finanzdienstleister ins Visier genommen - Wirecard könnte auch bei dem ehemaligen Firmenjäger also durchaus ein Thema werden. Zudem habe er als Ziele Banken und Medien ausgemacht, darüber hinaus sei ein großer Industriesektor im Fokus, wie er dem "manager magazin" erzählte.

Redaktion finanzen.net

Ausgewählte Hebelprodukte auf MLP

Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf MLP

NameHebelKOEmittent
NameHebelKOEmittent
Wer­bung

Bildquellen: Christof Koepsel/Getty Images

Nachrichten zu Sixt SE St.

Analysen zu Sixt SE St.

DatumRatingAnalyst
12.12.2024Sixt SE St BuyWarburg Research
21.11.2024Sixt SE St BuyJefferies & Company Inc.
14.11.2024Sixt SE St HaltenDZ BANK
13.11.2024Sixt SE St BuyDeutsche Bank AG
13.11.2024Sixt SE St BuyWarburg Research
DatumRatingAnalyst
12.12.2024Sixt SE St BuyWarburg Research
21.11.2024Sixt SE St BuyJefferies & Company Inc.
13.11.2024Sixt SE St BuyDeutsche Bank AG
13.11.2024Sixt SE St BuyWarburg Research
13.11.2024Sixt SE St BuyDeutsche Bank AG
DatumRatingAnalyst
14.11.2024Sixt SE St HaltenDZ BANK
13.11.2024Sixt SE St HoldJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
08.08.2024Sixt SE St HoldJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
24.06.2024Sixt SE St HaltenDZ BANK
08.05.2024Sixt SE St HoldJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
DatumRatingAnalyst
12.05.2022Sixt SE St ReduceBaader Bank
03.05.2022Sixt SE St ReduceBaader Bank
05.04.2022Sixt SE St ReduceBaader Bank
02.03.2022Sixt SE St ReduceBaader Bank
07.01.2022Sixt SE St ReduceBaader Bank

Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für Sixt SE St. nach folgenden Kriterien zu filtern.

Alle: Alle Empfehlungen

Buy: Kaufempfehlungen wie z.B. "kaufen" oder "buy"
Hold: Halten-Empfehlungen wie z.B. "halten" oder "neutral"
Sell: Verkaufsempfehlungn wie z.B. "verkaufen" oder "reduce"