Drägerwerk hält nach starker Umsatzentwicklung an Prognose fest: Drägerwerk-Aktie gefragt
Der Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern Drägerwerk ist dank einer deutlich verbesserten Lieferfähigkeit mit einem Umsatzsprung in das neue Jahr gestartet.
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Zudem habe sich die deutlich gestiegene Nachfrage nach Beatmungsgeräten in China positiv ausgewirkt, teilte der SDAX-Konzern am Montagabend zusammen mit vorläufigen Quartalszahlen in Lübeck mit. Er bestätigte dabei auch die Prognose für das laufende Jahr. An der Börse kamen die Eckdaten gut an.
Im ersten Quartal stieg der um Währungseffekte bereinigte Umsatz nach vorläufigen Berechnungen im Jahresvergleich um 18 Prozent auf rund 761 Millionen Euro. Zum Umsatzwachstum trugen auch bessere Geschäfte in China bei.
Kurzfristig hätten ausländische Hersteller wegen der Corona-Wellen nach der Aufhebung der Beschränkungen doch noch Beatmungsgeräte liefern dürfen, hatte Unternehmenschef Stefan Dräger bereits im März der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX mit Blick auf China gesagt. Deshalb werde Drägerwerk Ende des ersten Quartals bereits 60 Prozent des geplanten Jahresbudgets für Beatmungsgeräte in China erreicht haben. Das Unternehmen betreibt eine eigene Entwicklung und Fertigung für Medizingeräte in Shanghai und für die Sicherheitstechnik in Peking.
Insgesamt aber würden die Geschäfte in China für Drägerwerk zunehmend schwieriger. Die chinesische Regierung sehe die Medizintechnik schon seit längerem als strategischen Markt, hatte Dräger gesagt. Es gebe immer stärkere Restriktionen für ausländische Unternehmen. "Ich fürchte, dass es mittelfristig für die Medizintechnik schwierig wird." Der Markt ist laut Unternehmensangaben der drittgrößte für Drägerwerk, für einige Anwendungen sogar der größte.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) legte in den ersten drei Monaten im Zuge des deutlichen Umsatzwachstums auf rund 29 Millionen Euro zu. Damit ergibt sich rechnerisch eine Marge (Ebit-Marge) von 3,8 Prozent. Ein Jahr zuvor hatte das Unternehmen noch einen operativen Verlust von rund 35 Millionen Euro ausgewiesen.
Der Auftragseingang ging in den ersten drei Monaten währungsbereinigt um rund zwei Prozent auf 804 Millionen Euro zurück. Während das Auftragsvolumen in der größeren Sparte Medizintechnik sank, legte es im Geschäft mit der Sicherheitstechnik zu.
Für den Analysten Christian Ehmann von Warburg Research ist das Unternehmen überraschend gut ins Jahr gestartet. Gewöhnlich sei das erste Jahresviertel mit Blick auf den Umsatz das schwächste für Drägerwerk. Zudem schwanke die Bruttomarge im Jahresverlauf. Sollte Drägerwerk den aktuellen Kurs beibehalten, könnte das Unternehmen seine Schätzungen für das Gesamtjahr übertreffen.
Für das laufende Geschäftsjahr rechnet die Dräger-Führung weiter mit einer Rückkehr zu Wachstum und Profitabilität. Der währungsbereinigte Umsatz soll um 7,0 bis 11,0 Prozent zulegen und die operative Marge zwischen 0,0 bis 3,0 Prozent betragen.
Die vollständigen Ergebnisse der ersten drei Monate will Drägerwerk am 28. April 2023 veröffentlichen.
Drägerwerk-Aktie profitiert
Positive Reaktionen auf die Quartalszahlen von Drägerwerk haben den Aktien des Medizin- und Sicherheitstechnik-Anbieters am Dienstag auf die Sprünge geholfen. Mit einem Zuwachs im XETRA-Handel von letztlich 7,10 Prozent auf 45,25 Euro brachen die im moderat höheren Nebenwerteindex SDAX notierten Vorzüge aus ihrer monatelangen Seitwärtstendenz nach oben aus. Dabei überwanden sie den Widerstand um die Marke von 44 Euro, an dem sie seit Ende 2022 mehrfach gescheitert waren.
Ein Händler legte den Fokus auf das positive Ergebnis der Lübecker. Der Konzern habe im Auftaktquartal beim operativen Ergebnis (Ebit) das zweite Quartal in Folge einen Gewinn erzielt - bei einem rückläufigen Umsatz. Nach etlichen verlustreichen Quartalen dürfte die Profitabilität am Markt vermutlich gut ankommen, hatte er bereits vor dem Xetra-Start prognostiziert.
Gewöhnlich sei das erste Quartal mit Blick auf den Umsatz das schwächste und die Bruttomarge schwanke im Jahresverlauf, analysierte Experte Christian Ehmann von Warburg Research. Sollte Drägerwerk den aktuellen Kurs beibehalten, könnten seine Jahresprognosen übertroffen werden. Drägerwerk sei überraschend gut ins Jahr gestartet, betonte der Analyst.
Nach der Frühphase der Corona-Pandemie 2020, in der die Drägerwerk-Aktien dank der hohen Nachfrage nach Atemgeräten bis auf 108,50 Euro gestiegen waren, war der Hype um die Titel rasch vorbei. Seit September 2022 liefen sie seitwärts und bewegten sich damit auf dem Kursniveau vom August und September 2019. Ihr bisheriges Rekordhoch von 123,70 Euro, an das sie selbst in der Pandemie nicht herangekommen waren, hatten sie 2015 erreicht.
LÜBECK (dpa-AFX)
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Bildquellen: Drägerwerk
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19.10.2023 | Drägerwerk Halten | DZ BANK |
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02.07.2024 | Drägerwerk Underperform | Jefferies & Company Inc. | |
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16.01.2024 | Drägerwerk Underperform | Jefferies & Company Inc. | |
09.01.2024 | Drägerwerk Underperform | Jefferies & Company Inc. |
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