Bevölkerungsbefragung

"Pro Aktie": Warum so viele Deutsche Aktienmuffel sind

02.10.20 23:35 Uhr

"Pro Aktie": Warum so viele Deutsche Aktienmuffel sind | finanzen.net

Im internationalen Vergleich sind die Deutschen Aktienmuffel. Sie parken ihr Geld weiterhin bevorzugt auf ihrem Girokonto. Die Initiative "pro Aktie" hat nach den Gründen hierfür gesucht.

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Aktien

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• Girokonto und Sparbuch beliebter als Aktien
• Anleger sehen Optimierungsbedarf ihrer Vermögensverwaltung
• Sicherheit bevorzugt

Die derzeitige Niedrigzinsphase dauert nun schon seit mehr als einem Jahrzehnt an. Trotzdem gibt es in Deutschland nur eine schwache Aktienkultur, und das obwohl aktuell so viele Deutsche wie nie unzufrieden mit ihren Geldanlagen sind und sie Aktien zu den Anlageformen mit den höchsten Renditen zählen.

Kurzfristige Geldanlagen weit verbreitet

Wie aus einer bevölkerungsrepräsentativen Studie von "pro Aktie" hervorgeht, haben zwar rund ein Drittel (34 Prozent) der Bundesbürger aktuell Geld in Aktien (Aktienfonds, Wertpapiersparplan, Einzelaktien, ETFs) investiert. Jedoch sind Rentenversicherungen (36 Prozent) sowie mittel- bzw. langfristige Anlagen wie unter anderem Bausparverträge, Anleihen oder selbstgenutzte Immobilien (insgesamt 57 Prozent), deutlich verbreiteter. Über die größte Beliebtheit dürfen sich aber kurzfristige Anlagen wie das Girokonto oder das Sparbuch (insgesamt 84 Prozent) freuen.

Unzufriedene Anleger

Doch obwohl die Deutschen klar ihr Girokonto und Sparbuch präferieren, sind ihre Renditeerwartungen hierfür mit 0,9 bzw. 1,0 Prozent klar am geringsten. Da verwundert es nicht, dass fast jeder Zweite das Gefühl hat, nicht das Optimale aus seinem Vermögen zu machen.

Die höchsten Renditeerwartungen haben die Deutschen hingegen an Immobilien (Ø 5,0 Prozent). Mit einer durchschnittlichen Renditeerwartung von 4,4 Prozent liegen Gold respektive andere Edelmetalle an zweiter Stelle, gefolgt von Aktienfonds (3,8 Prozent), Wertpapiersparplänen (3,7 Prozent) und Einzelaktien (3,6 Prozent).

Risikoscheu

Doch warum legen nicht mehr Deutsche ihr Geld in Aktien an, wo sie doch mit ihrer derzeitigen Aufstellung so unzufrieden sind? Zwar haben im letzten Jahr vier von zehn Deutschen über eine erstmalige oder eine höhere Investition in Aktien nachgedacht, jedoch hat dann nur jeder Siebte tatsächlich auch in Aktien investiert.

Diese Zurückhaltung bei Aktien erklärt sich damit, dass Aktien eher als Spekulationsobjekt (41 Prozent) denn als gute Geldanlage (34 Prozent) angesehen werden. Folglich sind die Sorgen vor Geldverlusten (31 Prozent) und vor dem Kauf falscher Aktien (28 Prozent) weit verbreitet. Hinzu kommt, dass den unter 55-Jährigen oftmals auch die Zeit fehlt, sich um Aktieninvestitionen zu kümmern.

So erklärt sich auch, dass es immerhin Aktienfonds mit 19 Prozent unter die Top-10-Geldanlagen geschafft haben. Sie versprechen durch ein professionelles Management und eine Risikostreuung mehr Sicherheit. Außerdem muss man sich nicht selbst um die Auswahl der Einzelaktien kümmern, sondern gibt durch die Auswahl des Fonds lediglich die Marschrichtung vor.

Als weiteres Argument gegen Aktien kommt in diesem Jahr die Corona-Krise hinzu. So hielten die Sorgen vor sinkenden Renditen oder negativen Folgen viele potentielle Anleger von einem Aktienengagement ab.

Wachstumspotential

Doch laut "pro Aktie" ist das Potenzial für einen steigenden Aktienbesitz in Deutschland vorhanden, insbesondere wenn es gelinge, das Vertrauen in Aktien zu verbessern. Dies könnte unter anderem mittels Aufklärung über Portfolios aus sicheren Geldanlagen oder die Möglichkeiten der Verlustbegrenzung gelingen.

Außerdem habe der Wunsch, mehr aus ihrem Vermögen zu machen, ja auch bereits dafür gesorgt, dass der Anteil der Aktienbesitzer gegenüber dem Vorjahr um fünf Prozentpunkte auf aktuell 34 Prozent gestiegen ist. In den Jahren davor waren es nur 29 Prozent (2019), 30 Prozent (2018) und 24 Prozent (2017). Die Tendenz geht also nach oben.

Bei der jüngeren Generation weist die Kurve dabei besonders steil nach oben. So kletterte bei den unter 25-Jährigen der Aktionärsanteil zuletzt um 13 Prozentpunkte auf derzeit 39 Prozent ausgesprochen deutlich. Zum Vergleich: Vor drei Jahren (2017) besaßen lediglich 17 Prozent in dieser Altersgruppe Aktien.

Deshalb sollte laut "pro Aktie", was eine gemeinsame Aktion der Direktbanken ING, comdirect und Consorsbank ist, der jüngeren Zielgruppe auch besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden.

Redaktion finanzen.net

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