Börse Frankfurt

Börse Frankfurt-News: Minusrendite nimmt ab (Anleihen)

30.04.21 17:57 Uhr

Börse Frankfurt-News: Minusrendite nimmt ab (Anleihen) | finanzen.net

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Anleger greifen zu Neuzugängen von Homann Holzwerkstoffe, Zeitfracht Logistik, Azerion und Schaltfracht. Auch Grenke und Eyemaxx sind gesucht. Eine Anleihe von hep ist seit gestern in der Zeichnung.

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30. April 2021. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Für zehnjährige Bundesanleihen nähert sich die Rendite mit minus 0,20 Prozent scheinbar schrittweise der Nullgrenze. Zwischenzeitlich notierte der Euro-Bund-Future unter 170 Prozent. "Das war lange nicht mehr der Fall", stellt Rainer Petz von der Oddo BHF fest. Zum Jahresbeginn lag der Wert noch über 177 Punkten. Dabei stemmen sich die Europäische Zentralbank und Federal Reserve mit anhaltend weit geöffneten Geldschleusen gegen einen aus ihrer Sicht übermäßigen Anstieg der Anleiherenditen. Erst gestern habe sich US-Zentralbankchef Jerome Powell nach dem Offenmarktausschuss gegen ein zeitnahes Zurückfahren der pandemiebedingten Stützungsmaßnahmen ausgesprochen. "Trotz guter Konjunktur bleibt es bei den monatlichen Anleihekäufen im Volumen von 120 Milliarden US-Dollar", berichtet Arthur Brunner von der ICF Bank.

Grenke-Entwicklung beruhigt

Im Handel mit Corporate Bonds griffen Anleger laut Händler verstärkt zu Papieren von Grenke. Gregor Daniel von der Walter Ludwig Wertpapierhandelsbank registriert Käufe einer bis Januar 2025 laufenden Anleihe des Leasingspezialisten (XS2078696866) mit einem Kupon von 0,625 Prozent. Seit Wochenbeginn legte der Wert deutlich zu und notiert aktuell über 85 Punkte.

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Brunner spricht von Zuspruch für alle Grenke-Bonds und nennt beispielhaft einen mit 3,95 Prozent verzinsten Wert (XS2155486942) sowie ein Papier mit einem Kupon von 1,5 Prozent (XS1910851242). "Mitte Mai soll das Testat von KPMG nun vorliegen." Das hatte Grenke nach Kritik an der Bilanzierung und den Geschäftspraktiken durch Leerverkäufer eigens in Auftrag gegeben. Die heute veröffentlichten vorläufigen Ergebnisse für das laufende Geschäftsjahr sehen mit 50 bis 70 Millionen Euro einen geringeren Nettogewinn vor als bislang angenommen. Das Unternehmen rechnet im zweiten Halbjahr jedoch mit einer Belebung des Geschäfts.

Lust auf Neues

Anleihen sind Brunner zufolge gegenwärtig prinzipiell gut unterstützt. Das gelte auch für eine noch junge fünfjährige, mit jährlich 4,5 Prozent verzinste Anleihe der Homann Holzwerkstoffe (DE000A3H2V19), die mit 105,5 Prozent mittlerweile deutlich im Plus liege.

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Für eine seit heute handelbare, bis 2026 laufende Anleihe von Zeitfracht Logistik (DE000A3H3JC5), die nominal keine Zinsen bringt, sieht Brunner Kaufnachfrage. Der Wert notiere aktuell um 100,15 Prozent.

Gut angenommen würde zudem eine neue, 200 Millionen Euro schwere dreijährige Azerion Holding-Anleihe (SE0015837794) mit einem Kupon von 7,25 Prozent. Das Papier der niederländischen Gesellschaft startete vergangene Woche mit einem Kurs von 100 Prozent, aktuell kostet die Anleihe 102 Prozent. Der Höchstkurs lag bei 102,50.

Eine seit April handelbare, bis September 2022 laufende Wandelanleihe der Schaltbau Holding (DE000A3E5FV1) mit einem Kupon von 0,5 Prozent startete Brunner zufolge richtig durch. Sie kostet mittlerweile rund 110 Prozent.

Eyemaxx-Bonds gesucht

Rege Nachfrage verbucht die ICF Bank für Bonds der Eyemaxx Real Estate mit Fälligkeiten in 2024 (DE000A2YPEZ1) und 2025 (DE000A289PZ4), beide mit einem Kupon von 5,5 Prozent. Brunner vermutet einen Zusammenhang mit der Diskussion um festgelegte Eigenkapitalquoten in den Bedingungen ausstehender Anleihen. "Im zweiten Anlauf stimmten Anleger dem Eyemaxx-Antrag zur Streichung der Quoten zu."

hep begibt neue Anleihe

Seit gestern bis voraussichtlich 12. Mai können Anleger eine neue fünfjährige hep-Anleihe (DE000A3H3JV5) mit einem jährlichen Zinssatz von 6,5 Prozent zeichnen. Die Einbeziehung des Bonds in den Börsenhandel der Frankfurter Wertpapierbörse ist für den 18. Mai geplant. Der Entwickler und Betreiber von Photovoltaikprojekten in ausschließlich politisch stabilen Ländern plant die Aufnahme von bis zu 25 Millionen Euro.

von: Iris Merker

30. April 2021, © Deutsche Börse AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)