Börsenbeben am Donnerstag

Aktien Moskau: -40% - Crash an Börse in Russland - GAZPROM-Aktie im bricht ein - Rubel fällt auf Rekordtief

24.02.22 17:13 Uhr

Aktien Moskau: -40% - Crash an Börse in Russland - GAZPROM-Aktie im bricht ein - Rubel fällt auf Rekordtief | finanzen.net

Der Angriff durch Russland auf die Ukraine sorgte am Donnerstag in Moskau für ein Börsenbeben.

Werte in diesem Artikel
Indizes

3.142,3 PKT -23,5 PKT -0,74%

915,6 PKT -17,3 PKT -1,85%

Der russische Index RTS brach am Donnerstag an der Moskauer Börse nach einer vorübergehenden Handelsaussetzung um 39,44 Prozent auf 742,91 Punkte ein. Im Tief war es gar bis auf 610,33 Zähler runter gegangen. Sein Pendant MOEX verlor daneben 33,28 Prozent auf 2.058,12 Zähler. Sein Tagestief lag bei 1.681,55 Stellen.

Für die an der Moskauer Börse gehandelte GAZPROM-Aktie ging es um 37,34 Prozent auf 177,64 Rubel nach unten. Die via XETRA gehandelten ADRs-Papiere knicken derweil um 30,9 Prozent auf 4,07 Euro ein.

Westen reagiert mit Sanktionen

Anleger blicken vor allem auf neue Sanktionen des Westens gegen Russland. Das neue EU-Sanktionspaket gegen Russland wird nach Angaben des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell das weitreichendste werden, das die Staatengemeinschaft je beschlossen hat. Er sprach am Donnerstag in Brüssel von "einer der dunkelsten Stunden Europas seit dem Zweiten Weltkrieg". Der EU-Krisengipfel am Abend werde sich darauf verständigen, das schärfste und härteste Sanktionspaket anzunehmen, das man je umgesetzt habe. Die russische Führung werde nie da gewesener Isolation gegenüberstehen.

Rubel rutscht auf Rekordtief: Russische Notenbank interveniert

Die russische Notenbank greift dem taumelnden Rubel unter die Arme. Nachdem die Landeswährung wegen des Angriffs auf die Ukraine am Morgen auf ein Rekordtief zum US-Dollar gefallen war, kündigte die Zentralbank Interventionen an. Man werde am Devisenmarkt eingreifen, teilte die Notenbank am Donnerstagmorgen in Moskau mit.

Außerdem werde die Liste von Sicherheiten, die von der Notenbank gegen Zentralbankgeld akzeptiert werden, erweitert. Darüber hinaus wurde zusätzliche Liquidität für die Banken des Landes in Höhe von einer Billion Rubel (etwa 11 Mrd Euro) angekündigt.

Russland greift Ukraine an

Russland hat über mehrere Flanken einen Angriff auf die Ukraine gestartet.

In der ukrainischen Hauptstadt Kiew ertönten am Donnerstagmorgen Alarmsirenen. Das Verteidigungsministerium erklärte, ukrainische Stellungen im Osten des Landes seien unter schwerem Beschuss. Explosionen waren auch in der Hafenstadt Mariupol am Asowschen Meer zu hören. Nach Darstellung der ukrainischen Grenztruppen kam der Angriff auch aus dem benachbarten Belarus. Russische Soldaten hätten Grenzposten und Patrouillen attackiert. Angriffe gebe es auch von der annektierten Halbinsel Krim aus. In der Region Kiew stehe ein Munitionsdepot in Flammen.

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba sprach von einem "großangelegten Krieg gegen die Ukraine". Präsident Wolodymyr Selenskyj verhängte das Kriegsrecht. In der Hauptstadt Kiew waren nach Angaben eines Reuters-Reporters mehrere Explosionen zu hören. Kommandozentralen des ukrainischen Militärs in der Hauptstadt Kiew und der Millionenstadt Charkiw würden mit Raketen angegriffen, zitierte die ukrainische "Prawda" auf ihrer Webseite einen Vertreter des ukrainischen Innenministeriums. In der Stadt Donezk im Osten des Landes, die von pro-russischen Separatisten kontrolliert wird, war laut Augenzeugen Artilleriefeuer zu hören. Ein zunächst vom Schwarzen Meer aus gemeldeter Angriff auf die Hafenstadt Odessa wurde vom ukrainischen Militär später dementiert.

Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Reuters

Bildquellen: Kichigin / Shutterstock.com, valeriiaarnaud / Shutterstock.com

Nachrichten zu Gazprom PJSC