Trotz zwischenzeitlicher Tech-Flaute: Analyst rät Anlegern jetzt zum Einstieg in diese Aktien
Die Sorge um hohe Renditen für Staatsanleihen belastete die Aktienmärkte zuletzt spürbar. Besonders Titel von Technologieunternehmen standen dabei jüngst unter Druck. Für Wedbush-Analyst Daniel Ives ist damit aber der richtige Zeitpunkt zum Einstieg in die Branche gekommen.
Werte in diesem Artikel
• Tech-Werte zuletzt unter Druck
• Branche soll im kommenden Jahr deutlich anziehen
• Cloudlösungen und Cybersicherheit prägen Sektor
Starke Anleiherenditen belasten auch Tech-Werte
Als Folge der abermals steigenden Renditen für Staatsanleihen zeigten sich die Aktienmärkte in den vergangenen Wochen deutlich schwächer. Besonders Tech-Werte litten unter der ungewissen Situation, was sich auch am Kurs des technologielastigen NASDAQ Composite zeigte. "Der Risk-Off-Trade für Tech war […] schmerzhaft für Tech-Investoren, da Sorgen um hohe Bewertungen, Blasenängste, Rotationshandel, steigende Renditen und der Fokus auf die Wiedereröffnungsstrategien im Vordergrund stehen", erklärt auch Wedbush-Analyst Daniel Ives gegenüber dem Marktportal "MarketWatch". Dennoch glaubt der Stratege daran, dass sich Tech-Titel langfristig nicht nur wieder aufrappeln, sondern sogar auf bisher ungeahnte Höhen steigen werden. Einen ersten Eindruck davon gaben die Techtitel am Dienstag, als eine kräftige Erholung im Sektor einsetzte.
Wachstumsschub für 2022 erwartet
Im nächsten Jahr soll der gesamte Sektor um 25 Prozent zulegen, so der Marktexperte. Angetrieben werde dies vor allem durch die Rally der Branchengrößen Facebook, Amazon, Apple, Netflix, Alphabet und Microsoft, die bisher stark von der Corona-Pandemie profitieren und in den letzten Monaten ein starkes Wachstum verzeichnen konnten. Aber auch DocuSign und Nuance Communications sollen vom Digitalisierungstrend profitieren. Die beiden Unternehmen bieten Software-Lösungen zum digitalen Signieren von Dokumenten beziehungsweise zur Sprachverarbeitung an. Ein besonders großes Potenzial bieten dem Experten zufolge auch Cybersecurity-Aktien wie Zscaler, Palo Alto Networks und SailPoint. Die Kombination aus den gefragten Cloud-Diensten und strikter Datensicherheit sei ein zukunftsweisender Trend. Daher rät Ives Anlegern, in diese Aktien zu investieren - und zwar so schnell wie möglich, bevor sich der Aufwärtstrend wieder fortsetzt.
Digitaler Trend steht noch ganz am Anfang
So sei nicht abzusehen, dass der Trend um digitale Lösungen in den nächsten Jahren abebbe, wie der Analyst MarketWatch gegenüber weiter erklärt. Neben Cloud- und Cybersicherheit-Diensten seien vor allem E-Commerce-Anbieter und Unternehmen, die den neuen Mobilfunkstandard 5G anwenden, gefragt. Zwar gibt er zu bedenken, dass Anbieter von Software-Lösungen, die das kollaborative Arbeiten unterstützen sollen, wie Zoom, Slack, Citrix oder Microsoft bis 2022 nur von einem mäßigen Wachstum ausgehen, gegenüber Wedbush sollen aber einige Unternehmensleiter erklärt haben, 30 bis 40 Prozent ihrer Mitarbeiter auch in der Zukunft Remote-Arbeit anbieten zu wollen - in welcher Form auch immer. Mit dem Anhalten des Homeoffice-Trends dürften sich die Arbeitgeber der Cloud-Transformation also nach und nach annähern, was dem Tech-Sektor weiter Auftrieb verschaffen wird, glaubt Ives.
Biden-Politik spielt Tech-Branche in die Karten
Ein Risiko für die Tech-Branche stellen zwar drohende Regularien dar, unter der Präsidentschaft des Demokraten Joe Biden dürfte sich die Gefahr allerdings in Grenzen halten, so Ives. So könnte Biden die angespannte Stimmung zwischen den Handelsgrößen USA und China auflockern, wovon sowohl US-amerikanische als auch chinesische Technologieunternehmen profitieren könnten. Außerdem kündigte Biden große Pläne an, um die Cybersicherheit in den USA auszubauen. Die Zeichen für die Branche stehen also gut, so Ives. Anlegern rät er abschließend, sich nicht von Zweiflern beeinflussen zu lassen, die einen Bärenmarkt für den Tech-Sektor prognostizieren - im Gegenteil. Dies sei ein Zeichen dafür, jetzt in die Branche einzusteigen und dabei noch das ein oder andere Schnäppchen zu schießen, bevor die nächste Kursrally beginnt.
Redaktion finanzen.net
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