Goldman Sachs warnt Anleger: Es wird ein wilder Oktober
Der Oktober sei historisch gesehen ein Monat mit hoher Volatilität, meinen Experten der US-Investmentbank Goldman Sachs. In zwei Branchen könnten die Kursausschläge dabei besonders groß ausfallen.
• Oktober seit Jahrzehnten volatiler Monat
• Berichtssaison als Auslöser von erhöhter Aktienbewegung
• Zwei Branchen besonders betroffen
Anleger sollten sich auf einen volatilen Oktober einstellen. Das meint zumindest das US-Kredithaus Goldman Sachs. Dieser habe sich schon in der Vergangenheit durch hohe Schwankungen ausgezeichnet. So errechnete Goldman Sachs, dass seit 1928 im Oktober durchschnittlich 25 Prozent mehr Aktienvolatilität vorgeherrscht hätte. Dabei käme diese Entwicklung nicht von ungefähr, meint Goldman-Analyst John Marshall: "Wir glauben, dass die hohe Volatilität im Oktober mehr als Zufall ist", wie er in einem Bericht für Kunden verlautete. Denn für "Investoren und Unternehmen, die Vermögensentwicklung bis zum Ende des Kalenderjahres managen" sei dieser Monat von größter Bedeutung.
Quartalsergebnisse im Fokus
Denn im Oktober beginnt auch die nächste Berichtssaison, die je nach Ergebnissen die Anlegerstimmung beeinflussen könnte. Durch die Veröffentlichung von Quartalszahlen würde das "Volumen und die Volatilität" gesteigert, da Anleger insbesondere daran interessiert wären, zu sehen, was die Unternehmen für das folgende Jahr erwarten. So seien bei der Bilanzvorlage bei Einzelwerten durchaus größere Bewegungen zu erwarten, meint Marshall. Dies ist natürlich auch in den anderen Monaten der Berichtssaison so. Allerdings würde der Oktober hier erneut herausstechen. Denn in dem zehnten Monat des Jahres würden im Vergleich zu den anderen Monaten die meisten Tagesbewegungen bei US-Aktien stattfinden, die durch die Bilanzvorlage des Unternehmens hervorgerufen werden.
Dabei sieht Goldman Sachs vor allem bei zwei Branchen große Ausschläge im kommenden Monat voraus: Im Tech- sowie im Gesundheitssektor. Historisch gesehen habe hier in den vergangenen 30 Jahren die größte Volatilität vorgeherrscht wie Goldman Sachs schreibt.
Index-Rekordhochs dürften in weite Ferne rücken
Für Anleger dürfte diese Warnung Ernüchterung auslösen, waren wichtige US-Indizes wie der Dow Jones Industrial und der S&P 500 im September zeitweise nicht mehr weit von ihren Allzeithochs entfernt. Die Ausverkäufe im August schienen durch eine langanhaltende Gewinnserie beinahe wieder ausgeglichen. Dabei hat wie so oft der US-chinesische Handelsstreit hier mit verschiedensten Entwicklungen schon so manches Mal für ein reges Auf und Ab an der Wall Street gesorgt. Angesichts der ausbleibenden Lösung in dem Disput, geht TD Ameritrade-Statege JJ Kinahan nicht davon aus, dass bald neue Rekorde aufgestellt werden können: "Es ist gut, dass wir die Rekorde angehen, aber ich glaube nicht, dass wir genug Schwung haben, um auf diesem Level zu bleiben". Ein volatiler Oktober dürfte sein Übriges dazu tun.
Redaktion finanzen.net
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