Standard Chartered halbiert nach Gewinneinbruch die Dividende
Die britische Großbank Standard Chartered halbiert nach einem Gewinneinbruch im ersten Halbjahr ihre Zwischendividende. Die Aktionäre sollen noch 14,4 US-Cent pro Anteilsschein bekommen, erklärte das Institut am Mittwoch in London.
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Der bereinigte Vorsteuergewinn war in den ersten sechs Monaten um 44 Prozent auf 1,8 Milliarden US-Dollar abgesackt. Unter dem Strich verdiente die Bank noch knapp 1,5 Milliarden Dollar, ein Drittel weniger als vor einem Jahr.
Das war noch schlechter als von Analysten erwartet. Dennoch reagierte die Aktie nach einigem Hin und Her positiv auf die Ankündigungen des Instituts. Der neue Vorstandschef Bill Winters betonte zwar, dass er sich eine Kapitalerhöhung offen halte. Allerdings setzte sich unter Beobachtern die Einschätzung durch, dass diese nicht so schlimm ausfallen dürfte wie zuletzt befürchtet. In diesem Zusammenhang sei die Halbierung der Dividende ein kluger Schachzug.
Standard Chartered befindet sich seit zwei Jahren in einem Abwärtstrend. Die Bank macht einen Großteil ihrer Geschäfte in Asien und leidet unter der sich dort abschwächenden Wirtschaft. Das lässt die Kosten für faule Kredite steigen. Allein im ersten Halbjahr erhöhte die Bank die Risikovorsorge um 70 Prozent auf 1,7 Milliarden Dollar.
Da zudem Kosten für unsaubere Geschäfte belasten, hatten einige Analysten bereits damit gerechnet, dass der neue Bank-Chef Winters gleich rund 10 Milliarden Dollar frisches Geld einsammeln könnte. Der frühere Chef-Investmentbanker der US-Großbank JPMorgan (JPMorgan ChaseCo) hatte im Juni Peter Sands an der Spitze abgelöst. Sands war es nicht gelungen, den Sinkflug der Bank zu stoppen.
Die Bank brauche zu lange für harte Entscheidungen wie die Geschäftsausrichtung, Kosteneinsparungen und Stellenstreichungen, monierte Winters. Eine neue Strategie wird aber erst gegen Jahresende erwartet.
Allerdings machte der Manager schon deutlich, dass es tiefe Veränderungen geben werde. Das alte Management habe darauf gesetzt, dass die derzeitigen Probleme nur zyklisch seien, sagte Winters. Deshalb habe die Bank bislang weiter auf Wachstum gesetzt, was die Rendite belaste. "Für mich aber ist klar, dass wir strukturelle Veränderungen sehen. An diese Realität müssen wir uns anpassen."
Die Eigenkapitalrendite, eine wichtige Kennziffer für Profitabilität von Banken, lag in den ersten sechs Monaten nur noch bei 5,4 Prozent, fast eine Halbierung im Vergleich zum Vorjahreswert. "Das ist sicherlich nicht angemessen", sagte Winters. Er erklärte, dass er so schnell wie möglich die Rendite wieder auf mindestens zehn Prozent bringen wolle./enl/stb
LONDON (dpa-AFX)
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Bildquellen: Daniel Fung / Shutterstock.com
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14.12.2016 | Standard Chartered Sell | Deutsche Bank AG | |
27.06.2016 | Standard Chartered Sell | Deutsche Bank AG |
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