Besser als Big Pharma

Actavis: Deals, Deals, Deals

30.03.15 03:00 Uhr

Actavis: Deals, Deals, Deals | finanzen.net

In nur drei Jahren katapultierte sich der Generikaspezialist Actavis aus dem Nichts in die Top Ten der weltgrößten Pharmaunternehmen. Und die Wachstumsstory ist noch nicht zu Ende.

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von Julia Groß, Euro am Sonntag

Mit 39 Jahren saß Brent Saunders zum ersten Mal auf dem Chefsessel eines Unternehmens. Heute, mit 44, hat er bereits drei große Healthcare-Unternehmen geführt, zwei davon verkauft und dabei rund 25 Milliarden Dollar Gewinn für Aktionäre herausgeschlagen.

Saunders’ Firma steht für ein Pharmaunternehmen ganz neuen Typs. Der Manager, der vorher bei Investor-Aktivist Carl Icahn gearbeitet hat, will mit Actavis überdurchschnittlich wachsen und genauso hoch profitabel sein wie Novartis, Bayer, Pfizer und Co. Was er nicht will, ist Medikamente entwickeln.

Der Manager setzt dabei konsequent wie kaum ein anderer die Überzeugung vieler Investoren um: Forschung und Entwicklung sind risikoreich, teuer und waren in der Vergangenheit auch häufig erschreckend unproduktiv. "Dass man nur in der ersten Liga der Pharmabranche mitspielen kann, wenn man Wirkstoffforschung betreibt, ist ein Trugschluss", behauptet der Jurist. Er bevorzugt es, Produktkandidaten bei Universitäten oder anderen Firmen einzusammeln.

Noch lieber aber kauft er gleich ganze Unternehmen. In die Historie von Actavis passt das perfekt. Das Unternehmen hat seit 2010 mindestens eine Übernahme pro Jahr vollzogen. Actavis war ursprünglich ein Schweizer Generikakonzern, der 2012 für sechs Milliarden US-Dollar vom US-Wettbewerber Watson übernommen wurde. Bereits ein Jahr später schluckte die Firma für acht Milliarden Dollar die irische Warner Chilcott und bekam damit neben ­lukrativen Spezialpharmazeutika auch einen Hauptsitz im Steuersparparadies Dublin.

Wenige Monate nach der Transaktion kaufte Actavis für 25 Milliarden Dollar den US-Konzern Forest Laboratories, mit dem Saunders an Bord kam. Und nur zehn Tage, nachdem er den Chefposten bei Actavis übernommen hatte, bat Saunders Vorstand und Aufsichtsrat um Erlaubnis, in Verhandlungen über einen Zusammenschluss mit dem Botox-Hersteller Allergan einzutreten. Vor wenigen Wochen wurde der 67 Milliarden Dollar schwere Deal besiegelt. Actavis wird sich nach vollzogener Übernahme in Allergan umbenennen, sofern die Aktionäre dem zustimmen.

Entstanden ist durch diese Übernahmeserie ein diversifiziertes Pharmaunternehmen mit sehr guter Marktposition etwa in Gastroenterologie, Gynäkologie und Augenheilkunde. Das Botox-Geschäft wächst immer noch kräftig, hier soll der Umsatz von knapp zwei Milliarden Dollar bis 2020 auf vier Milliarden klettern. Im Generika-Bereich hat Actavis eine der stärksten Pipelines auf dem nordamerikanischen Markt. Im vergangenen Jahr erhielt der Konzern hier dreimal so viele Neuzulassungen wie der nächstbeste Wettbewerber.

Bessere Zahlen als Big Pharma

In den kommenden fünf Jahren wird Actavis ein durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum von acht Prozent erzielen, der Gewinn pro Aktie soll nach Schätzung der ­Investmentbank JP Morgan um durchschnittlich 13 Prozent pro Jahr steigen. Beide Zahlen übertreffen damit die entsprechenden Kennziffern von Bayer, Roche, Novartis, Merck & Co. oder Pfizer. Gleichzeitig liegt die Bewertung der Actavis-­Aktie mit einem Kurs-Gewinn-­Verhältnis für 2016 von 15,0 aber rund 15 Prozent unter der von etablierten Pharmariesen.

Es wäre schon verwunderlich, wenn Saunders diese Wachstumsraten nicht noch toppen könnte, indem er neue Übernahmen einfädelt. Mit zukünftig über acht Milliarden Dollar freiem Cashflow pro Jahr werden die zuletzt aufgenommenen Schulden schnell reduziert und der Konzern wird bereit für den nächsten Deal sein. Womöglich wird er aber auch selbst geschluckt: Pfizer wird schon seit Monaten Interesse an Actavis nachgesagt.

Investor-Info

Actavis
Auf Expansionskurs

Nach einer beispiellosen Übernahmeserie ist aus ­Actavis ein globaler Pharmakonzern mit solider Marktposition und erheblichem organischem Wachstumspotenzial geworden. Das Management überzeugt, die Aktie ist günstig bewertet. Die M & A-­getriebene Wachstumsstrategie mag nicht bis in alle Ewigkeit funktionieren ­- für die kommenden Jahre aber sind die Aussichten für Actavis hervorragend.

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Bildquellen: Actavis, Javier Correa / Shutterstock.com

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