BIP-Ausblick

Bundesregierung nimmt Wachstumsprognose deutlich nach unten

11.10.18 12:00 Uhr

Bundesregierung nimmt Wachstumsprognose deutlich nach unten | finanzen.net

Die Bundesregierung hat ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum deutlich gesenkt.

Das Wirtschaftsministerium sagt in seiner Herbstprognose für dieses Jahr nur noch einen Anstieg der Wirtschaftsleistung (BIP) um 1,8 Prozent voraus. Im Frühjahr war die Regierung noch von einem Plus von 2,3 Prozent ausgegangen.

Wer­bung

Für das nächste Jahr rechnet die Regierung mit einem Wachstum von ebenfalls 1,8 Prozent. Bisher lautete die Schätzung auf 2,1 Prozent. Ein wesentlicher Grund für den abflauenden Schwung liegt laut Ministerium im schwächeren außenwirtschaftlichen Umfeld. Zudem führe der neue Testzyklus für Autos (WLTP) zu Verzögerungen im Zulassungsverfahren, der Produktion und Export vorübergehend negativ beeinflusst.

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) versuchte bei der Vorstellung trotz der erwarteten Bremsspuren, Zuversicht zu verbreiten. "Die deutsche Wirtschaft befindet sich weiter im Aufschwung und wird nächstes Jahr bereits ins zehnte Jahr des Aufschwungs gehen - das ist die längste Aufschwungsphase seit 1966", erklärte der CDU-Politiker. Deutschland habe deshalb "ein großes Interesse" an der Lösung des Handelskonflikts zwischen den USA und der EU.

Das deutsche Jobwunder der letzten Jahre wird nach Einschätzung seiner Fachleute weitergehen. Angesichts des hohen Personalbedarfs wird ein anhaltender Rückgang der Arbeitslosigkeit erwartet. Die Arbeitslosenquote dürfte daher auf einen Tiefstand seit der Wiedervereinigung von 5,0 Prozent fallen. "Gleichzeitig werden die Einkommen spürbar zunehmen", erklärte das Ministerium.

Wer­bung

Mit ihrer neuen Prognose ist die Bundesregierung leicht optimistischer als die führenden Wirtschaftsinstitute, die für das laufende Jahr ein Wachstum von 1,7 Prozent erwarten. Die Herbstprognose ist die Basis für die neue Steuerschätzung Anfang November.

BERLIN (Dow Jones)

Bildquellen: S.Borinov / Shutterstock.com, Bernd Juergens / Shutterstock.com