Besser als erwartet

GfK: Konsumklima befindet sich im Aufwind

30.01.19 07:59 Uhr

GfK: Konsumklima befindet sich im Aufwind | finanzen.net

Die Kauflaune der Deutschen hat sich entgegen den Erwartungen deutlich verbessert.

Die Konsumforscher der GfK ermittelten für Februar einen Anstieg auf 10,8 von revidiert 10,5 Punkten im Vormonat. Die von Dow Jones Newswires befragten Ökonomen hatten hingegen einen Rückgang auf 10,3 von den ursprünglich berichteten 10,4 Punkten erwartet. "Steigende Einkommensaussichten und eine zunehmende Anschaffungsneigung sorgen dafür, dass das Konsumklima wieder zulegt", sagte GfK-Experte Rolf Bürkl. Verstärkt werde dies durch eine sinkende Sparneigung.

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Somit könne man den Start in das Konsumjahr 2019 als geglückt ansehen. Aufgrund des guten Starts in das Jahr prognostizierte Bürkl für 2019 eine Zunahme des privaten Konsums in Deutschland von 1,5 Prozent. "Vor allem die erwartete positive Arbeitsmarktentwicklung in Verbindung mit positiven Einkommensaussichten werden die entscheidenden Stützen der Konsumkonjunktur sein", erwartete er. Dies setze aber voraus, dass die Verunsicherung der deutschen Verbraucher nicht wesentlich zunehme.

Die Schere zwischen den Konjunktur- und Einkommensaussichten gehe auch zu Jahresbeginn weiter auseinander, konstatierte der Konsumexperte aber. Die Talfahrt der Konjunkturerwartung habe auch zu Beginn des neuen Jahres angehalten. Im Januar sei der Indikator um 3,4 Zähler auf 10,7 Punkte gesunken und habe damit bereits den vierten Rückgang in Folge verbucht. Ein niedrigerer Wert sei zuletzt mit 9,7 Punkten im Februar 2017 gemessen worden.

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"Die Verbraucher gehen davon aus, dass die deutsche Wirtschaft weiter an Schwung verlieren wird", konstatierte Bürkl. Der nach wie vor schwelende Handelskonflikt zwischen den USA, China und der EU sowie die Hängepartie beim Brexit sorgten für schwindenden Optimismus hinsichtlich der weiteren gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland. Vor allem die Exportentwicklung sei davon betroffen.

Im Gegensatz zur Konjunkturerwartung verbuchten die Einkommensaussichten laut den Angaben einen spürbaren Anstieg von 6,1 auf 59,9 Punkte. Ein besserer Wert sei mit 61,4 Zählern zuletzt im August 2017 erreicht worden. Damit koppele sich der Einkommensindikator weiter von den Konjunkturaussichten ab. Wenn man die anhaltend gute Lage auf dem Arbeitsmarkt berücksichtige, sei diese Entwicklung durchaus nachvollziehbar. Im Sog zunehmender Einkommenserwartungen habe auch der Index für die Anschaffungsneigung um 4,5 Zähler auf 57,6 Punkte gewonnen.

BERLIN (Dow Jones)

Bildquellen: GfK