GfK: Konsumklima legt weiter zu - Sparneigung lässt nach
Das Konsumklima legt nach der Analyse der Konsumforscher der GfK erneut zu. Sie ermittelten für November entgegen der Erwartung von Ökonomen eine Zunahme ihres Indikators auf 0,9 Punkte von revidierten 0,4 Zählern im Vormonat.
Die von Dow Jones Newswires befragten Ökonomen hatten hingegen einen Rückgang auf minus 0,3 Punkte von ursprünglich angegebenen plus 0,3 Punkten angenommen.
Die weitere Aufhellung des Konsumklimas ist laut GfK vor allem einer steigenden Konsumneigung sowie einer rückläufigen Sparneigung zu verdanken. Ein besserer Wert wurde für das Konsumklima laut GfK zuletzt im April 2020 mit 2,3 Punkten gemessen.
"Mit diesem zweiten Anstieg in Folge trotzt die Konsumstimmung der zunehmenden Inflation. Die Bundesbürger erwarten offenbar noch weitere Preissteigerungen", erklärte GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl. Deshalb hielten sie es für ratsam, Anschaffungen vorzuziehen, um noch höhere Preise zu vermeiden. "Sollte sich der Preisauftrieb verstetigen, würde das allerdings zu einer Belastung für das Konsumklima führen, und eine grundlegende Erholung dürfte sich weiter verzögern."
Die Stimmung der Verbraucher zeige im Oktober ein uneinheitliches Bild. Die Anschaffungsneigung steige noch einmal an, während Konjunktur- und Einkommenserwartung Einbußen hinnähmen. Auch die Sparneigung gehe spürbar zurück. Sie verliert 13 Punkte auf minus 45,2 Zähler.
Nach dem Anstieg im Vormonat verlor die Konjunkturerwartung 1,9 auf 46,6 Punkte. Das weiterhin hohe Niveau belege, dass die Verbraucher zuversichtlich für eine Erholung der deutschen Wirtschaft blieben. Das konjunkturelle Bild werde jedoch dadurch etwas getrübt, dass einige Unternehmen ihre Produktion aufgrund fehlender Zulieferteile zurückfahren müssten.
Die Einkommenserwartungen büßten 14,1 Zähler auf 23,3 Punkte ein. Dieser Indikator leide offenbar derzeit am stärksten unter den zunehmenden Inflationssorgen. Höhere Preise minderten die Kaufkraft. Zudem befürchteten Beschäftigte Einkommenseinbußen durch Kurzarbeit, weil Unternehmen aufgrund unterbrochener Lieferketten ihre Produktion drosseln müssten. Die Anschaffungsneigung gewann hingegen 6 auf 19,4 Punkte - der beste Wert seit zehn Monaten.
NÜRNBERG/BERLIN (Dow Jones)
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Bildquellen: GfK