Bitcoin schließt Januar mit einem Preis über $33.000 - Turbulenzen an der Wall Street als Krypto-Katalysator?
Auf Börsen wie Deribit, CME, Bakkt und OKEx verfielen am Freitag Bitcoin Optionen im Gesamtwert von über vier Milliarden US-Dollar. Viele Trader erwarteten Volatilität und eine weitere Kurskorrektur, da die Mehrheit der Optionshändler auf höhere Preise wetten. Jüngste Geschehnisse an der Wall Street um einen historischen "Short-Squeeze" könnten allerdings zur Fortsetzung des Aufwärtstrends führen.
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Das Spiel mit den Optionen
Optionen erlauben Händlern, das unterliegende Asset (in diesem Fall Bitcoin) zum beim Kauf der Option festgelegten Preis zu einem bestimmten Zeitpunkt zu kaufen oder zu verkaufen. Diese bedingten Termingeschäfte erlauben also Wetten auf zukünftige Preisentwicklungen. In den Bitcoin Märkten werden sie häufig von Minern verwendet, die regelmäßig geschürfte Bitcoin verkaufen müssen, um ihre laufenden Kosten oder Investitionen in ihre Infrastruktur zu decken. Je nach Marktlage benutzen Miner gerne Optionen, um ihre jeweilige Position am Markt zu hedgen.
Verteilung von Bitcoin Calls (Wetten auf einen Preisanstieg) und Puts (Wetten auf einen Preisfall) am Freitag. Im Verlauf des Wochenendes wurden diese Zahlen trotz der am Freitag ausgelaufenen Optionen bereits übertroffen.
Optionen sind aber mittlerweile zu einem weit genutzten Instrument beim Bitcoin Handel geworden und so überrascht es nicht, dass in der vergangenen Woche eine Rekordsumme von vier Milliarden US-Dollar in Optionen fällig wurde. Analysten hatten in diesem Zusammenhang ein Preisniveau ausgemacht, dass unter der $30.000-Marke liegt und für einige Spieler in den Options Märkten sehr attraktiv gewesen wäre. Es dann auch so aus, als könnte die Theorie sich bewahrheiten: Die Volatilität war hoch, der Preis wurde stets zügig zurück nach unten geschickt, wann immer Versuche unternommen worden, den Abwärtstrend zu brechen. Doch das $30.000 Niveau hielt am Mittwoch ein weiteres Mal.
Wallstreetbets, Melvin Capital, Gamestop und Elon Musk
Im Verlauf der Woche geschah an der Wall Street etwas, das nur wenige Beobachter jemals für möglich gehalten hätten: Eine große, über das Online Forum Reddit organisierte Gruppe von Privatanlegern hatte beschlossen, die von institutionellen Investoren meist-geshorteten Aktien zu kaufen und damit Druck auf US-Hedgefonds auszuüben. Die Händler aus dem Forum /wallstreetbets hatten seit eineinhalb Jahren Recherchen zur Verteilung von Longs und Shorts unternommen und insbesondere Gamestop (GME) als Ziel der Hedgefonds ausgemacht. Zugleich konnten die Privatanleger anhand der öffentlichen Quartalsberichte der Firma (https://news.gamestop.com/financial-information/sec-filings) herausfinden, dass es um Gamestops Geschäfte längst nicht so schlecht bestellt war, wie viele annahmen.
Die Lage eskalierte am Mittwoch, als - angetrieben durch den Netzwerkeffekt der sozialen Medien - immer mehr privatanleger (viele von ihnen hatten noch niemals Aktien gehandelt) auf den GME Trade aufsprangen. Der Hedgefund Melvin Capital (zu diesem Zeitpunkt über $7 Milliarden Assets under Management) hatte die größte Short-Position auf GME offen und drohte, unter der last the Short-Squeezes zusammenzubrechen. $3 Milliarden Dollar in den roten Zahlen, war der Fund darauf angewiesen, ein Bailout von Citadel und Point72 anzunehmen. Aber der Preis von GME stieg und stieg. Hedgefonds, die ihre Shorts schließen mussten, trieben nun den Preis noch weiter in die Höhe. Wallstreetbets feierte öffentlich seinen Sieg über die "herrschende Klasse" und viele Anleger veröffentlichten enorme Gewinne auf ihren Positionen auf der Reddit-Seite.
Die Reaktion folgte auf dem Fuße: Viele Broker machten es unmöglich, GME und andere Aktien im "Wallstreetbets-Basket" zu kaufen. Nur noch das schließen von Positionen wurde erlaubt. Dann schließlich stoppte die bei Privatanlegern in den USA beliebteste Broker-App Robinhood den Handel der betroffenen Aktien komplett und begann, Positionen zu schließen. Preise kollabierten. Dies führte zu einem Aufschrei der Empörung nicht nur unter den betroffenen Privatanlegern. US-Politiker aus beiden Parteien forderten Kongressanhörungen und Gerichtsverfahren. Prominente Anleger wie Chamath Palihapitiya und Elon Musk solidarisierten sich mit den Online-Tradern.
Empörung über die Wall Street lenkt viele Blicke auf Bitcoin und DeFi
p> Während Bitcoin schon begonnen hatte, höhere Preisniveaus zurückzuerobern, wendeten die Privatanleger auf Robinhood sich schlagartig den Kryptowährungen zu, die auf der App handelbar sind. Allen voran ist das der Altcoin "Dogecoin" ($DOGE), der als Spaß oder Meme gedacht ist und keinerlei intrinsischen Wert besitzen soll. In einem atemberaubenden Tempo verzehnfachte sich der Preis von DOGE von unter einem auf fast zehn Cent. In den sozialen Medien überschlugen sich die Posts, die andere dazu befeuerten, zu kaufen, bis DOGE einen ganzen US-Dollar wert sei.DOGE/USDT stieg innerhalb von nur wenigen Stunden um mehr als 1000%.
Am Freitag schaltete sich dann Elon Musk wieder ein. Der derzeit reichste Mensch der Welt änderte sein Twitter-Profil, indem er den Hashtag #Bitcoin hinzufügte. Vorher postete er den schlichten Satz: "Im nachhinein betrachtet war es unvermeidbar." Damit bildet Musk einen Ruck ab, der seit den Ereignissen um Melvin, Gamestop und Robinhood durch die Köpfe vieler US-Bürger zu gehen scheint.
Tesla- und SpaceX-Gründer Elon Musks Twitter-Profil wirbt seit heute für Bitcoin.
Neben Bitcoin als zensurresistenter Wertspeicher und Zahlungsmittel könnte auch das Ökosystem der "Decentralized Finance" von diesem Stimmungswandel profitieren. Im Moment scheint vor allem die Euphorie der Privatanleger von den traditionellen Finanzmärkten überzuschwappen. Tatsächlich wurden viele der gängigen Finanzinstrumente aus der Welt des Investments aber bereits auf Blockchains wie Ethereum abgebildet: Derivatehandel, Verleih von Stablecoins und Assets, Optionshandel, all das ist bereits dezentral möglich. Hier wartet also eine potentiell starke Erzählung über Krypto als echte Alternative darauf, von einer breiteren Öffentlichkeit entdeckt zu werden.
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