Börse Frankfurt-News: Drei Fragen an: André Speth, CFO der Noratis AG
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - An der Börse lief es für Noratis 2022 nicht so gut, auch dieses Jahres sieht es nicht viel besser aus. Ist das nur auf die steigenden Zinsen zurückzuführen?
Der starke Zinsanstieg kombiniert mit einer hohen Zinsvolatilität sind sicherlich Hauptgründe. Hinzu kommen Belastungen aus notwendigen energetischen Sanierungen. Insofern besteht eine hohe Unsicherheit bezüglich der künftigen Preisentwicklung, was den Transaktionsmarkt nahezu zum Erliegen gebracht hat. Als Bestandsentwickler sind wir auf einen funktionierenden Transaktionsmarkt angewiesen, auch wenn wir weniger stark betroffen sind als beispielsweise Projektentwickler.
Auf der einen Seite könnten Mietausfälle zu einem wachsenden Problem werden, auf der anderen könnten sich durch Preisrückgänge am Immobilienmarkt auch Chancen ergeben. Welcher Faktor überwiegt?
Wir blicken zuversichtlich in die Zukunft. Die Inflation ist rückläufig, und die Leitzinsen steigen weniger schnell. Trotz der allgemein angespannten Lage der Wirtschaft und der Energiekrise haben wir 2022 keine signifikante Erhöhung von Mietausfällen verzeichnet. Die rückläufige Preisentwicklung am Immobilienmarkt nehmen wir wahr, um Investitionen zu tätigen und sich ergebende Marktchancen erfolgreich zu nutzen.
Aus Anlegersicht: Was spricht für Ihre Aktie?
Unser Markt ist sehr attraktiv: hohe Nachfrage, bei gleichzeitig zurückgehendem Angebot. Durch den Einbruch beim Neubau und zugleich gestiegener Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum leisten wir einen gesellschaftlichen Beitrag. Wir schaffen und erhalten dringend benötigten erschwinglichen Wohnraum. Das Geschäftsmodell der Noratis AG wird auch künftig sehr gefragt sein.
Die Noratis AG ist Bestandsentwickler von Wohnimmobilien in Deutschland. Schwerpunkt ist die Aufwertung älterer Wohnimmobilien, meist Werkswohnungen, Quartiere und Siedlungen in Städten ab 10.000 Einwohnern sowie in Randlagen von Ballungsgebieten. Nach erfolgreicher Entwicklung bleiben die Objekte im Bestand oder werden mittelfristig an Investoren beziehungsweise an bestehende Mieter, Kapitalanleger und Selbstnutzer veräußert.
von: Anna-Maria Borse © 18. April 2023, Deutsche Börse AG
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)