Marktbericht & Presseschau Ulrich Kirstein

Bitte anschnallen - die wilde Fahrt geht weiter

12.03.25 17:55 Uhr

Werbemitteilung unseres Partners
finanzen.net GmbH ist für die Inhalte dieses Artikels nicht verantwortlich


Bitte anschnallen - die wilde Fahrt geht weiter | finanzen.net

Ulrich Kirstein mit dem Marktbericht von gettex

Achterbahnfahrt auf Rekordniveau: Die deutschen Aktienbörsen haben etliche Anleger in der vergangenen Woche Nerven gekostet, letztlich aber nach erheblichen Schwankungen überwiegend Gewinne verzeichnet. Zum Wochenstart ließen vor allem Kurssteigerungen bei Rüstungswerten nach dem Ukraine-Eklat im Weißen Haus zu Ende der Vorwoche und bei Automobilwerten, die auf Hoffnungen auf einen Aufschub von Klima-Vorgaben der EU zurückzuführen waren, die wichtigen Indizes nach oben klettern, der Deutsche Aktienindex (Dax) überstieg erstmals die Marke von 23.000 Punkten. Bereits am Dienstag brachten dann die Sorgen vor den Folgen der US-Importzölle und eines dadurch ausgelösten Handelskonflikts die Notierungen zum Einbrechen, bevor zu Wochenmitte das Finanzpaket für Rüstung und Infrastruktur, auf das sich die Union und die SPD in Deutschland geeinigt hatten, wieder für einen Schub nach oben sorgte. Die überwiegend so erwartete Zinssenkung durch die Europäische Zentralbank (EZB) blieb ohne größere Auswirkungen, am Freitag schmälerten Gewinnmitnahmen die Wochenbilanz.

Rückblick: Nichts für schwache Nerven

Der Dax, der am vergangenen Donnerstag ein neues Rekordhoch bei knapp über 23.450 Zählern markiert hatte, gewann im Wochenvergleich 2,0 Prozent auf 23.008,94 Punkte. Der MDax verzeichnete am Donnerstag seinen höchsten Stand seit Juni 2022, im Wochenvergleich kletterte er trotz eines Rücksetzers um 2,4 Prozent am Freitag um 4,5 Prozent auf 29.560,30 Zähler. Der TecDax kam um 0,5 Prozent voran auf 3.795,16 Punkte.

Größte Wochengewinner im Dax waren die Titel von Heidelberg Materials mit einem Plus von 14,9 Prozent, hier trieben vor allem die Erwartungen höherer Infrastrukturausgaben durch das geplante deutsche Finanzpaket. Der Kurs von DHL (vormals Deutsche Post) zog um 14,2 Prozent an, die Anleger honorierten besonders das milliardenschwere Sparpaket, das der Logistikkonzern angekündigt hat. Größte Wochenverlierer waren die Titel von Vonovia, die sich um 14,1 Prozent verbilligten. Belastend wirkte die Aussicht auf steigende Zinsen im Zusammenhang mit dem durch Schulden zu finanzierenden Rüstungs- und Infrastrukturpaket.

Anleihen: Fallende Kurse

Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten sind in der vergangenen Woche erheblich gefallen. Die Aussicht auf höhere Verteidigungsausgaben und vor allem das geplante Finanzpaket für Rüstung und Infrastruktur ließen die Erwartungen einer deutlich höheren Schuldenaufnahme Deutschlands wachsen. Zusätzlich belasteten Spekulationen über eine Pause bei den Zinssenkungen durch die EZB, die von Äußerungen von EZB-Chefin Christine Lagarde bestärkt worden waren. Im Wochenvergleich kletterte die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe, die am vergangenen Mittwoch an einem Tag so stark gestiegen war wie seit 1990 nicht mehr, von 2,40 auf 2,81 Prozent. Die Umlaufrendite sprang von 2,30 auf 2,69 Prozent.

USA: Verluste erlitten

Die US-Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche trotz eines freundlicheren Ausklangs Verluste verzeichnet. Vor allem das Hin und Her bei den amerikanischen Importzöllen sorgte Beobachtern zufolge für Verunsicherung unter den Anlegern. Die etwas schwächer als erwartet ausgefallenen Arbeitsmarktzahlen blieben ohne größere Auswirkungen an den Märkten. Der Dow-Jones-Index büßte im Wochenvergleich 2,4 Prozent ein auf 42.801,72 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 gab um 3,1 Prozent nach auf 5.770,20 Zähler. Der technologielastige Nasdaq-100 fiel um 3,3 Prozent auf 20.201,37 Punkte.

Ausblick: Politik bleibt dominant

Auch in der aktuellen Woche dürfte die Unruhe an den deutschen Aktienbörsen und deren Schwankungsanfälligkeit anhalten. Und erneut könnten vor allem Nachrichten von Seiten der Politik für Impulse sorgen. In Bezug auf Deutschland dürften die Anleger dabei vor allem auf das geplante Finanzpaket sowie die Regierungsfindung blicken, aus den USA dürften bei den erwartbaren Themen die Entwicklung in Bezug auf die Importzölle ganz oben auf der Liste stehen - daneben sind bei der neuen US-Regierung Überraschungen nicht ausgeschlossen. Insgesamt dürfte die Entwicklung an den Märkten dabei davon abhängen, ob die Anleger eher auf die möglichen Chancen durch staatliche Investitionen oder die möglichen negativen Begleiterscheinungen sowie die Risiken durch einen möglichen Handelskonflikt fokussieren.

Angesichts der Impulse von Seiten der Politik könnten die von Seiten der Konjunkturdaten erneut in den Hintergrund treten, zumal in den kommenden Tagen nur wenige hochkarätige Zahlen zur Veröffentlichung anstehen. Zu den wichtigste dürften dabei Preisdaten und Inflationserwartungen aus den USA zählen, die die Spekulationen über das weitere Vorgehen der US-Notenbank beeinflussen könnten. Auch aus Deutschland kommen Verbraucher- und Großhandelspreise, zudem stehen Zahlen zur Industrieproduktion in Deutschland und der Eurozone auf der Agenda.

Zumindest auf die jeweiligen Einzelwerte dürfte der Fortgang der Berichtssaison Einfluss haben. Dabei legen in der aktuellen Woche etliche Unternehmen Ergebnisse und Ausblicke vor, darunter allein neun aus dem Dax. Zu diesen gehören BMW, Brenntag, Hannover Rück, Henkel, Rheinmetall und Volkswagen.

Ausgewählte wichtige Termine der Woche

Montag, 10.03.: Industrieproduktion in Deutschland; Handelsbilanz Deutschlands
Dienstag, 11.03.: Bruttoinlandsprodukt Japans
Mittwoch, 12.03.: Verbraucherpreise in den USA, Ergebnis der Ratssitzung der Bank of Canada
Donnerstag, 13.03.: Industrieproduktion in der Eurozone; Erzeugerpreise in den USA
Freitag, 14.03.: Verbraucherpreise in Deutschland; Großhandelspreise in Deutschland; Verbrauchervertrauen der Universität Michigan (USA); Inflationserwartungen der US-Verbraucher

Ulrich Kirstein ist Pressesprecher der Börse gettex. Der Betriebswirt und Kunsthistoriker schreibt über Literatur und Börse, interviewt alle 14 Tage in Börse am Donnerstag den Leiter Marktsteuerung und hat u.a. mit Christine Bortenlänger Börse für Dummies und Aktien für Dummies verfasst.

Nachrichten zu Rheinmetall AG

Wer­bung

Analysen zu Rheinmetall AG

DatumRatingAnalyst
19:16Rheinmetall KaufenDZ BANK
12:21Rheinmetall BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
10:46Rheinmetall OverweightJP Morgan Chase & Co.
10:06Rheinmetall BuyUBS AG
10.03.2025Rheinmetall BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
DatumRatingAnalyst
19:16Rheinmetall KaufenDZ BANK
12:21Rheinmetall BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
10:46Rheinmetall OverweightJP Morgan Chase & Co.
10:06Rheinmetall BuyUBS AG
10.03.2025Rheinmetall BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
DatumRatingAnalyst
04.03.2025Rheinmetall HoldWarburg Research
21.02.2025Rheinmetall NeutralUBS AG
17.02.2025Rheinmetall NeutralUBS AG
23.01.2025Rheinmetall NeutralUBS AG
09.01.2025Rheinmetall NeutralUBS AG
DatumRatingAnalyst
14.06.2019Rheinmetall ReduceOddo BHF
25.01.2017Rheinmetall SellDeutsche Bank AG
06.11.2015Rheinmetall SellS&P Capital IQ
12.08.2015Rheinmetall SellS&P Capital IQ
01.06.2015Rheinmetall verkaufenCredit Suisse Group

Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für Rheinmetall AG nach folgenden Kriterien zu filtern.

Alle: Alle Empfehlungen

Buy: Kaufempfehlungen wie z.B. "kaufen" oder "buy"
Hold: Halten-Empfehlungen wie z.B. "halten" oder "neutral"
Sell: Verkaufsempfehlungn wie z.B. "verkaufen" oder "reduce"
mehr Analysen