BBVA-Aktie im Minus: BBVA will Geld aus Verkauf des US-Geschäfts für Aktienrückkauf verwenden
Die spanische Großbank BBVA plant dank der erwarteten Milliarden aus dem Verkauf des US-Geschäfts einen umfangreichen Aktienrückkauf.
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Nach dem Abschluss der Transaktion sollen rund 10 Prozent der eigenen Papiere erworben werden, wie das Unternehmen am Freitag in Madrid mitteilte. Auf Basis einer Marktkapitalisierung von aktuell knapp 26 Milliarden Euro hätte der Rückkauf damit ein Volumen von rund 2,6 Milliarden Euro. Sollten sich keine interessanten Alternativen wie etwa Übernahmen finden, könnte das Volumen noch höher ausfallen, sagte BBVA-Chef Onur Genc während der Telefonkonferenz zu den Zahlen.
Unabhängig von dem Verkauf sollen die Anteileigner eine Dividende von 0,059 Euro je Aktie erhalten. Künftig soll dann mit 35 bis 40 Prozent des Gewinns wieder ein deutlich höherer Anteil ausgeschüttet werden. Das braucht allerdings ebenso die Zustimmung der EZB wie ein Aktienrückkauf. Die Zentralbank hatte erst im Dezember den Dividendenstopp für große europäische Banken gelockert. Den hatte sie in der Krise erlassen, damit Banken ihr Kapital schonen und damit besser auf eine damals befürchtete Pleitewelle von Unternehmen vorbereitet sind.
Durch den Verkauf des US-Geschäfts wird das Kapitalpolster der BBVA aber wachsen. Inklusive der Veräußerung errechnet der Konzern eine Kernkapitalquote (CET 1) von knapp 14,6 Prozent.
Die Spanier hatten sich im November mit dem amerikanischen Finanzkonzern PNC auf eine Veräußerung der Sparte für 11,6 Milliarden US-Dollar (knapp 10 Mrd Euro) geeinigt. Das hatte damals zu Spekulationen über die Verwendung des Geldes geführt. So wurde über Fusionen und Übernahmen spekuliert. BBVA hatte tatsächlich mit der Banco de Sabadell Gespräche geführt, diese aber rasch beendet.
Mit Blick auf die jüngste Geschäftsentwicklung verdiente die Bank in den drei Monaten bis Ende Dezember unter dem Strich rund 1,3 Milliarden Euro, was den Angaben zufolge das beste Quartalsergebnis in zwei Jahren ist. Im Schlussquartal wurden weitere 834 Millionen Euro für Kreditrisiken auf die Seite gelegt. Analysten hatten hier allerdings mit einer noch größeren Belastung gerechnet.
Im gesamten, von der Corona-Krise geprägten Jahr 2020 entfiel auf die Anteilseigner ebenfalls ein Ergebnis von 1,3 Milliarden Euro, was auch wegen einer stark gestiegenen Risikovorsorge weniger als die Hälfte des Vorjahres war. Zudem hatte der Finanzkonzern im ersten Quartal wegen des Niedrigzinsumfeldes und einer schwächeren Konjunktur knapp 2,1 Milliarden Euro auf das US-Geschäft abgeschrieben.
Die BBVA habe die Gewinnerwartungen übertroffen, was allerdings auf die niedriger als gedachte Risikovorsorge zurückgehe, erklärte Analystin Sofie Peterzens von der Bank JPMorgan. Der Nettozinsüberschuss sei ein wenig hinter den Schätzungen zurückgeblieben, genauso wie der Ertrag der Bank - also die Summe aller Einnahmen. Daher sieht die Analystin keinen Spielraum nach oben für die Gewinnschätzungen.
Der Aktienkurs fiel am Freitag um knapp 2,5 Prozent auf 3,84 Euro. Damit setzte sich die jüngste Konsolidierung fort, nachdem die Papiere Anfang Januar bei 4,37 Euro den höchsten Stand seit dem Frühjahr erreicht hatten. Dabei hatten sie insbesondere im Herbst von einer Geschäftserholung sowie der Ankündigung des Verkaufs der US-Sparte profitiert.
Die BBVA ist stark in Schwellenländern in Südamerika und der Türkei engagiert. Bereits im dritten Quartal hatte das Geldhaus von einer deutlichen Erholung in Mexiko, seinem größten Markt, profitiert. Der Nettozinsertrag blieb hier 2020 trotz der Corona-Krise nahezu stabil.
/mis/fba/jha/
MADRID (dpa-AFX)
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